Warum Holland?!

Holland ist ein wirklich hübsches Land. Alles wirkt so klein und niedlich, wie ein Puppenstübchen. Es ist ein ziemlich krasser Gegensatz zum lauten, schmutzigen Italien, hier ist alles beinahe wieder ZU gepflegt und aufgeräumt. Der Rasen akkurat geschnitten, die Vorgärten beinahe steril und die Straßen wie geleckt. Selbst Deutschland kann sich da noch eine Scheibe abschneiden! Für mich persönlich ist das genauso wenig etwas, wie das gegensätzliche Italien, aber es ist in jedem Fall hübscher anzuschauen, wenn auch weniger abenteuerlich Zwinkerndes Smiley

Ihr werdet Euch aber sicher wundern warum ich nun aus dem warmen Süden, tatsächlich nach Holland gereist bin?! Nun wie ich schon im letzten Blogeintrag schrieb, natürlich wegen der Segelei, aber es gibt da noch einen Grund- ich habe einen Seebären kennen gelernt, der in Holland/ Roermond sein Boot “Gorch Fock” liegen hat. Wir haben uns über das Portal segler-sucht-seglerin.com kennen gelernt und er hatte mich bereits spontan in Rom für 5 Tage besucht. Es macht wirklich Spaß mit ihm und nach den ersten Tagen an Land, haben wir ja nun auch ausprobiert, wie es sich anfühlt miteinander zu segeln. Bisher ist alles sehr unkompliziert und leicht und ich hoffe wirklich, dass es dabei bleibt. Aber ein Wehmutstropfen gibt es dennoch- er muss noch bis Mai nächsten Jahres arbeiten, aber ich hoffe das mir die Zeit mit ein paar Kurztörns zwischendurch nicht ganz so lang und der Winter nicht gar so eisig wird.

11954665_1014095898611741_6035797687736216070_nDer zweiwöchige Ostseetörn auf dem Charterschiff “Bärbel” war eine wirklich gute Erfahrung für mich, denn dort hat sich bestätigt, was ich bis dahin nur vermutet habe- die Ostsee ist nicht wirklich mein bevorzugtes Segelrevier. Natürlich gab es schöne Tage und ich habe es sehr genossen endlich wieder einmal zu segeln. Ganz besonders war auch, dass mein Sohn und seine Freundin an einem Wochenende mitgesegelt sind. Sie fanden es großartig auch gleich mal die langen Schläge, von Kopenhagen über Trelleborg nach Rügen zu segeln und freuen sich schon auf ein nächstes mal! Die Route war an sich recht umfangreich, 407sm in 8 Tagen, war mein bisher längste Fahrt, selbst der Überführungstörn von den Balearen nach Sizilien war kürzer. Wir hatten jedes Wetter dabei, von strahlendem Sonnenschein, über Platzregen bis hin zu Gewittern, denen wir um Haaresbreite aus dem Weg gehen konnten. Aber auch von absoluter Flaute bis hin zu 25kt und 3m Welle durften wir erleben, den Männern hat´s gefallen, ich bevorzuge aber eher die gemäßigte See. Die Ostsee ist mir einfach zu unbeständig und auch zu kalt und kabbelig, deshalb freu ich mich schon jetzt aufs Mittelmeer! Ich habe auch nicht wirklich viel gesehen, da wir in Kopenhagen nur an einem Abend waren und in den anderen Marinas nur immer mal einen kleinen Spaziergang gemacht haben. Es war also genau der Ausgleich zu Italien, also viel segeln und wenig Sightseeing. Nun kann ich also auch mitreden wenn es ums segeln auf der Ostsee geht.

DSC_2925kleinAls nächstes werden wir an einem Wochenende mal die Nordsee erkunden und im Oktober bringt der Seebär dann die “Bärbel” von Brest bis Lissabon die Biskaya hinunter, mal schauen wo ich währenddessen bleibe. Über Neujahr werden wir eventuell auf die Kanaren fliegen um dort auf der “Bärbel” ein wenig gemeinsam Atlantik zu schnuppern. Ansonsten wohnen wir auf seiner “Gorch Fock” in Roermond, die über Winter mit einigen noch fehlenden Kleinigkeiten ausgestattet wird, um dann am 1.Mai 2016 auf große Fahrt zu gehen.

