Grenada – St.Martin

Corona hatte nun auch mich eingeholt – ich saß fest auf Grenada. Kein Flieger ging mehr rein oder raus, die Ausgangssperre hatte das normale Leben auf Standby gesetzt und die Karibik war plötzlich nicht mehr das, was sie mal war. Alles war viel zu ruhig, viel zu reguliert, viel zu angespannt. Man wurde nicht mehr angesprochen auf der Straße und wenn, dann nur mit 10m Abstand, nur die Busse waren weiterhin vollgequetscht mit Menschen. Ein einziges mal wagte ich mich in die Stadt, da ich Bargeld brauchte und wurde von den Locals angesehen wie eine Aussätzige, schließlich war ich die einzige Weiße weit und breit. Nichts war mehr übrig vom Easy Live der Karibik.

Mein ursprünglicher Plan, mich drei Wochen lang von den letzten Monaten, mit Chartergästen, in einem kleinen Airbnb Zimmer am Meer, zu erholen, fühlte sich plötzlich wie Gefangenschaft an. Es ist eben ein riesen Unterschied, irgendwo sein zu dürfen oder eben zu müssen! Da kam mir die Gelegenheit, uns in der Welt ein Gehör zu verschaffen, gerade Recht. Denn viele Segler waren nun dazu verdammt, Woche für Woche in ein und der selben Bucht zu verbringen, statt wie eigentlich üblich in der Karibik, herumzubummeln. Die Community wuchs enger zusammen, wir nahmen, nicht nur durch meine Petition, untereinander Kontakt auf und informierten uns gegenseitig, was wo, wie möglich war. Auch erhielt ich etliche Anfragen von Zeitungen, wie dem Floatmagazin und dem Spiegel über die derzeitige Situation. Überall auf der Welt stand die Zeit still und Segler engagierten sich dafür, uns offene Häfen zu ermöglichen, denn die Hurricansaison nahte.

Auch der Skipper des neuen Katamarans war immer noch auf Martinique gefangen und so kam es, das er mich bat, die SIByER allein von Grenada zu ihm zu segeln. Sicher traute ich mir das zu, aber mit einem Schiff, dass ich so gar nicht kannte, gleich einen Überführungstörn zu starten, ganz allein, danach war mir so gar nicht zu Mute. Und so suchte ich mir, natürlich mit Erlaubnis des Eigners, eine kleine Crew zusammen, die mich auf den 190sm unterstützen sollte. Der Zufall spielte mir ein wirklich super nettes Pärchen zu, die just eine neue Yacht, eine totschicke Amel, auf Martinique kaufen wollten, aber nicht von Grenada wegkam. Auch ein Mädel, dass nach Europa mitsegeln wollte, meldete sich auf Carriacou. Und so übernahm ich das Boot vom Alteigner in St. Georges und sammelte alle nacheinander ein. Wir starteten am 30.März und hatten wirklich Glück mit dem Wind, der uns aus SE nach Martinique schob. Für mich war es der erste Überführungstörn als eigenverantwortliche Skipperin, aber ich kannte die Strecke ja und Katamarane bin ich ja nun auch schon einige gefahren. Aber ich hatte Glück, alles lief gut und da wir eher zu wenig als zu viel Wind hatten, kamen wir nach 2 Tagen gegen Mittag in St. Anne an.

Uns wurde ja vorher prognostiziert, dass wir bei Ankunft auf Martinique sofort von der Coast Guard abgefangen werden würden und auch 14 Tage Quarantäne in kauf nehmen müssten, aber nichts davon traf ein. Ich warf den Anker in St. Anne zwischen die zahlreichen Boote und unser Mitsegler fuhr mit dem Dingi an Land und traf dort auch den neuen Eigner der SIByER, um ordnungsgemäß einzuklarieren. Ohne irgendwelche Reglementierungen ging das auch problemlos bei “Snack Boubou” von statten und so waren wir ganz offiziell in Europa angekommen. Geschafft! Smiley mit geöffnetem Mund Nachdem alle wieder an Bord waren, fuhren wir nach Le Marin hinein und ankerten dort in der Einfahrt zur Werft, unweit des sehr beliebten Supermarktes, der als einziger Karibikweit einen Dingisteg vorweisen konnte. Was freute ich mich auf den nächsten Einkauf dort, endlich wieder richtigen Käse, Croissants und guten Wein, eben all die Dinge, die Frankreich zu bieten hatte und die wir in den letzten Monaten so sehr entbehren mussten. Wieviel einfacher würde nun die Versorgung für die Atlantiküberquerung sein und wieviel abwechslungsreicher und vor allem preiswerter, auch wenn die Auswahl natürlich im Vergleich zu Italien immer noch bescheiden war.

Inzwischen trieb meine Petition die unglaublichsten Blüten. Sowohl Zeitungen, als auch Funk und Fernsehen berichteten immer reißerischer, verdrehten die Tatsachen und erfanden sogar Dinge hinzu. An vielen Berichten merkte man sofort, dass die Redakteure einfach keine Ahnung von unserer Problematik hatten, denn wir wollten weder von einer Militär FLOTTE begleitet werden, noch hatten wir Angst den Atlantik zu überqueren. Wir wollten lediglich Quarantäneregelungen, die es uns ermöglichten auf unserer Route gen Westen, Zwischenstopps einzulegen, um auszuruhen und Lebensmittel, Wasser und Diesel zu bunkern. Viele der Segler vor Ort hatten, genauso wie wir, gehofft, dass es wenigsten spezielle Flugmöglichkeiten geben würde, da entweder die Ehepartner in der Heimat festsaßen oder die Kinder nach Hause geschafft werden sollten, oder sie schlicht zu alt waren, um den Atlantiktörn allein zu meistern und Crew benötigten. Auch wurde, durch die geschlossenen Grenzen, die Route nun 3x so lang, denn zu diesem Zeitpunkt waren sowohl die Bermudas, als auch die Azoren noch dicht. Daher kam einer auf die Idee, doch mal bei einem in der Nähe stationierten Militärschiff anzufragen, ob es einen Konvoi der Segler begleiten können, um bei Bedarf mit fehlenden Materialien, Wasser oder Diesel auszuhelfen. Schließlich hatte es die selbe Route wie wir alle und genug Kapazitäten um das zu bewerkstelligen. Aber ein Kriegsschiff ist nun mal da um zu zerstören und nicht um zu helfen, deshalb wurde diese Anfrage natürlich abgelehnt. Die Meisten warteten nun auf Lockerung der Regelungen oder verschifften ihre Boote per Frachter, auch nicht wirklich die ökologischste Variante! Die Presse indessen, stellte uns als Minderheit mit Luxusproblemen dar, was unserem Anliegen nun mal so gar nicht weiterhalf.

