Endlich warm, endlich Meer, endlich Karibik. Nach einem etwas umwegigen Flug, über London, bin ich auf Antigua gelandet und gleich ins Karibikflair hineinkatapultiert worden. Im Hostel Waterfront, das seinem Namen alle Ehre macht und das ich vorher über AirBnB gebucht hatte, wartete mein Sohn auf mich, eine doppelte Freude, schließlich hatten wir uns ein paar Monate nicht gesehen. Es war ein echt großes Hostel, mit 10 Zimmern, mit je 2 – 10 Betten, das von einem weißen Antiguaner und seiner amerikanischen Frau betrieben wurde. Schön bunt und weitläufig, mit einer Terrasse mit Meerblick. Abends streiften wir durch Falmouth Harbour und warteten auf die Ankunft von Hector, der mit der Salty Dawg Rallye aus Virginia ankommen sollte. Eigentlich wollte ich ja schon im Frühjahr von den Bahamas aus mit dem Hector nach Virginia fahren, aber ich bekam ja kein Visa. Nach mehreren Versuchen gaben wir es damals auf und wollten nun einen neuen Versuch, des gemeinsamen segelns, starten.
Groß war die Freude deshalb, als nach drei Tagen, die wir mit relaxen am Strand und einer Party auf den Hügeln, mit Steeldrums und Socamusik genossen, die Nachricht von Hector kam, das er im English Harbour, einem geschichtsträchtigen Hafen, eingetroffen war. Zum Glück war dieser Hafen nur eine Bucht weiter und so schnappten wir unsere Reisetaschen und bezogen endlich unsere Kojen auf dem Hector. Am nächsten Tag verabschiedete sich die alte Crew, so das wir gleich mit kleineren Reparaturen und dem Großputz beginnen konnten. Nachdem dann der neue Gast eingetroffen und der Einkauf erledigt war, legten wir auch endlich ab und fuhren ums Eck nach Jolly Harbour, da ich dieses Fleckchen Erde als absolut traumhaft, aus dem letzten Jahr, in Erinnerung hatte. Aber leider hatten wir diesmal völlig andere Bedingungen – Wellengang und Bewölkung ließen die Bucht ganz anders aussehen, nichts erinnerte an das sagenhafte Türkis.
Unser erstes Ziel von Antigua aus, war der Norden von Guadeloupe, wo wir nur eine Nacht kurz blieben, um am nächsten Morgen hinunter zu den Iles des Saintes zu segeln. Dort waren wir tatsächlich im Paradies angekommen!
Türkis wohin man schaute, kleine bunte Häuser, grüne Hügel und weiße Sandstrände. Ein Traum! Es war so schön, dass wir gleich drei Tage dort blieben und uns auf die Suche nach dem schönsten Strand machten. Das wurde nicht ganz so einfach, weil einer schöner als der andere war und wir uns einfach nicht einigen konnten. Dann ging es weiter Richtung Dominica, wo wir im Norden in der Bucht von Portsmouth ankerten. Was für ein Kulturschock, nach dem beinahe kleinbürgerlich anmutenden französischen Terre de Haut.
Dominica ist echt eine vom Tourismus vergessene Insel und das trotz der Requisiten aus dem Film “Fluch der Karibik” die wir uns auf einer Rivertour ins Landesinnere ansehen konnten. Auch der Süden der Insel war noch sehr unberührt und unser Ausflug in den Regenwald, gestaltete sich als sehr abenteuerlich. Wir fuhren mit Locals per hitchhiking, mit dem Localbus für 1,-$ p.P oder liefen einfach zu Fuß zum nächsten Wasserfall. Aber es hatte sich gelohnt, denn davon gibt es auf Dominica einige, große, kleine, in Felsschluchten oder tief im Regenwald gelegen.
Nach Dominica wurde es wieder europäisch, im kleinen beschaulichen Örtchen Saint Pierre auf Martinique, mit Galette zum Frühstück und Pizza zum Abendessen. Dieses jetzt so niedliche Städchen ist voll von alten Kulturresten einer Großstadt, die vom sehr nahen Vulkan Montagne Pelée wie einst Pompei ausgelöscht wurde. Nach zwei Tagen ging es weiter nach Forte France, da wir Wasser brauchten und um abzuchecken, ob es Mechaniker in der, zum Airport nächstgelegenen, Marina gab. Wasser bekamen wir, den Mechaniker leider nicht, dabei machte unser Steuerbordmotor immer komischere Geräusche, also würden wir über kurz oder lang nach Le Marin hineinmüssen.