Sizilien

11751430_997248413629823_3542901426236561628_nDie Überfahrt mit der Fähre von Neapel nach Palermo war wieder recht unkompliziert. Das Ticket hatte ich im voraus im Internet gekauft (28,-€) und bin schon mal ein paar Tage vorher ohne Gepäck gucken gegangen, von wo sie losfährt. Daher konnte ich entspannt und überpünktlich einchecken und mich in die Reihe anderer Wartende zum Boarding einreihen. Bei dieser Gelegenheit ist mir seit langem mal wieder aufgefallen, wie nervös und ungeduldig gerade wir Deutschen doch sind. Erst wurde über die lange Schlange genörgelt, dann über die Hitze und natürlich kam der Aufzug auch viel zu langsam. Andere Reisende waren da cleverer, die deponierten ihre Koffer im Lift, um sie hinauffahren zu lassen und liefen selbst die Treppen hoch. Ist natürlich auch viel effektiver, denn so konnten viel mehr Menschen + Gepäck viel schneller nach oben befördert werden. Aber das erklär mal wartenden Deutschen, die doch ihr Gepäck nicht einfach einem Liftboy überlassen, zumal sie dann nicht meckern hätten können. Nunja, die Fähre hatte Geduld und fuhr eh erst eine Stunde später los und ich inzwischen die nötige Gelassenheit, um mir das ganze Spektakel “von außen” zu betrachten. Die Überfahrt verlief dann weitestgehend unkompliziert, ich fand diesmal im Kinderparadies auf den Matten ein Plätzchen zum schlafen. Die Handtasche mit allen wichtigen Papieren als Kopfkissen und mein Rucksack mit einer knisternden Tüte drapiert, so dass ich garantiert wach geworden wäre, wenn sich daran jemand vergriffen hätte. Aber bisher habe ich eh die Erfahrung gemacht, dass mir eher etwas dazugelegt als weggenommen wird. Natürlich muss man immer vorsichtig sein, aber schlechte Erfahrungen habe ich diesbezüglich noch keine gemacht.

11796239_998356860185645_6261443779735774966_nPalermo empfing mich dann auch mit aufgehender Sonne und einer schönen Skyline. Der Bus war gleich gefunden und mein Appartement auch. Eine wirklich hübsche Wohnung diesmal, mit allem was das Herz begehrt und das für sage und schreibe 13,-€ pro Nacht, zu allem noch central gelegen, was will man mehr. Am nächsten Tag holte ich dann meinen Sohn vom Flugplatz ab. Eigentlich war ja der Plan, dass ich ihm endlich mal zeige wie toll doch segeln ist, doch es war wie verhext, es war kein Hand-gegen-Koje Angebot zu ergattern. So machten wir uns eben zu Fuß und mit dem Bus auf den Weg die Stadt zu erkunden, die doch recht groß und mit vielen Sehenswürdigkeiten ausgestattet ist. Zum Thema Bus wäre zu sagen, dass NIE kontrolliert wird und ganz selten auch nur ein Fahrgast eine Karte entwertet, allerdings kommen die Busse auch nur alle halbe bis dreiviertel Stunde, so dass wir oft länger gewartet haben als wir gefahren sind. Da stellt sich beinahe die Frage- bezahlt niemand weil man so lange warten muss, oder kommen die Busse so selten, weil niemand bezahlt?! Ansonsten ist Palermo eine sehr abwechslungsreiche Stadt, von laut, chaotisch und auch sehr dreckig (Il Capo, Albergheria), über touristisch, sauber und sehr sehenswert (La Loggia, Kalsa) und modern und teuer (Liberta, Politema) bis hin zu erholsam, ruhig und gepflegt (Botanischer Garten). Man findet also alles was das Herz begehrt, nur ein vernünftiger Strand ist leider Fehlanzeige, denn entweder er ist gerammelt voll (Mondello) oder ungepflegt und dreckig, aber irgendwas ist ja immer. Ich genoss in jedem Fall die Zeit mit meinem Sohn und merkte mal wieder, wie schön es doch war, alles zu zweit zu entdecken.