Für uns begann das große Warten, denn wir hatten weder ein Satellitentelefon, noch ein Iridium und erst recht keine Crew. Die Grenzen waren zu, unsere eigentliche Crew durfte nicht einreisen, selbst die Post beförderte nichts mehr rein oder raus und das Mädel das eigentlich mit uns mitsegeln wollte, fand nun doch eine bezahlte Stelle auf einem Großsegler. Der Eigner kümmerte sich also um die Wartung des Bootes und ich mich via Facebook um eine neue Crew. Viele meldeten sich, denn eine Atlantiküberquerung ist ja immer heiß begehrt, zumal viele ja selbst festsaßen und zurück nach Europa wollten. Leider waren die meisten aber auf anderen Inseln verstreut und was bisher eine Leichtigkeit war, wurde nun schier unmöglich, denn auch wenn noch einige Inseln auf unserem Weg lagen, durften wir sie nicht anlaufen. Beinahe in letzter Minute, meldete sich dann ein Spanier, dessen Mitsegelgelegenheit nun doch nicht los wollte und der uns als absoluter Glücksfall erschien, denn er hatte sowohl ein Satellitentelefon als auch ein Iridium und unseres war immer noch nicht eingetroffen. Auch berichtete er von Segelerfahrung, war schon einmal von Ost nach West über den Atlantik gesegelt und hatte sogar ein eigenes Boot in Spanien. Zusätzlich meldete sich ein französisches Pärchen, das zwar keinerlei Segelerfahrung hatte, aber sehr sympathisch und hilfsbereit war. Sie hatten eigentlich eine Auszeit geplant und wollten die Welt erkunden, aber dank Corona saßen sie nun auch fest und waren froh zurück in die Heimat zu können. So gab es noch ein feuchtfröhliches Abschiedsgrillen mit unseren, inzwischen stolzen, Amelbesitzern und wir sagten goodbye zu Martinique.

Nun waren wir also zu fünft, worüber ich sehr froh war, denn nun konnten wir die Nachtwachen ganz entspannt einteilen. Die Stimmung war hervorragend, denn alle hatten nun das was sie wollten. Wir bunkerten noch ausreichend Diesel mit zusätzlich 10 Kanistern und Wasser, auch wenn wir einen Wassermacher an Bord hatten und natürlich für 3-4 Wochen ausreichend Lebensmittel. So starteten wir, mit nur zwei Wochen Verzögerung, am 20. April Richtung St. Martin. Und wieder wurden wir vorher gewarnt, dass wir nicht einreisen dürften und rechneten somit damit in einem Ritt durchfahren zu müssen, aber wir waren ja nun gut ausgestattet. Wir hatten wieder hervorragenden Wind aus E/SE und so rauschten wir mit 7-8kt durch Tag und Nacht. Schon auf der Überfahrt von Grenada hatten wir endlich mal wieder Delfinbesuch und auch auf dieser Tour begleiteten sie uns. Auch fingen wir gleich einen großen MahiMahi und zwei kleinere Thunas, die sowohl roh als Sushi, gegrillt, als auch gebraten ein hervorragendes Mahl waren. Nach 48 Stunden landeten wir dann auf St. Martin (franz.Teil) und niemand interessierte sich für uns. Weit und breit keine Coast Guard und so ankerten wir wie gewohnt, meldeten wir uns, wie angeraten, per Email beim Island Water World an und hörten am nächsten Morgen den örtlichen Funk ab. Man durfte also als Transit sowohl an der Tankstelle Diesel und Wasser tanken und selbst in den Supermarkt einkaufen gehen. Nach noch einer weiteren Nacht sollte es dann aber endlich weiter gehen, hinaus aufs Meer, über den Atlantik, nach Europa Vor Lachen auf dem Boden wälzen

Denn mein Entschluss so schnell wie möglich meine Berliner Wohnung zu verkaufen und mir ein Häuschen auf Sizilien zuzulegen, stand unumstößlich fest. Nun war ich also so weit gekommen, hatte die halbe Welt gesehen und spürte plötzlich Heimweh, obwohl es noch nicht einmal meine Heimat war. Aber das sollte sich nun ändern, ich hatte inzwischen so viele Ideen, die mir nun unter den Nägeln brannten und natürlich unglaubliche Sehnsucht nach dieser wunderbaren Insel, den Menschen, meinen Freunden und nicht zu vergessen, dem Essen, dem Wein und Gelati Herz Aber erst einmal war ich gespannt auf das nächste Abenteuer, meine zweite Überquerung des Atlantiks!

Grenada und die Grenadinen

Nun bin ich also schon wieder fast 3 Monate auf Grenada und deren umliegenden Inseln, den Grenadinen. Ich habe gefühlt jede Insel wenigstens 3x gesehen, bin mit Schildkröten, Mantas, Kofferfischen und auch Riffhaien geschnorchelt. Habe ausgelassene Abende an Strandbars verbracht, an schneeweißen Sandstränden gechillt, in türkisfarbenen Wasser gebadet, Wasserfälle im Landesinneren besichtigt und bin natürlich gesegelt was das Zeug hält.

Wir machten Halt vor Sandy Island, einer völlig unbewohnten Insel, wie aus der Werbung, mit weißem Sandstrand, bedeckt von Palmen, mit glasklarem Wasser umgeben, mit tausendenden von Fischen und Pelikanen, die dort ein ‘All you can eat Buffet’ vorfanden. Wir ankerten in der Salt whistle Bay, der schönsten Bucht der Karibik und chillten in BeachBars mit Füßen im Sand. Erkundeten die Insel Mayreau zu Fuß und genossen den wahnsinnigen Ausblick von deren höchsten Punkt und ließen uns dann mit einem Speedboot Wassertaxi in rasender Geschwindigkeit wieder zurück bringen. Wir schwammen bis zur Ermattung gegen die Strömung zurück zum Hector, nachdem wir uns die Unterwasserskulpturen vor Grenada angesehen hatten. Wir trafen Freunde, mit denen ich auf Facebook Kontakte hatte und lernten neue Segler kennen, mit denen wir wirklich schöne Stunden verbrachten und Erfahrungen austauschten. Ich weiß jetzt das Brotfrucht wie Bratkartoffeln und Christopher wie Rettich schmeckt, das weiße Seeigel süßlich und Schwarze eher wie Kaviar schmecken und habe noch einige andere kulinarische Variationen, wie Fischsuppe, kennengelernt, die man allerdings mögen muss Zwinkerndes Smiley

Und dann passierte, was ich nie für möglich gehalten hätte – das Paradies fing mich an zu langweilen. Plötzlich sahen alle Strände gleich aus, das Wasser war türkis wie immer, der goldgelbe Rumpunch nur noch ganz nett. Ich freute mich nicht mehr auf den nächsten Lobster, der doch beim ersten mal so unglaublich lecker war und ich merkte nur an der Reaktion der Gäste, wie unglaublich schön doch alles um mich herum war. Und wir hatten wirklich tolle Gäste, die begeisterungsfähig und gut gelaunt waren, mit denen ich tolle Gespräche führte und ausgelassen lachen konnte. Wieder sind tolle Freundschaften entstanden. Aber ich merkte auch immer mehr, wie sehr ich mir Privatsphäre wünschte, aufstehen wann ich es wollte, essen was ich mochte und meinen Tag gestalten wie ich es gerne hätte. Einfach mal zu sein, ohne mich nach anderen richten zu müssen. Aber das geht auf 44ft mit 4-8 Personen eben nicht. Es ist wie auf einer tollen Party, auf der man aber der Gastgeber ist und nicht einfach gehen kann, wenn man genug hat.