Dort ist eine riesige Marina, mit über 700 Booten, die nur noch von den 1500 davor ankernden Booten getoppt wird, aber dafür mit allen Gewerken und Nauticshops die das Herz begehrt. Nach einer Nacht visavis des wirklich häßlichen, Hochhausüberfluteten Forte France, verzogen wir uns dann lieber erst einmal nach St. Lucia, da unser unkomplizierter amerikanischer Gast, von dort einen Flug hatte und außerdem am Freitag die weit bekannte Streetfoodparty im Örtchen Gros Islet stattfand. Schon in der Einfahrt in die Rodney Bay wurden wir von lauten Rhythmen Soca und Reggae empfangen und die machen da echt ernst die Jungs
bis 8:00Uhr morgens.
Am nächsten morgen mussten wir erst einmal einklarieren, leider muss man das auf jeder Insel extra tun. Die Preise variieren zwischen 20,- und 150,-€$ und es dauert von 10 min bis zu 2 Stunden und die Beamten sind unheimlich wichtig und möchten auch so behandelt werden. Natürlich waren wir eine halbe Stunde zu spät dran und die Siesta schon eingeleitet, aber da das Marina Wifi ganz passabel war, überbrückten wir die Wartezeit locker. Zum Glück konnten wir auch auf einen Schlag gleich wieder für den nächsten Tag ausklarieren, denn die nächsten Gäste erwarteten uns schon wieder auf Martinique, so das wir uns nicht noch einmal in die Schlange der wartenden ARC Ankömmlinge einreihen mussten.
Zurück auf Martinique ankerten wir dieses mal tatsächlich vor Le Marin und suchten als erstes einen Motorenspezialisten auf. Am nächsten Tag kamen dann unsere beiden neuen Gäste aus Deutschland an und wir verbrachten schon unseren ersten Abend sehr ausgelassen in einer Strandbar und den nächsten Tag am weißen Beach vom Hotel „Club Med“. In Le Marin gibt es einen Supermarkt, der durch seine direkte Lage am Wasser, einen Dingisteg anbietet. Diesen nutzten wir dann am nächsten Tag ausgiebig um Vorräte (wie preiswertes Bier und Käse) zu bunkern, die es nur auf den Europäischen Inseln gibt und für uns also in den nächsten Wochen unerreichbar sein würden. Nach einem weiteren Tag am Strand, und einem schulterzuckenden Motorentechniker später, ging es dann aber endlich wieder weiter Richtung Süden.
Nachdem wir die allwöchentliche Streetfoodparty in Gros Ilet diesmal verpasst hatten, erwartete uns eine andere dieser Partys im Süden St. Lucias zwischen den beiden Pitons. Ich hatte mich ja auf dem Hector zum betreuten Segeln verpflichtet und so war es für den Hector das erste mal, mit Buganker und Landleinen anzulegen. Zum Glück hatte ich das in Griechenland zur Genüge geübt und so klappte dieses Manöver, trotz ohrenbetäubendem Lärm aus den Boxen der Strandbar UND dem Piratentourischiff, das just in dem Moment vorbei fuhr, dann trotzdem und wir lagen sauber vertäut an einer Palme fest. Dies hatte dann auch zur Folge, das wir das erste mal zu einer Party schwammen, denn für die 15m lohnte es nicht das Dingi herabzulassen. Leider war das Publikum auf der Party sehr jung, so das wir recht schnell wieder zurück zum Boot schwammen, ich war selten so erfrischt nach einer Party
Noch zu erwähnen bleibt, dass mein Sohn dann etwas später von einem Localboot zurückgebracht wurde, auf dem sich auch der vermeintliche Nachbar + Kompagnon des 60ft Zweimasters befand, der noch ein wenig in der nahegelegenen Ortschaft eine angeblich andere Party besuchen wollte und uns einlud mitzukommen.