11822822_1001384686549529_8116165016290377505_nNach einer Woche ging es dann auch schon wieder alleine weiter, mit dem Zug für 12,-€ Richtung Catania. Im Vergleich zu Napoli und Palermo ist das eine kleine, für italienische Verhältnisse, recht saubere Stadt, die ein paar schöne Palazzos und Kirchen hat, die aber ansonsten recht überschaubar ist. Nach den letzten doch recht intensiven Sightseeing-Wochen bin ich darüber auch gar nicht böse und lasse das bisher erlebte noch einmal Revue passieren. Denn Catania ist meine vorerst letzte Station in Bella Italia, allerdings fällt es mir auch gerade nicht schwer mich zu verabschieden. 1,5 Monate sind genug des Guten und ich befürchte, mein nächstes Ziel wird eine Art Kulturschock für mich darstellen. Ich weiß nicht warum die Italiener so gar kein Umweltbewusstsein haben und alles was sie nicht mehr benötigen einfach fallen lassen. Oft nur einen Meter vom nächsten Papierkorb entfernt, mal ganz abgesehen davon, dass es keine vernünftige Müllabfuhr oder gar Straßenreinigung gibt. Auch wird so gar keinen Wert auf Restaurierung oder gar Erneuerung gelegt, was einmal kaputt ist, bleibt kaputt, in Italien ist alles entweder alt oder uralt. Kein Vergleich mit Spanien oder Frankreich, im Gegenteil, in manchen Ecken Italiens kommt man sich nicht wie in der Drittstärksten Europäischen Wirtschaftsnation sondern wie in einem Dritteweltland vor, sehr traurig das. Aber ich habe es einmal gesehen und werde sicher auch wiederkommen, aber nun geht es erst einmal in eine ganz andere Richtung.

10983208_958146237540041_8735843454256344606_nDenn mein Plan war ja eigentlich die Welt unter Segeln zu erkunden und den werde ich nun auch wieder verfolgen. Dass das nicht so einfach sein würde, wusste ich ja von Anfang an und das ich ungewöhnliche Wege gehen muss, ganz sicher auch. Auch das ich mehrere Varianten ausprobieren muss, war klar… erinnern wir uns- Plan A = einen festen Segelpartner finden, Plan B = auf verschiedenen Booten mit segeln und Plan C = über Land die Welt erkunden. Plan A hat ja letztes Jahr nicht ganz so gut geklappt, deshalb habe ich in diesem Jahr mit Plan B begonnen und bin dann, aus Mangel an Gelegenheit, zu Plan C übergegangen. Die Saison neigt sich nun ja endlich dem Ende zu und ich habe endlich wieder Angebote mit zu segeln, auch wenn noch nicht im Mittelmeer. Aber da ich ja immer für eine Überraschung gut bin, werde ich also am 10.8. nach Holland fliegen, um erst dort und dann noch 2 Wochen auf der Ostsee zu segeln. Das hat mehrere Vorteile, ich habe das dann auch mal mitgemacht und kann mitreden und es wird mal wieder kühler, die dauerhaften 45°C Verlegenes Smiley und die Lautstärke italienischer Städte schlauchen doch ganz schön UND mein Sohn und meine Schwiegertochter können ein Wochenende mal mitsegeln, so dass ich sie auch mal wiedersehe. Danach ist dann endlich Griechenland und Türkei angedacht, aber soweit kann ich jetzt noch nicht planen. Ich freue mich in jedem Fall darauf endlich wieder segeln zu können, wie sehr sehne ich mich nach den ruhigen Tagen auf einem Segelboot, mit einer frischen Briese um die Nase, einem Sprung ins kühle Wasser, wann immer einem danach ist und natürlich auch nach einem glutroten Sonnenuntergang über dem Meer, in den Schlaf geschaukelt zu werden.

Immer noch Italien

romeBella Roma, was für eine Stadt! So stolz, so vielfältig und so sehenswert! Sie hat Sehenswürdigkeiten für 10 Städte, egal wolang man läuft, egal wohin man sieht, man stößt unwillkürlich an riesige Kathedralen, zauberhafte Brunnen, oder archäologische Ausgrabungsstätten. Ganz abgesehen vom Colosseum, dem Palatino, dem Monumento a Vittorio Emanuele oder der Vatikanstadt, man kann sie gar nicht alle aufzählen und ist irgendwann total überfordert. Selbst eine Stadtrundfahrt mit dem Sightseeingbus macht es nicht besser, weil man all die ganzen Eindrücke und Informationen gar nicht erfassen kann. Man muss das alles mal erlebt haben, eintauchen in Cäsars Reich, die Römer waren ein wirklich verschwenderisches Volk. Da war es beinahe erholsam im Studentenviertel zu wohnen, das Abends mit seinen vielen Bars und Plätzen zum Leben erwacht. Tagsüber würde man es diesem Viertel gar nicht zutrauen, es wirkt beinahe verlassen, aber kaum geht die Sonne unter erwacht es zum leben. Ich bin sehr froh dort untergekommen zu sein, denn es war ein wunderbarer Gegensatz zur Touristenüberfüllten Innenstadt, mal so wirklich unter Einheimischen zu sein. Besonders gefallen hat mir das “Habicura”, ein parkähnlicher Platz, der verschiedenste Kulturelle Angebote unterbreitet, so das ich sogar an einem Abend in den Genuss einer Tango-Veranstaltung kam, schade nur das ich keine Tanzschuhe dabei habe Zwinkerndes Smiley