Genau in diesem Moment bekam ich die Nachricht, dass sich die Partnerin eines befreundeter Skippers einen Katamaran in Grenada gekauft hatte und den nach Europa überführen wollte. Was für eine Chance, die ganz mein ökologischen Herz ansprach und zudem würde sich der Kreis für mich schließen. Ich schlief 1-2 Nächte darüber und da der Skipper des Hector inzwischen Unterstützung von seiner Freundin bekommen hatte, war dieser neue Deal dann schnell geschlossen und dann nahm das Schicksal seinen Lauf. Ich betreute die Beiden noch eine Weile und spielte Segellehrerin, so dass zukünftig die Beiden auch gemeinsam klar kamen. Schließlich waren der Skipper und ich inzwischen ein eingespieltes Team, wir hatten einige Änderungen vorgenommen um das handling zu vereinfachen und verstanden uns inzwischen per Handzeichen. Das würde bei den Beiden zwar noch eine Weile bis dahin dauern, aber der Grundstein war gelegt.

Und dann überschlugen sich die Ereignisse – Corona überraschte uns genauso wie der Rest der Welt! Daraufhin folgten immer mehr Absagen von Gästen und so nahm ich mir für 3 Wochen ein Zimmer über Airbnb. Das kam mir persönlich sehr entgegen, denn nun konnte ich meinen Privatsphäreakku wieder aufladen und einfach mal für mich sein. Das Zimmer lag direkt am Wasser, war mit 19,-€ zwar nicht so preiswert wie meine Europäischen Unterkünfte, aber für Karibische Verhältnisse doch recht preiswert. Ich bezog also mein Zimmer und genoß die Ruhe auf der Terrasse mit Blick aufs Meer. Gegen Abend setzte sich die Empfangsdame zu mir und wir plauderten, doch als ich auf ihre Frage antwortete, woher ich denn käme, sprang sie plötzlich panisch auf und meinte – was, Du kommst aus Deutschland, dann kannst Du nicht bleiben, bitte geh sofort. Ich war erschrocken und bewies ihr anhand meiner Stempel im Pass, das ich schon seit Dezember auf Grenada war und nur zwischen St. Vincent und Grenada gependelt bin, aber sie hörte schon gar nicht mehr zu. Zum Glück kam die Tochter des Hostelbesitzers dazu und schritt ein, nach Rücksprache mit ihrem Vater, konnte ich dann natürlich bleiben und bekam sogar noch ein schöneres Zimmer mit eigener Küche und Terrasse. Unglaublich, welche Panik diese Epedemie bei den Menschen hervorruft. Aber ich habe auch sehr nette Momente seit dem erlebt, denn ein Localskipper bot mir sofort eine Koje auf seinem Boot an und auch eine anderes Zimmer wäre schnell gefunden.

Wie es nun genau weitergeht weiß ich wie immer nicht. Der neue Eigner des nächsten Katamarans, ist nur bis Martinique gekommen und wartet nun auf einen Weiterflug hierher. Dann soll es hoch über Martinique auf die Bermudas gehen und rüber über den großen Teich nach Teneriffa. Wir hoffen dass sich die Lage bis dahin etwas entspannt hat. Meine geplante Sizilien Rundreise werde ich allerdings verschieben und erstmal nach Deutschland zurück fliegen. Denn um mir auf meiner Lieblingsinsel ein Häuschen kaufen zu können, muss ich erstmal meine Wohnung in Berlin verkaufen. Ja ihr lest richtig, die Sehnsucht nach einem eigenen zu Hause ist nach fast 6 Jahren dauerhaftem Reisen übermächtig geworden. Allerdings werde ich das Reisen natürlich nicht aufgeben, ich möchte dort ein kleines Hostel eröffnen und nur für die Sommermonate auf Sizilien bleiben. In den Wintermonaten möchte ich dann die Ecken der Welt erkunden, die man nicht mit dem Segelboot erreichen kann und dafür braucht es leichtes Gepäck, nicht zwei dicke Reisetaschen und einen schweren Rucksack. Segeln werde ich natürlich zwischendurch immer wieder, schließlich liegt die VEGA Herz auf Sizilien. Auch könnte ich mir vorstellen weiterhin Boote, wo immer auf dieser Welt, zu überführen, aber auch dafür muss ich flexibler werden. Auf eins freue ich mich allerdings sehr, endlich mal Land und Leute kennenzulernen und nicht nur von Bucht zu Bucht zu schippern, in denen man immer als Tourist angesehen wird.

Aber nun heißt es erstmal abwarten wie der Eigner des neuen Katamarans von Martinique nach Grenada kommt. Im worst case muss ich den alleine nach Martinique bringen und wir hoffen, dass dann dort auch wieder Crew einfliegen darf, denn sonst müssten wir wie viele andere Boote zu zweit die 3800sm zurücklegen und hoffen, das es bist dahin Nothäfen in Europa gibt. Dort sollten Quarantäne Stege vorhanden und auch eine adäquate Versorgung möglich sein, dafür sind Häfen schließlich da! Deshalb bitte ich auch hier, meine Petition zu unterstützen:

Sailing home

Karibik Antigua –> Grenada

Endlich warm, endlich Meer, endlich Karibik. Nach einem etwas umwegigen Flug, über London, bin ich auf Antigua gelandet und gleich ins Karibikflair hineinkatapultiert worden. Im Hostel Waterfront, das seinem Namen alle Ehre macht und das ich vorher über AirBnB gebucht hatte, wartete mein Sohn auf mich, eine doppelte Freude, schließlich hatten wir uns ein paar Monate nicht gesehen. Es war ein echt großes Hostel, mit 10 Zimmern, mit je 2 – 10 Betten, das von einem weißen Antiguaner und seiner amerikanischen Frau betrieben wurde. Schön bunt und weitläufig, mit einer Terrasse mit Meerblick. Abends streiften wir durch Falmouth Harbour und warteten auf die Ankunft von Hector, der mit der Salty Dawg Rallye aus Virginia ankommen sollte. Eigentlich wollte ich ja schon im Frühjahr von den Bahamas aus mit dem Hector nach Virginia fahren, aber ich bekam ja kein Visa. Nach mehreren Versuchen gaben wir es damals auf und wollten nun einen neuen Versuch, des gemeinsamen segelns, starten.

Groß war die Freude deshalb, als nach drei Tagen, die wir mit relaxen am Strand und einer Party auf den Hügeln, mit Steeldrums und Socamusik genossen, die Nachricht von Hector kam, das er im English Harbour, einem geschichtsträchtigen Hafen, eingetroffen war. Zum Glück war dieser Hafen nur eine Bucht weiter und so schnappten wir unsere Reisetaschen und bezogen endlich unsere Kojen auf dem Hector. Am nächsten Tag verabschiedete sich die alte Crew, so das wir gleich mit kleineren Reparaturen und dem Großputz beginnen konnten. Nachdem dann der neue Gast eingetroffen und der Einkauf erledigt war, legten wir auch endlich ab und fuhren ums Eck nach Jolly Harbour, da ich dieses Fleckchen Erde als absolut traumhaft, aus dem letzten Jahr, in Erinnerung hatte. Aber leider hatten wir diesmal völlig andere Bedingungen – Wellengang und Bewölkung ließen die Bucht ganz anders aussehen, nichts erinnerte an das sagenhafte Türkis.