Wir landeten in einer Spielothek ohne Party und fragten uns was das nun sollte. Bis uns der vermeintliche Bootseiner aufklärte, das weder er noch sein schwarzer Begleiter gar kein Boot hätte und auch nichts mit dem Zweimaster neben uns zu tun hatte. Als wir dann unser Bier ausgetrunken und bezahlt hatten und jener “Bootseigner” uns das Rücktaxi gerufen hatte, ging uns bei der Rechnungssumme des Localbootstaxis auf, warum wir mitgenommen wurden. Es ist schon eigenartig, wie sehr man einem Schwarzen glaubt, nur weil er einen Weißen bei sich hat, der ein Hemd anhat und einem das blaue vom Himmel erzählen kann. Aber wir haben darüber noch ein paar Tage herzhaft lachen können.
Weiter ging´s nach St. Vincent, wo wir endlich einmal eine Bucht für uns ganz alleine hatten. Der Mouringboy holte uns dann auch abends ab, damit wir unser Vorweihnachtsmenue in Rosi´s Restaurant, einer dort ansässigen Deutschen, zelebrieren konnten. Der ortstypische Rum tat dann sein übriges und so schwankten wir ausgelassen zu unserem Wassertaxi zurück und wurden dann urplötzlich ernüchtert, als sich eine fette Welle in das Langboot des Mouringboys ergoss, eine Mitseglerin fast darin ertrank und der Mouringboy unters Boot geriet. Klatschnass kamen wir dann irgendwann doch auf dem Hector an und konnten auch hier wieder herzhaft über diese Adventure lachen.
Beim einklarieren gleich nach Ankunft, erfuhren wir, das sich eine Bucht weiter in der Wallibou Bay wieder ein original Drehort aus Fluch der Karibik befand und da wir am nächsten Tag schon gleich auf der nächsten Insel landen würden, nahmen wir uns noch einem Tag Segelauszeit. Wir besuchten einen kleinen Wasserfall und eben das “Port Royal” und “Tortuga” aus Fluch der Karibik, das immernoch mit authentischen Requisiten ausgestattet ist. Ein würdiger Heiligabend, wie wir fanden, der mit einem nachmittäglichem Segeltag nach Bequia abgerundet wurde, um dort an einer Strandbar gebührend zu feiern.
Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Canuan, wo wir von einem Fischer einen Barracuda abkauften, mit dem wir auf Facebook ein großes Hallo hervorriefen, da diese Tiere den Ciguatera-Virus in sich tragen können. Da unser Exemplar aber sehr jung und auch recht klein war, bereiteten wir ihn köstlich zu und verspeisten ihn zu fünft, ohne irgendwelche Nachwirkungen. Und dann ging´s endlich in die Tobago Cays, diesen traumhaften Inseln, die man von den Fototapeten und aus der Werbung kennt. Wir schnorchelten dort ganze drei Tage, sahen Schildkröten, Kofferfische, Haie und Mantas, ließen uns mit Lobster verwöhnen und tranken Rumpunsch mit dem typischen 86% Rum Sunrise.
Es war eine sehr ausgelassene Zeit und wir schwelgten in unserem Glück, solch einen schönen Ort besuchen zu dürfen. Hätten wir nicht des Skippers bessere Hälfte auf Grenada aufnehmen müssen, währen wir wohl nie wieder von dort weggefahren, aber so trieb es uns weiter. Eine kurze schwellige Übernachtung auf Ronde Island und ein Tag im Norden Grenadas, im kleinen beschaulichen Städtchen Gouyave, weiter kamen wir auch Silvester immer näher, das wir dann erst mit Burgern in. Umbrellas Beach Bar und dann auf einem Straßenfest direkt in St.George bei einem großartigen Feuerwerk würdig feierten.
Dort verabschiedete ich mich von einem großartigen Jahr 2019
Wo war ich alles gewesen, was hatte ich alles gesehen und erlebt. 17 verschiedene Länder/Inseln in nur 12 Monaten. Ich habe erst die nördliche Karibik besegelt, hab 3 Monate im Hostel Humehouse.com als Volunteer gearbeitet, bin über Cuba um die halbe Welt in die griechische Ägäis geflogen, hab den Sommer in Griechenland um Athen verbracht, um dann mit meiner heißgeliebten VEGA nach Sizilien zu fahren. Ich bin allein durch Marokko gereist und dann über London wieder zurück in die Karibik geflogen, um dort nun den Süden zu erkunden. Eigentlich ist es unfassbar, dass ich das alles erleben darf, ich bin so unsagbar glücklich und dankbar und hoffe, dass ich so noch ein paar Jahre leben kann.