neapelWas für ein Gegensatz hingegen ist nun dieses Napoli. Ich gehe eigentlich immer sehr unvoreingenommen an alle Orte heran, aber was mich dort erwartete war einfach nur übel. Die ganze Stadt ist heruntergekommen, verdreckt und stinkend. Die Mülltonnen quellen über, deshalb liegt und fliegt überall Müll herum. Es gibt wirklich so gar keinen schönen Fleck in dieser Stadt und wenn dann ist er überfüllt (Strand) oder geschlossen (Monumentalfriedhof). An Abends um die Häuser ziehen ist gar nicht zu denken, bei den Gestalten die einem dort schon tagsüber viel zu nahe kommen. Selbst Genua übertrifft diese scheußliche Stadt, so das die gebuchte Woche in dieser ebenso heruntergekommenen, stickigen Wohnung unendlich langsam verging.

An segeln ist erst mal eine ganze Weile nicht zu denken, alle Angebote die ich bekomme sind viel zu überteuert oder es sind nur Überführungstörns bei denen man auch nichts sieht. Ich möchte mich darüber auch gar nicht weiter auslassen, denn eigentlich wurde schon alles gesagt.

Aber es kann ja nicht immer toll sein und so hoffe ich, dass Palermo wenigstens etwas schöner ist. Abgesehen davon, ist alles besser als in Deutschland zu sein und arbeiten zu müssen. Heute Abend geht´s also mit der Fähre nach Sizilien, ich werde wieder über Nacht fahren und irgendwo an Deck schlafen und am Freitag kommt dann mein Sohn für eine Woche. *freu*

Wie es danach weitergeht, ist noch eine Überraschung, aber langweilig wird es ganz sicher nicht, auch nicht für Euch hier Zwinkerndes Smiley

Italien

Azzurrrrrooooo *singt* Was für ein freundliches, unbändiges, lautes Land. Ich hielt das Temperament der Italiener ja bisher eher für eine Legende, aber es ist eher legendär und so echt, klasse!

genuaVon Nizza bin ich nur schweren Herzens weg und mit dem Bus für 9,-€ nach Genua gefahren. Was für ein Gegensatz, nach dieser wunderschönen Metropole nun diese hässliche Großhafenstadt. Alles wirkt dreckig, kaputt und unübersichtlich, selbst meine Unterkunft wirkte schmuddelig und angegraut. Da nützt es auch nichts, dass dort die flächenmäßig größte Altstadt sein soll, wenn man sich kaum durchtraut, weil sehr finstere Gestalten dort herumschleichen und man plötzlich mitten im Nuttenrevier landet. Auch die Palazzos, die zum Weltkulturerbe zählen sollen, wirken so sehr unschön, zumal sie allesamt von Banken okkupiert wurden und man kaum hineinsehen kann. Zum Glück habe ich dann im Stadtführer den Hinweis auf einen Monumentalfriedhof gefunden, der dann auch wirklich sehr beeindruckend war. Man fühlte sich quasi zurückversetzt ins vorletzte Jahrhundert, es waren lebensgroße Kunstwerke die alte Meister dort hinterlassen haben.

pisaAls nächstes bin ich dann nach Pisa weitergefahren, eine saubere beschauliche, beinahe verschlafen wirkende Kleinstadt, die zum Glück den schiefen Turm hat, sonst würde sich kein Mensch hierher verirren. Böse Zungen würden wohl behaupten, dass die gerissenen Italiener den mit Absicht schief gebaut haben und die Geschichte drum herum wohl nur erfunden ist. Aber nein, es ist schon sehr erholsam hier und es muss ja nicht immer Aktion sein. Nach Pisa bin ich im übrigen mit blablacar.it für 10,-€ gekommen, das klappt nicht immer, aber wenn dann ist es ein sehr komfortables Reisen. Die Autos sind meist sehr schick und die Fahrer sogar so nett einen direkt vor der Haustür abzuladen, da entfällt dann die umständliche Schlepperei des Gepäcks. Auch kann es einem dann weniger passieren, das man den von Google angezeigten Fußweg mit 400 Stufen nimmt um dann festzustellen, das die Straße viel seichter zu laufen gewesen wäre Zwinkerndes Smiley Nuja, es empfiehlt sich eh, nicht nur nach der Entfernung zum nächsten (Bus)Bahnhof zu schauen und auf die Angabe- 3 min. Fußweg zu vertrauen, sondern auch ob das Haus ev. auf einem Berg steht, das erleichtert die Wohnungssuche auch noch um einiges. Ansonsten bin ich mit meinen AirBnB Unterkünften bisher sehr zufrieden, die meisten sind sehr sauber und komfortabel eingerichtet und die Vermieter durchweg freundlich und hilfsbereit. Je südlicher man kommt, desto preiswerter werden eigenartiger Weise auch die Wohnungen (13,- bis 15,-€ pro Nacht) und man bekommt sogar noch das Frühstück hingestellt.