Unser erstes Ziel von Antigua aus, war der Norden von Guadeloupe, wo wir nur eine Nacht kurz blieben, um am nächsten Morgen hinunter zu den Iles des Saintes zu segeln. Dort waren wir tatsächlich im Paradies angekommen! Insel mit Palmen Türkis wohin man schaute, kleine bunte Häuser, grüne Hügel und weiße Sandstrände. Ein Traum! Es war so schön, dass wir gleich drei Tage dort blieben und uns auf die Suche nach dem schönsten Strand machten. Das wurde nicht ganz so einfach, weil einer schöner als der andere war und wir uns einfach nicht einigen konnten. Dann ging es weiter Richtung Dominica, wo wir im Norden in der Bucht von Portsmouth ankerten. Was für ein Kulturschock, nach dem beinahe kleinbürgerlich anmutenden französischen Terre de Haut. Dominica ist echt eine vom Tourismus vergessene Insel und das trotz der Requisiten aus dem Film “Fluch der Karibik” die wir uns auf einer Rivertour ins Landesinnere ansehen konnten. Auch der Süden der Insel war noch sehr unberührt und unser Ausflug in den Regenwald, gestaltete sich als sehr abenteuerlich. Wir fuhren mit Locals per hitchhiking, mit dem Localbus für 1,-$ p.P oder liefen einfach zu Fuß zum nächsten Wasserfall. Aber es hatte sich gelohnt, denn davon gibt es auf Dominica einige, große, kleine, in Felsschluchten oder tief im Regenwald gelegen.

Nach Dominica wurde es wieder europäisch, im kleinen beschaulichen Örtchen Saint Pierre auf Martinique, mit Galette zum Frühstück und Pizza zum Abendessen. Dieses jetzt so niedliche Städchen ist voll von alten Kulturresten einer Großstadt, die vom sehr nahen Vulkan Montagne Pelée wie einst Pompei ausgelöscht wurde. Nach zwei Tagen ging es weiter nach Forte France, da wir Wasser brauchten und um abzuchecken, ob es Mechaniker in der, zum Airport nächstgelegenen, Marina gab. Wasser bekamen wir, den Mechaniker leider nicht, dabei machte unser Steuerbordmotor immer komischere Geräusche, also würden wir über kurz oder lang nach Le Marin hineinmüssen. Dort ist eine riesige Marina, mit über 700 Booten, die nur noch von den 1500 davor ankernden Booten getoppt wird, aber dafür mit allen Gewerken und Nauticshops die das Herz begehrt. Nach einer Nacht visavis des wirklich häßlichen, Hochhausüberfluteten Forte France, verzogen wir uns dann lieber erst einmal nach St. Lucia, da unser unkomplizierter amerikanischer Gast, von dort einen Flug hatte und außerdem am Freitag die weit bekannte Streetfoodparty im Örtchen Gros Islet stattfand. Schon in der Einfahrt in die Rodney Bay wurden wir von lauten Rhythmen Soca und Reggae empfangen und die machen da echt ernst die Jungs Erstauntes Smiley bis 8:00Uhr morgens.

Am nächsten morgen mussten wir erst einmal einklarieren, leider muss man das auf jeder Insel extra tun. Die Preise variieren zwischen 20,- und 150,-€$ und es dauert von 10 min bis zu 2 Stunden und die Beamten sind unheimlich wichtig und möchten auch so behandelt werden. Natürlich waren wir eine halbe Stunde zu spät dran und die Siesta schon eingeleitet, aber da das Marina Wifi ganz passabel war, überbrückten wir die Wartezeit locker. Zum Glück konnten wir auch auf einen Schlag gleich wieder für den nächsten Tag ausklarieren, denn die nächsten Gäste erwarteten uns schon wieder auf Martinique, so das wir uns nicht noch einmal in die Schlange der wartenden ARC Ankömmlinge einreihen mussten. Zurück auf Martinique ankerten wir dieses mal tatsächlich vor Le Marin und suchten als erstes einen Motorenspezialisten auf. Am nächsten Tag kamen dann unsere beiden neuen Gäste aus Deutschland an und wir verbrachten schon unseren ersten Abend sehr ausgelassen in einer Strandbar und den nächsten Tag am weißen Beach vom Hotel „Club Med“. In Le Marin gibt es einen Supermarkt, der durch seine direkte Lage am Wasser, einen Dingisteg anbietet. Diesen nutzten wir dann am nächsten Tag ausgiebig um Vorräte (wie preiswertes Bier und Käse) zu bunkern, die es nur auf den Europäischen Inseln gibt und für uns also in den nächsten Wochen unerreichbar sein würden. Nach einem weiteren Tag am Strand, und einem schulterzuckenden Motorentechniker später, ging es dann aber endlich wieder weiter Richtung Süden.

Nachdem wir die allwöchentliche Streetfoodparty in Gros Ilet diesmal verpasst hatten, erwartete uns eine andere dieser Partys im Süden St. Lucias zwischen den beiden Pitons. Ich hatte mich ja auf dem Hector zum betreuten Segeln verpflichtet und so war es für den Hector das erste mal, mit Buganker und Landleinen anzulegen. Zum Glück hatte ich das in Griechenland zur Genüge geübt und so klappte dieses Manöver, trotz ohrenbetäubendem Lärm aus den Boxen der Strandbar UND dem Piratentourischiff, das just in dem Moment vorbei fuhr, dann trotzdem und wir lagen sauber vertäut an einer Palme fest. Dies hatte dann auch zur Folge, das wir das erste mal zu einer Party schwammen, denn für die 15m lohnte es nicht das Dingi herabzulassen. Leider war das Publikum auf der Party sehr jung, so das wir recht schnell wieder zurück zum Boot schwammen, ich war selten so erfrischt nach einer Party Smiley mit herausgestreckter Zunge Noch zu erwähnen bleibt, dass mein Sohn dann etwas später von einem Localboot zurückgebracht wurde, auf dem sich auch der vermeintliche Nachbar + Kompagnon des 60ft Zweimasters befand, der noch ein wenig in der nahegelegenen Ortschaft eine angeblich andere Party besuchen wollte und uns einlud mitzukommen. Wir landeten in einer Spielothek ohne Party und fragten uns was das nun sollte. Bis uns der vermeintliche Bootseiner aufklärte, das weder er noch sein schwarzer Begleiter gar kein Boot hätte und auch nichts mit dem Zweimaster neben uns zu tun hatte. Als wir dann unser Bier ausgetrunken und bezahlt hatten und jener “Bootseigner” uns das Rücktaxi gerufen hatte, ging uns bei der Rechnungssumme des Localbootstaxis auf, warum wir mitgenommen wurden. Es ist schon eigenartig, wie sehr man einem Schwarzen glaubt, nur weil er einen Weißen bei sich hat, der ein Hemd anhat und einem das blaue vom Himmel erzählen kann. Aber wir haben darüber noch ein paar Tage herzhaft lachen können.

