Zurück in Europa – Ägäis die II

Am 31.Mai landete ich nun von Cuba aus auf Kos, es war ein langer Flug, mit Zwischenlandung in Milano, ganze 30 Stunden war ich unterwegs. Zum Glück hatte ich aber ein kleines Hotelzimmer auf Kos, so dass ich mich erstmal ausschlafen konnte, bevor es am nächsten Mittag mit der Fähre weiter nach Leros ging. Dort wartete schon die Eignerin des Dwarslöper, mit dem Auto, auf mich. Als erstes fiel mir natürlich auf, wie kalt es doch in Europa im Gegensatz zur Karibik war. Besonders abends war ich froh meine Jacke, nicht ganz so weit weg, verstaut zu haben und nachts schlief ich erstmals wieder mit meiner Fließdecke. Tagsüber hingegen war es angenehm warm und nicht so schweißtreibend, wie auf den Bahamas.

Angekommen auf dem Dwarslöper, ging es auch zwei Tage später schon los Richtung Norden, ein moderater Südwind trieb uns hinauf nach Patmos. Dort blieben wir zwei Tage und erkundeten mit dem Mietwagen die Insel, fuhren hinauf zur Cora, einem alten griechischen Kloster und in eine schöne Bucht, die statt Sand viele bunte Steine hatte, die in der Sonne die Farbe wechselten. Dann gings weiter Richtung Samos, der wahrscheinlich einzigen grünen Insel der Ägäis. Die Eignerin des Dwarslöper segelt seit 30 Jahren durch die Ägäis und kennt jede Ecke dort, aber mit ihren 83 Jahren, war ihr nicht mehr nach Speedsegeln zu mute und so warteten wir drei Tage bei 6-7 Bft ab und erkundeten diese wirklich schöne Insel. Egal ob im Norden, der beinahe der Toskana glich, als auch der Süden mit seinen niedlichen Bergdörfern, war eine wohltat für meine Augen. Aber schon ging es weiter und eine karge Insel folgte der nächsten. Ob nun Astypalea, Lipsi, Arki oder Leros, alle waren kahl und bis auf paar hübsche Buchten, mit Tavernen und ein paar Häuschen, hauptsächlich von Ziegen bewohnt. Aber die alte Dame und ihr wunderbarer 75 jähriger Begleiter, liebten diese Inseln und so half ich ihr tatkräftig, noch einmal alle Orte ihrer Jugend abzufahren.

Es ist bewundernswert und erschreckend zugleich, denn nur 25 Jahre trennen mich von einem Status, der körperlichen Schwäche, die einen im Alter unüberwindlich befällt. Man möchte doch noch so gerne, aber der Körper spielt nicht mehr mit. Ich finde es sehr verständlich und bewunderswert, wenn man dann noch nicht aufgeben möchte und sich statt dessen jüngere Hilfe sucht. Aber ich kann auch verstehen, wenn man dann mal ungeduldig wird, weil eben nicht alles so schnell wie früher geht. Auch im Alter muss man eben noch lernen, auch wenn es nur `Geduld´ ist. Ich brauche also dringend in spätestens 25 Jahren eine tatkräftige Begleitung oder wahlweise auch Geld, um mir jemanden leisten zu können, der mir sprichwörtlich unter die Arme greift und auch mal springt, wenn es heißt- “ WIR müssten jetzt mal” Zwinkerndes Smiley Falls jemand Interesse hätte, bitte melden.

Nach diesen, doch recht anstrengenden, 4 Wochen, ging es für mich dann mit der Fähre weiter nach Athen. Ich leistete mir dieses mal eine Koje, um am nächsten Morgen wenigstens etwas erholt und  ausgeschlafen meine neue Crew in Empfang zu nehmen, die mich über die Agentur www.toern.de in der Marina Alimos erwartete. Leider wurde ich auf dem Weg von der Fähre, das erste mal, seit ich nicht mehr arbeite, gelinkt und das wo ich jahrelang zig Währungen in den Händen hatte:

Für den Weg von der Fähre zur Marina hatte ich mir mal ein Taxi gegönnt. Vorher vereinbart waren 25,-€. Unterwegs hielt der Taxifahrer freundlicher Weise bei einem ATM, ich hatte erst an 40,-€ gedacht, zog dann aber doch 50,-€ LEIDER! Am Ankunftsort, nahm der Fahrer dann meine 50,-€ entgegen, er hatte 25,-€ Wechselgeld passend, reichte sie mir nach hinten und ich steckte sie ein. Plötzlich hielt er mir einen 10,-€ Schein hin und sagte das ich ihm 50,-€ geben müsse, nicht 10,-€ 🙄 Ich schaute sofort völlig perplex in mein Portomonaie, hatte aber nur noch einen 10,-€ schein + die 25,-€ von ihm. Das alles ging in Sekundenschnelle. Völlig verwirrt überlegte ich ernsthaft ob der Automat mir einenen falschen Schein ausgespuckt hatte, was natürlich Blödsinn ist. Da ich keinen Zeugen hatte und auch nicht beweisen konnte ihm tatsächlich 50,-€ gegeben zu haben, musste ich ihm die 25,-€ zurück geben und natürlich noch wenigstens die beiden Zehner, da ich nicht mehr hatte 😫 Aber das eigentliche Ärgernis ist nicht das Geld, sondern, dass MIR das passiert ist. Da reist man um die halbe Welt und erwartet es überall und wo passierts in Europa.

Fazit ist also – die Ägäis, speziell Dodeskanes, ist immer noch nicht mein Fall, aber vielleicht entschädigt mich der saronische Golf und die Kykladen etwas, ich bin gespannt.