pisaWenn ich das alle so vergleiche, finde ich die Empfindlichkeit mancher Bootseigner noch zunehmend unglaublicher. Derzeit zahle ich 90,- bis max. 160,-€ pro Woche, habe Dusche, Küchenbenutzung und meine Ruhe gratis und bekomme noch dazu ein Frühstück serviert. Lediglich Abendessen und Alkoholische Getränke muss ich mir selber kaufen, aber ich brauche eh nur an die 20,- bis 30,-€ pro Woche. Ich spreche noch nicht einmal von Charterbooten, denn auf den meisten Booten musste ich bisher auch 100,- bis 150,-€ Bordkasse bezahlen und da gingen auch die Restaurants extra bzw. musste ich den Skipper mit aushalten. Allerdings erwarten die Eigner dann auch vollen Einsatz, man soll kochen, putzen, abwaschen und natürlich tatkräftig zugreifen, wenn es ums segeln geht. Hinzu kommen noch Nachtwachen und natürlich sollte man sich umgehend in den Tagesablauf integrieren. Achja und dankbar soll man sein, das man mitgenommen wurde. Irgendwie haut da doch die Relation nicht hin… jaja, Boote kosten viel Geld, aber Wohnungen auch und da weiß ich ziemlich genau wovon ich rede. Die Wohnungsbesitzer haben auch Kosten und Ausgaben und müssen damit leben, dass nun wildfremde in ihrem zu Hause herumlungern. Segeln ist tatsächlich die unbequemste Art teuer zu reisen.

Ich hoffe also wirklich endlich einmal an jemanden zu geraten, der froh ist das ich da bin und zur Hand gehe und meine Gesellschaft schätzt. Als nächstes werde ich aber erst einmal mit dem Zug für 23,-€ nach Rom fahren und mir 10 Tage diese hoffentlich schöne Stadt ansehen. Danach geht es nach Napoli und mit der Fähre nach Sizilien, wo ich dann endlich meinen Sohn wiedersehe und wir ein Woche gemeinsam verbringen Smiley mit geöffnetem Mund

Segelurlaub Cote d´Azur

Wie es aussieht mache ich gerade Segelurlaub, also sprich – Urlaub vom Segeln. Es ist wie verhext gerade, entweder bin ich in der falschen Ecke des Mittelmeeres und/oder die Törns sind zu kurz für einen Flug dorthin, um dann nach 1 Woche festzustellen- war doch nix. Oder aber die Rahmenbedingungen stimmen nicht, auf einem Partyboot morgens die Leichen einsammeln, nee das ist nix für mich. Aber auch auf einem Boot Babysitter für 2jährige mag ich grad so gar nicht spielen, diese Verantwortung ist mir too much. Ansonsten gibt es nur Bezahltörns und die sind jetzt in der Hauptsaison nicht gerade billig. Aber ich mache es mir trotzdem schön und werde eben über Land weiter fahren.