Weiter ging´s nach St. Vincent, wo wir endlich einmal eine Bucht für uns ganz alleine hatten. Der Mouringboy holte uns dann auch abends ab, damit wir unser Vorweihnachtsmenue in Rosi´s Restaurant, einer dort ansässigen Deutschen, zelebrieren konnten. Der ortstypische Rum tat dann sein übriges und so schwankten wir ausgelassen zu unserem Wassertaxi zurück und wurden dann urplötzlich ernüchtert, als sich eine fette Welle in das Langboot des Mouringboys ergoss, eine Mitseglerin fast darin ertrank und der Mouringboy unters Boot geriet. Klatschnass kamen wir dann irgendwann doch auf dem Hector an und konnten auch hier wieder herzhaft über diese Adventure lachen. Beim einklarieren gleich nach Ankunft, erfuhren wir, das sich eine Bucht weiter in der Wallibou Bay wieder ein original Drehort aus Fluch der Karibik befand und da wir am nächsten Tag schon gleich auf der nächsten Insel landen würden, nahmen wir uns noch einem Tag Segelauszeit. Wir besuchten einen kleinen Wasserfall und eben das “Port Royal” und “Tortuga” aus Fluch der Karibik, das immernoch mit authentischen Requisiten ausgestattet ist. Ein würdiger Heiligabend, wie wir fanden, der mit einem nachmittäglichem Segeltag nach Bequia abgerundet wurde, um dort an einer Strandbar gebührend zu feiern.

Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Canuan, wo wir von einem Fischer einen Barracuda abkauften, mit dem wir auf Facebook ein großes Hallo hervorriefen, da diese Tiere den Ciguatera-Virus in sich tragen können. Da unser Exemplar aber sehr jung und auch recht klein war, bereiteten wir ihn köstlich zu und verspeisten ihn zu fünft, ohne irgendwelche Nachwirkungen. Und dann ging´s endlich in die Tobago Cays, diesen traumhaften Inseln, die man von den Fototapeten und aus der Werbung kennt. Wir schnorchelten dort ganze drei Tage, sahen Schildkröten, Kofferfische, Haie und Mantas, ließen uns mit Lobster verwöhnen und tranken Rumpunsch mit dem typischen 86% Rum Sunrise. Es war eine sehr ausgelassene Zeit und wir schwelgten in unserem Glück, solch einen schönen Ort besuchen zu dürfen. Hätten wir nicht des Skippers bessere Hälfte auf Grenada aufnehmen müssen, währen wir wohl nie wieder von dort weggefahren, aber so trieb es uns weiter. Eine kurze schwellige Übernachtung auf Ronde Island und ein Tag im Norden Grenadas, im kleinen beschaulichen Städtchen Gouyave, weiter kamen wir auch Silvester immer näher, das wir dann erst mit Burgern in.  Umbrellas Beach Bar und dann auf einem Straßenfest direkt in St.George bei einem großartigen Feuerwerk würdig feierten.

Dort verabschiedete ich mich von einem großartigen Jahr 2019 Martiniglas Wo war ich alles gewesen, was hatte ich alles gesehen und erlebt. 17 verschiedene Länder/Inseln in nur 12 Monaten. Ich habe erst die nördliche Karibik besegelt, hab 3 Monate im Hostel Humehouse.com als Volunteer gearbeitet, bin über Cuba um die halbe Welt in die griechische Ägäis geflogen, hab den Sommer in Griechenland um Athen verbracht, um dann mit meiner heißgeliebten VEGA nach Sizilien zu fahren. Ich bin allein durch Marokko gereist und dann über London wieder zurück in die Karibik geflogen, um dort nun den Süden zu erkunden. Eigentlich ist es unfassbar, dass ich das alles erleben darf, ich bin so unsagbar glücklich und dankbar und hoffe, dass ich so noch ein paar Jahre leben kann. Allerdings wird der Wunsch nach einer Homebase auch immer präsenter, nach einem Ort an den ich in den Sommermonaten einfach nur sein kann, der vielleicht noch ein wenig Geld abwirft, damit ich im Winter weiter reisen kann. Denn 12 Monate im Jahr reisen, ohne Pause, nie länger als mal eine Woche an einem Ort zu sein und immer mit all meinem Hab und Gut durch die Welt zu jetten, ist unheimlich anstrengend. Ich würde gerne mal wieder zur Ruhe kommen, alles verarbeiten und mich wieder auf das nächste Abenteuer freuen. Zum jetzigen Zeitpunkt, habe ich allerdings dafür noch keine Lösung gefunden. Natürlich gibt es Gepäckaufbewahrungen, aber die kosten auch 5,-€ am Tag.

Vielleicht verkaufe ich also meine Wohnung in Berlin und kaufe mir tatsächlich auf Sizilien ein kleines Haus am Meer, das mir den Sommer über ein Zuhause bietet, das ich mit Hostelgästen teilen kann. Vielleicht miete ich auch ein Häuschen dort, was allerdings das Risiko birgt vielleicht im Winter auf der Miete hängen zu bleiben, zumal ich dann auch kein Geld für den Ausbau hätte. Vielleicht finde ich aber auch einfach ein Hostel, in dem ich im Sommer arbeiten kann und dann dort mein Gepäck parken kann, um im Winter zu reisen. Ich würde ungern wieder den ganzen Sommer skippern müssen, um meine Reisekasse zu füllen, denn dann wäre ich ja wieder dauerhaft unterwegs. Aber ich hab ja noch ein wenig Zeit mir, während ich bis Mai alle Inseln um Grenada oder vielleicht sogar bin nach Trinidad/Tobago erkunde, darüber Gedanken zu machen. Im schlimmsten Fall, mache ich einfach weiter wie bisher Insel mit PalmenSonneSmiley mit herausgestreckter Zunge

PS. vereinzelt gibt es noch freie Kojen!

Marokko

Marokko ist in jedem Fall eine Reise wert. Ich glaube es ist auch egal, ob man organisiert oder wie ich auf eigene Faust reist, beides hat seine Vorteile und sicher ist es in jedem Fall, auch für alleinreisende Frauen! Ich habe mich zu jeder Zeit wohl gefühlt, bin Abends allein durch die Straßen gegangen, bin mit Localbussen gefahren und habe aber immer ein Tuch parat gehabt, das mich vor Blicken geschützt hätte. Ich hätte gerne dieses mal eine organisierte Reise gemacht, aber für diese 3 Wochen 1300,-€ trotz Bus und Bahn auszugeben, waren mir einfach nicht möglich und somit habe ich mir meine Unterkünfte wieder über Airbnb alleine gesucht. Man findet da echt günstige und wirklich schöne Unterkünfte, Riads aus 1001 Nacht, mit wirklich netten Gastgebern, für 10,-€ incl. Frühstück. Ich hatte nur 1x in Casablanca Pech, da wohnte ich bei einer Familie mit zwei kleinen Kindern und schlief in deren Schlafzimmer, während sie im Wohnzimmer auf dem Fußboden schliefen, kein schönes Gefühl.

Aber das war zum Glück nach meinem ersten Aufenthalt in Marrakesch, der eine wirklich schöne Erfahrung war. Marrakesch eine quirlige Stadt, mit einem riesigen Souk, der sich fast durch die gesamte Medina schlängelt. Natürlich habe ich mich dort verlaufen und wurde mehrfach von Kids angesprochen, ob sie mir helfen können. Da leider das GPS in den engen Gassen nicht funktioniert, musste ich irgendwann deren Angebot annehmen und mich aus dem Labyrinth führen lassen. Und natürlich wurde danach die Hand aufgehalten, aber nicht um übrige Münzen entgegen zu nehmen, neinnein, sie wollten Scheine, sehr dreist wie ich finde. Der Marokkaner ist ein sehr einnehmendes Wesen und nicht nur die Erwachsenen lassen sich für jede Kleinigkeit und nicht gewollte Hilfe bezahlen, sie dressieren schon ihre Kinder dazu. Trotzdem genoss ich den Aufenthalt in Marrakesch sehr, sah mir eine Gerberei an und ließ mich durch die schmalen Gassen treiben. Nicht so schön sind dort die, durch die schmalen Gänge, rasenden Motorräder, Fahrräder und auch Eselskarren, wenn man sich nicht ganz rechts an den Ständen entlang schlängelt, läuft man Gefahr überfahren zu werden. Abends erholte ich mich in meinem traumhaften Riad Sijane bei Shisha und arabischem Tee.

Nach drei Tagen ging´s dann weiter nach Casablanca. Von dieser Stadt hatte ich eine ganz andere Vorstellung, sie ist modern und groß und sauber. Sie hat nichts von “Schau mir in die Augen Kleines”, auch wenn es dieses Café dort tatsächlich gibt. Das einzig schöne dort ist die riesige Moschee, die aufs Meer hinausragt und die wirklich beeindruckend ist. Aber ein Tag hätte völlig ausgereicht, selbst ein paar Stunden wären genug gewesen. Aber dafür reist man ja, um die Vorstellung mit der Realität abzugleichen. Zum Glück konnte ich meine Reisetaschen im Hostel in Marrakesch unterstellen und reiste nun nur mit meinem Rucksack, was für eine Erleichterung, so will ich in Zukunft nur noch reisen.

Meine nächste Station war Rabat. Ein schöne alte Stadt am Meer, mit wiedereinmal einer Medina mit Souk, aber auch einer wirklich schönen Kasbah am Meer, in der die Häuser genauso blau/weiß angemalt sind wir in Chefchaouen. Auch war das Hostel wieder ein wirklich schönes Riad, das diesmal sehr junge Gäste hatte, da es ein Surfhostel war. Dennoch wurde auch ich sehr herzlich aufgenommen und willkommen geheißen. Am letzten Tag regnete es sogar und so kochten wir alle zusammen und hatten einen wirklich schönen Tag. Ansonsten ernährte ich mich hauptsächlich von Sandwiches, die es für umgerechnet 1,-€ an jeder Ecke gab und unheimlich sättigte. Ich mag ja diese Hostelcommunitys, Menschen aus aller Herren Länder treffen aufeinander, es werden die verschiedensten Sprachen gesprochen und dennoch versteht man sich. Es werden Reisetipps und Erfahrungen ausgetauscht und viel gelacht und gefeiert.

Die nächste Stadt Meknes, war dann nicht so schön. Sowohl die Stadt, als auch das sehr kalte und regnerische Wetter, als auch die Unterkunft waren nicht so berauschend. Ich hatte zwar mein eigenes Appartement, aber die Pension ansich war sehr steril und kalt. Auch hier hätte wieder nur eine Nacht oder gar nur ein paar Stunden gereicht, um zu sehen was es zu sehen gab. Mittlerweile hatte ich vier Souks in vier Medinas gesehen und eine ähnelte der anderen. Es gab nichts typisches, worin sich diese von den anderen unterschied. In den Königspalast konnte man nicht hinein, klar da wohnte ja der König und die Gassen waren dunkel und schmutzig wie überall. Also freute ich mich wieder einmal auf die Zugfahrt nach Fes. Für 4,- bis max. 12,-€ kann man ganz hervorragend, mit einem sehr modernen Zug, von Ort zu Ort fahren und in den meisten Fällen liegt der Bahnhof recht zentral, zur Not kann man mit dem Sammeltaxi für ein paar Dirham in die Medina fahren, wenn man das nicht mag auch mit dem Taxi ganz alleine für 5,- bis 10,-€.

In Fes angekommen, fuhr ich dieses mal mit dem Taxi und wurde sogar am Medinaeingang abgeholt, da die Medina von Fes einem wahren Labyrinth gleicht. Auch dieses Riad war wirklich schön, in maurischem Stil mit Lichthof von dem die einzelnen Zimmer abgingen. Alles gefliest und dann mit weichen Teppichen ausgelegt. Sehr angenehm auch die Sitte, als erstes einen Tee zu reichen um erst einmal anzukommen. Fes ansich ist eine wunderschöne Stadt, man fühlt sich zurückversetzt ins Mittelalter, kann den Handwerkern beim handwerken zusehen und kann als Highlight auf den daneben liegenden Berg hinauf und die Stadt von oben besichtigen. Aber auch ein Abendessen auf einer der zahlreichen Terrassen über den Dächern der Stadt ist schon besonders schön, bei Sonnenuntergang und dem Ruf des Muezzin. In Fes verging die Zeit wie im Fluge und ich hätte durchaus noch 1-2 Tage bleiben können, aber die Zeit drängte langsam, ich wollte ja noch in die Wüste.

Und so zwängte ich mich über Nacht in einen Überlandbus, um nichts vom Land zu sehen und halb steif nach 10 Stunden Fahrt, am frühen morgen in Rissani anzukommen. Nie wieder! Bitte erinnert mich daran! Da ich, wie anfangs erwähnt, ja auf eigene Faust unterwegs war, wurde ich natürlich auch nicht abgeholt und da Rissani ein wirkliches Dorf ist, gab es auch kein Taxi am Busbahnhof. Ich zwängte mich also mit zwei anderen Frauen auf die Ladefläche eines Motorradtucktucks und wurde durch die staubigen Straßen geschaukelt. Wieder sah ich nichts von der Landschaft, die doch wirklich beeindruckend ist. Palmen so weit das Auge reichte, wuchsen in Lehmboden, zwischen halbverfallenen Lehmhäusern, ein wirklich skurriler Anblick. Rissani ansich muss man nicht gesehen haben, es sei dann man interessiert sich für das ganz einfache und ursprüngliche Leben der Marokkaner. Auch der Besuch in einem Hamam war eher enttäuschend, denn das hat dort so gar nichts mit den türkischen Badehäusern gemein. Es sind einfach nur geflieste Räume die unterschiedlich beheizten sind, auf dessen Boden die Frauen sitzen und sich mit heißem Wasser waschen. An kalten Tagen vielleicht ganz angenehm und man kann den Staub der Straßen mal so richtig abschrubbeln..

Und dann ging es endlich weiter in die Wüste! Schon die Fahrt dorthin, war ein echtes Erlebnis, in einem Pickup über Stock und Stein, Straßen Fehlanzeige. Eigentlich wollte ich ja zwei Nächte im Hotel Lahmada bleiben, einfach mal runter fahren, mit Blick auf die Wüste. Aber kaum dort angekommen, wurde ich gefragt ob ich nicht mit den beiden Mädels, mit denen ich aus Rissani ankam, zwei Tage in der Wüste verbringen wollte. Der Preis unterschied sich nicht sonderlich vom Hotelzimmer, zumal noch Essen und der Kamelritt mit dabei war. Was für ein Angebot! Schon der Blick auf die Wüste war mehr als beeindruckend, ja fast atemberaubend. Im ersten Moment, den ich auf dem Kamel verbrachte, dachte ich- das muss ein Scherz sein. Es war so eine wackelige Angelegenheit, so dass ich jeden Moment Angst hatte herunter zu fallen. Es war sehr anstrengend, nicht nur das auf und absitzen, sondern der gesamte Ritt, ich glaube nicht dass ich das noch einmal machen muss. Dafür entschädigte der Anblick der Wüste, die Farben, die Schatten, die Kamele der anderen Gäste, es war unheimlich ergreifend.