nizza 2Derzeit bin ich ja in Nizza, einer wirklich schönen Stadt, mit einer wunderschönen quirligen Altstadt, dem kleinen Hafen, der kilometerlangen Uferpromenade und den atemberaubenden Villen in den angrenzenden Bergen. Auch dahinter erstrecken sich traumhafte Buchten mit toller Landschaft. Nizza – zum einen unheimlich vielfältig und zum anderen sehr angenehm zum wohnen. Man kann vieles zu Fuß erreichen, somit spart man Bus und Bahntickets, die aber mit einer Zehnerkarte für 1,- pro Fahrt auch noch erschwinglich sind. Dafür ist das Essen in Frankreich nicht gerade billig. Sowohl in den Supermärkten, als auch in den Bistros. Aber ich habe ein wirklich schönes, bezahlbares Zimmer (23,- pro Nacht) über Airbnb erwischt, in einer 3 Zimmer-Wohnung die ich mir mit einer sehr lieben Deutschen teile, die hier sesshaft geworden ist. Wir unternehmen ab und an etwas zusammen und kochen auch mal gemeinsam, so fühlt sich also WG-Leben an, könnte mir wirklich gefallen in einer anderen Stadt zu leben. Auch mein Ausflug nach Monaco war sehr schön, mit der Bahn ist man in 20min. dort und kann sich gut einen Tag lang dort die Beine vertreten. MonacoUnd auch wenn ich mir in dieser Chikimiki -Gesellschaft sehr fremd vorkomme, ist es dennoch wie ein Autounfall- man muss trotzdem hinsehen, wohnen könnte ich dort allerdings nicht. Am 25.6. werde ich dann mit dem Bus weiter nach Genua ziehen, mir dort die Stadt 3 Tage lang ansehen, um dann mit blablacar.it über 6 Tage Pisa weiter nach Rom zu fahren und dort 1-2 Wochen verbringen. So werde ich mich dann Stepp bei Stepp weiter südlich Richtung Sizilien hangeln und schauen ob es es dort dann wieder per Schiff Richtung Osten weiter geht. Ich versuche das alles natürlich so günstig wie möglich zu bewerkstelligen, aber ich vermeide auch widerum Schlafräume und Billighostels. Dann nehm ich lieber ein WG-Zimmer, das bekomm man gut um die 20,- die Nacht und lernt gleich die Einheimischen oder eben auch Zugereiste kennen. Aber ich muss gestehen, ich genieße die Zeit des Alleinseins gerade sehr. Niemand schreibt mir vor wie ich was tun oder lassen soll und niemand stört sich daran was ich mache. Ich kann mir anschauen was und wann ich will, kann einfach nur durch die Stadt schlendern und irgendwo sitzen wo ich es schön finde. Auch muss ich nicht zu bestimmten Zeiten irgendwo sein, sondern kann mir Zeit lassen soviel ich will. Natürlich war es schön mit Anderen gemeinsam alles zu erleben, aber nach nun doch schon 3,5 Monaten in Gesellschaft finde ich das Alleinsein grade sehr entspannend. So kann ich auch mal wieder ausführlich Kontakt zu Freunden und Familie halten, das kommt ja auf dem Schiff doch immer zu kurz.

Erst gestern habe ich mich mit einer auch reisenden Freundin über Internetgebühren unterhalten, was sicher für den einen oder anderen auch interessant ist. Meinen deutschen Handyvertrag hatte ich ja gekündigt, aber dank endloser Kündigungsfristen, ist er noch bis Oktober 2015 aktiv. Dann werde ich mir eine Prepaid-Karte holen, damit ich meine Nummer behalten kann. Von Beginn meiner Reise an, habe ich mir die jeweilige ausländische Prepaidkarte gekauft, wobei ich immer darauf geachtet habe eine nur für´s Internet zu bekommen, da ich kaum telefoniere bzw. wenn dann skype oder jetzt neu per whatsapp übers Internet telefoniere. In Spanien hat von Orange 1 GB 5,- gekostet, mit 3 BG bin ich gut über den Monat gekommen. In Italien gab´s von TIM für 20,- sogar 10 GB und hier in Frankreich wiederum von Orange nur 2 GB für 20,- Ich denke es lohnt sich in jedem Fall zu wechseln, gerade wenn man über Land unterwegs ist, freuen sich die Einheimischen, wenn man eine Inlandstelefonnummer angeben kann.

tablettAchja, und da irgendwie immer ein Teil meiner elektronischen Geräte kaputt zu sein scheint… hat kurz nach dem ich meinen neuen Laptop hatte, mein Tablett Glasbruch erlitten. Fragt mich nicht wie das passiert ist, ich hab es an einem Morgen auf dem letzten Boot festgestellt, kaputt ist eben kaputt. Dank Amazon habe ich mir nun eine neue Scheibe nach Nizza schicken lassen, leider stellte sich aber nach dem Montieren des Gerätes heraus, das auch das Display darunter gebrochen ist. Nun werde ich mir das nach Pisa schicken lassen, wo ich ja wieder ein paar Tage Aufenthalt habe. Es wird also nie langweilig und man wird echt erfinderisch Smiley