Die Nacht im Berberzelt verging eigentlich recht gut und auch wenn wir auf hartem, mit Decken ausgelegten, Boden schliefen, war uns doch nicht wirklich kalt, obwohl es kaum 5°C hatte. Auch das Essen aus der Tajine und der gute arabische Tee taten ihr übriges. Am nächsten Morgen besuchten wir das, sehr einfache Berberhaus und sattelten nach einem leckeren Frühstück mit den typischen Crepes, Weißbrot und Honig, unsere Kamele und weiter ging´s wiederum 2 Stunden quer durch die Wüste. In einer Oase, die mal ein Camp war, rasteten wir und unser Kamelführer bereitete uns ein leckeres Berberomelette auf offenem Feuer zu. Nach entspannten 3 Stunden Pause, in denen ich die unglaubliche Weite und minütliche Veränderung der Farben und Schattierungen bewundern konnte, fingen wir unsere Kamele wieder ein und zogen weiter. Nach weiteren zwei Stunden hielten wir ein letztes mal, um den Sonnenuntergang zu genießen. Ein atemberaubender Anblick! Danach ging es es im Galopp ins Wüstencamp, wo wir mit Trommeln und einem reichlichen Dinner aus der Tajine erwartet wurden. Es war ein wirklich schöner Ort, mit exotisch ausgestatteten Zelten und einem Lagerfeuer in der Mitte des Camps. Der Abend war wirklich kurzweilig und angenehm, allerdings auch nicht sehr lang, da wir sehr müde von dem doch anstrengenden Tag waren.

Am nächsten Tag ging es gleich weiter nach Tinghir, einer alten Stadt im Atlasgebirge. Ich hatte dort, im Tal des Flusses Todgha Gorges, wieder ein schönes Hostel gefunden, dessen Terasse direkt auf das Tal hinaus zeigte. Vom Minibus, nahm mich dieses mal ein anderer Hotelbesitzer mit, das wirklich einzige mal, dass ich für einen Transport oder eine Hilfe nichts bezahlen musste. Mein Hostel war an diesem Abend komplett leer, ich kam mir beinahe vor wie Schneewittchen im Haus der sieben Zwergen. Aber ich genoss die Ruhe ausgiebig und ließ die ganz bisherige Reise Revue passieren. So viele Städte und wirklich einmalige Orte hatte ich in dieser kurzen Zeit gesehen, Eindrücke die ich ganz sicher nie vergessen werde. Auch werde ich ganz sicher zurückkommen und mir so eine Tajine zulegen, die ein tolles Kochutensil ist, das ich unbedingt haben muss. Aber auch die Edelstahlkannen, in denen man den Tee direkt auf dem Gasherd zubereiten kann, oder die tollen Lampen, Tücher, Teppiche Smiley mit geöffnetem Mund Sollte ich wirklich mal ein Hostel haben, wird es ein Zimmer im Maurischen Stil geben.

Mein letzter Stopp in diesem unglaublichen Land, war Ouarzazate, die Filmstadt. Dort wurden viele Filme wie Starwars, Ali Baba oder die Mumie gedreht. Eine Landschaft wie auf einem anderen Planeten umgab mich auf der gesamten Fahrt dorthin, die man weder fotografieren noch beschreiben kann, man muss sie erleben. In dem kleinen Vorort der Filmstadt, wohnte ich standesgemäß im Hostel Cinema, mit Blick auf den Palmenhain, der sich im Flussbett durch die Stadt schlängelte. Am nächsten Morgen ging´s dann wieder zurück nach Marrakesch, wo meine beiden Reisetaschen auf mich warteten. Vorbei waren die drei Wochen, die ich mir Zeit genommen hatte, Zeit die viel zu knapp bemessen war, für dieses große Land. Ein paar Städte hätte ich auslassen können, dafür länger die Natur genießen wollen, die doch sehr einmalig ist. Aber im großen und ganzen war es perfekt ausgesucht, erst die Städte, dann die Landschaft zum erholen. Schön wars! Und im übrigen, ich habe insgesamt sogar mit allen Malzeiten knapp 600,-€ ausgegeben 😉

Weiter ging es dann von Marrakesch aus, für eine Übernachtung nach London, um dann von dort direkt nach Antigua zu fliegen. Ein diesmal sehr kurzweiliges Vergnügen. Und nun bin ich also auf dem HECTOR und freue mich auf die kommenden Wochen im Paradies, das mein Sohn mich ein paar Wochen begleiten wird, macht es natürlich noch zusätzlich perfekt 😀

Korfu–Sizilien

Da war ich also wieder, auf meiner geliebten VEGA. Das hatte ich mir nach 9 Wochen skippern aber auch verdient. Der neue Eigner hieß mich auch gleich herzlich willkommen und holte mich mit dem Dingi von Land ab. Zwei Tage später kam sein Kumpel und wir machten in den folgenden 4 Tagen einen kleinen Abstecher von Korfu aus, durch das ionische Meer, in Richtung Festland. Was für ein Genuss mit der Schönen endlich wieder segeln zu können. Aber der eigentliche Plan war ja, die VEGA wieder nach Licata auf Sizilien zu bringen, um sie dort den Winter über wieder in der Werft verschönern zu lassen. Das Unterwasserschiff war nun inzwischen fertig, aber das Überwasserschiff benötigte noch einige Pflege und auch der Innenausbau stand noch bevor.

Am Wochenende darauf kam dann also der Rest der Crew, zwei weitere Freunde des Eigners, so das wir nach einem umfangreichen Lidl Einkauf auch in Richtung Italien starten konnten. Die Windvorhersage war mehr als günstig und so fuhren wir gleich Dienstag Morgen, nach einer kurzen Übernachtung vor Anker an der Nordküste Korfus, gutgelaunt los. Bei halbem Wind kamen wir mit 6-7kt gut voran und freuten uns auf eine entspannte Nachtfahrt. Die Nachtwachen waren eingeteilt und so kuschelte ich mich abends wie gewohnt mit meiner Nachtfahrmusik in meine Koje um wenigstens zu ruhen, denn vorschlafen kann ich in der ersten Nacht nie. Das sanfte schauckeln der sich in den Wellen wiegenden VEGA reichte aber schon, um wenigstens ein wenig zu ruhen und abzuschalten. So merkte ich auch nicht, das der Wind gedreht hatte und wir nun am Wind segelten. Das ist das schöne bei diesem Schiff, die 40 Tonnen gleichen auch die größten Wellen aus und da sie ein Langkieler ist, liegt sie auch bei Amwind Kursen, selbst bei ordentlich Welle, schön ruhig im Wasser.

Die VEGA wäre aber auch nicht die VEGA, wenn nicht irgendwelche Problemchen auftreten würden. So wurde ich geweckt vom lauten Fluchen des Eigners, denn er hatte es gewagt in die Bilge zu gucken und einen massiven Wassereinbruch bemerkt. Wir folgten also der Spur des schnell nachfließenden Wassers bis in den Bug und stellten fest, das irgendetwas im Ankerkasten undicht sein musste. Und so war es auch, eine Dichtung des Ankerbleches war durch das stampfen in die Wellen, herausgefetzt und so sprudelte das Wasser fröhlich in die VEGA. Ein altes Tshirt, das in die Fuge hineingeschlagen wurde und gekonntes Fluchen halfen aber um dem Wasserfall Einhalt zu gebieten. Das alles während der Fahrt, mitten in der Nacht und Welle gegenan, schlauchte ganz schön, so das der Eigner stehenden Fußes einfach umfiel und einschlief. Da ich auch noch keine Wache hatte, kuschelte ich mich auch wieder ein. Als ich dann zu meiner Schicht geweckt wurde, traf mich der Schlag, beim aufstehen rutschte ich beinahe aus, der ganz Boden war unter Wasser, die Bilgenpumpe hatte es nicht geschafft mit den Fluten fertig zu werden. Aus der noch offenen Bilgenluke, plätscherte das Wasser und in ihm schwamm der Inhalt des Faches unter meinem Bett. Zum Glück waren es nicht meine Sachen, die blieben wohlweislich schön Wasserdicht verpackt in ihrer Reisetasche. Ich fischte also einiges Malerzeug aus der Bilge und rief nach dem Eigner, der noch verschlafen schon mit einer zusätzlichen Bilgenpumpe ankam und das Malheur beseitigte.

Die restliche Nacht und auch die darauffolgende gestaltete sich dann zum Glück ruhiger. Wir segelten fast ausschließlich nachts und machten nur tagsüber ein paar Stunden Pause, da der Wind dann wegblieb und kamen nach nur 76 Stunden und 270sm in Syrakus an. Dort legten wir uns vor Anker und schliefen erst einmal aus. Abends machten wir dann die Stadt unsicher und genossen die erste richtige Pizza und den original Italienischen Aperol Spritz. Syrakus ist ja eine wirklich tolle Stadt und so erkundeten wir sie auch am nächsten Tag noch, bevor der angesagte Starkwind einsetzte. Der Anker der VEGA ist ja wirklich überdimensional und hat bisher auch allen Winden getrotzt, aber bei fast 50kt slipte er nun doch. Und das nicht nur 1 oder 2x sondern gleich 4x Erstauntes Smiley Es mussten also tatsächlich Ankerwachen eingeteilt werden, die auch berechtigt waren, denn auch Nachts bließ der Wind ohne unterlass, so das wir umankern mussten. Am nächsten Tag gings weiter, sogar die Coast Guard musste zweimal ausrücken. Zum Glück nicht wegen uns, aber ein Katamaran wurde abgerieben und landete an, so das er aus dem flachen Wasser geschubst werden musste und ein Segler wurde in die Bucht geleitet und zwei Mann der Coast Guard stiegen auf das schwankende Schiff über. Wir erfuhren aber nicht, was deren Problem war.

Am nächsten Morgen hatte sich dann alles einigermaßen beruhigt und wir konnten endlich weiter Richtung Licata. Die Ausfahrt aus der Bucht vor Syrakus war eine echte Herausforderung, wir hatten die, sich in den letzten Tagen aufgebaute, Welle genau gegenan und stampften unter Motor bis ans nächste Kap. Dort wartete auch schon der Wind auf uns, so dass wir im 2. Reff und gereffter Genua, mit erst achterlichem und dann halben Wind bis zur Südspitze Siziliens segeln konnten. Und dann passierte wieder das, was uns auf der gesamten Fahrt mehrfach passiert ist, der Wind lies immer mehr nach und flaute dann ganz ab. Die ersten beiden male, refften wir die Genua aus und warteten ab, da aber meist ein kompletter Winddreher danach folgte und uns plötzlich mit bis zu 30kt aus einer ganz anderen Richtung kam, waren wir dieses mal schlauer und holten die Genua ganz ein. Nun hatten wir das Groß im zweiten Reff und nur noch Sturmfock draußen und das erwies sich als absolut richtig, denn plötzlich kam wie aus dem nichts ein Squal der uns beinahe herumwirbelte wie einen Spielball. Da es dauerhaft bewölkt und inzwischen wieder finstere Nacht war, sahen wir ihn nicht kommen. Genauso schnell wie er da war, war er aber auch wieder verschwunden und wir warteten ab, aus welcher Richtung nun der Wind kommen würde. Und da war er der angekündigte Nordost, der uns fortan mit schönem halben Wind in Richtung Licata schob. Wir waren beinahe zu schnell, denn wir wollten ja nicht im dunklen in der Marina ankommen. Also refften wir wieder um mit 4kt schön in Ruhe durch die Nacht zu gleiten.

Genau zum Sonnenaufgang waren wir auch vor der Hafeneinfahrt. Aber um die Marineros bei Laune zu halten ankerten wir erst einmal am Strand von Marianello und schliefen uns erst einmal aus. Gegen Mittag fuhren wir dann in die Marina und legten mit einem fastperfekten Anlegemanöver an unserem alten Stammplatz an. Da war ich also wieder in “meinem” Licata, was hatte ich dort für schöne Zeiten erlebt. Und genauso setzte es sich auch in den folgenden Tagen fort. Ich wurde sofort wieder auf und angenommen in die Community Smiley mit geöffnetem Mund Wir begannen mit einem Tag am Strand bei gegrillter Salsiccia und Aperol und es folgte ein Tanzabend dem nächsten, mit Pizza und dem guten sizilianischen Wein. Alle sizilianischen Freunde rissen sich um mich und wollten genau wissen wo ich in den letzten Monaten überall war. Es fühlte sich so unheimlich gut und heimisch an und nach ein paar Tagen war es, als wenn ich nie weggewesen wäre.

Zum Glück hatte ich nur 14 Tage geplant, die mir aber wie Wochen vorkamen, soviel erlebte ich, denn wäre ich länger geblieben, wäre ich wohl gleich dageblieben. Aber warum auch nicht? In mir reift immer mehr der Gedanke langfristig auf Sizilien meine Homebase aufzubauen, um nicht immer mit all meinem Hab und Gut durch die Welt reisen zu müssen. Ein zu Hause von dem ich immer wieder starten und landen kann. Die Hostelgeschichte lässt mich auch nicht mehr los, also warum nicht hier. Auch hier gibt es Hostels in denen ich erst einmal den Sommer über arbeiten könnte. Aber auch Häuser in bester Lage sind hier wirklich günstig zu haben, das Klima ist hervorragend, das Essen und der Wein sowieso, von den Menschen mal ganz abgesehen. Und ich könnte wieder regelmäßig Tango tanzen und endlich richtig führen lernen, denn die Sizilianer haben eine sehr ausgeprägte Tanzkultur. Es ist wirklich eigenartig, da habe ich in die große weite Welt hineingeschnuppert, habe Länder und Inseln gesehen, die ein Traum waren, aber nirgendwo habe ich mich so wohl wie auf Sizilien gefühlt. Abgesehen davon, hat man es als Europäer auch schwer zb. in Mittelamerika Fuß zu fassen – die Visabestimmungen, die Arbeitsgenehmigungen, Aufenthaltserlaubnisse, die Lebenserhaltungskosten sind unheimlich hoch, dafür die Arbeitsmoral um so geringer. Es tut sich also was in mir… aber nun geht es erst einmal weiter, erst für knapp 3 Wochen nach Marokko und dann wieder bis Mai in die Karibik von Antigua hinunter nach Grenada oder sogar Trinidad/Tobago Smiley Ich bin gespannt wie das alles wird und wie ich in einem halben Jahr über all dies hier denke.