Allerdings wird der Wunsch nach einer Homebase auch immer präsenter, nach einem Ort an den ich in den Sommermonaten einfach nur sein kann, der vielleicht noch ein wenig Geld abwirft, damit ich im Winter weiter reisen kann. Denn 12 Monate im Jahr reisen, ohne Pause, nie länger als mal eine Woche an einem Ort zu sein und immer mit all meinem Hab und Gut durch die Welt zu jetten, ist unheimlich anstrengend. Ich würde gerne mal wieder zur Ruhe kommen, alles verarbeiten und mich wieder auf das nächste Abenteuer freuen. Zum jetzigen Zeitpunkt, habe ich allerdings dafür noch keine Lösung gefunden. Natürlich gibt es Gepäckaufbewahrungen, aber die kosten auch 5,-€ am Tag.
Vielleicht verkaufe ich also meine Wohnung in Berlin und kaufe mir tatsächlich auf Sizilien ein kleines Haus am Meer, das mir den Sommer über ein Zuhause bietet, das ich mit Hostelgästen teilen kann. Vielleicht miete ich auch ein Häuschen dort, was allerdings das Risiko birgt vielleicht im Winter auf der Miete hängen zu bleiben, zumal ich dann auch kein Geld für den Ausbau hätte. Vielleicht finde ich aber auch einfach ein Hostel, in dem ich im Sommer arbeiten kann und dann dort mein Gepäck parken kann, um im Winter zu reisen. Ich würde ungern wieder den ganzen Sommer skippern müssen, um meine Reisekasse zu füllen, denn dann wäre ich ja wieder dauerhaft unterwegs. Aber ich hab ja noch ein wenig Zeit mir, während ich bis Mai alle Inseln um Grenada oder vielleicht sogar bin nach Trinidad/Tobago erkunde, darüber Gedanken zu machen. Im schlimmsten Fall, mache ich einfach weiter wie bisher ![]()
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PS. vereinzelt gibt es noch freie Kojen!


waren mir einfach nicht möglich und somit habe ich mir meine Unterkünfte wieder über Airbnb alleine gesucht. Man findet da echt günstige und wirklich schöne Unterkünfte, Riads aus 1001 Nacht, mit wirklich netten Gastgebern, für 10,-€ incl. Frühstück. Ich hatte nur 1x in Casablanca Pech, da wohnte ich bei einer Familie mit zwei kleinen Kindern und schlief in deren Schlafzimmer, während sie im Wohnzimmer auf dem Fußboden schliefen, kein schönes Gefühl.
Aber das war zum Glück nach meinem ersten Aufenthalt in Marrakesch, der eine wirklich schöne Erfahrung war. Marrakesch eine quirlige Stadt, mit einem riesigen Souk, der sich fast durch die gesamte Medina schlängelt. Natürlich habe ich mich dort verlaufen und wurde mehrfach von Kids angesprochen, ob sie mir helfen können. Da leider das GPS in den engen Gassen nicht funktioniert, musste ich irgendwann deren Angebot annehmen und mich aus dem Labyrinth führen lassen. Und natürlich wurde danach die Hand aufgehalten, aber nicht um übrige Münzen entgegen zu nehmen, neinnein, sie wollten Scheine, sehr dreist wie ich finde.
Der Marokkaner ist ein sehr einnehmendes Wesen und nicht nur die Erwachsenen lassen sich für jede Kleinigkeit und nicht gewollte Hilfe bezahlen, sie dressieren schon ihre Kinder dazu. Trotzdem genoss ich den Aufenthalt in Marrakesch sehr, sah mir eine Gerberei an und ließ mich durch die schmalen Gassen treiben. Nicht so schön sind dort die, durch die schmalen Gänge, rasenden Motorräder, Fahrräder und auch Eselskarren, wenn man sich nicht ganz rechts an den Ständen entlang schlängelt, läuft man Gefahr überfahren zu werden. Abends erholte ich mich in meinem traumhaften
Nach drei Tagen ging´s dann weiter nach Casablanca. Von dieser Stadt hatte ich eine ganz andere Vorstellung, sie ist modern und groß und sauber. Sie hat nichts von “Schau mir in die Augen Kleines”, auch wenn es dieses Café dort tatsächlich gibt. Das einzig schöne dort ist die riesige Moschee, die aufs Meer hinausragt und die wirklich beeindruckend ist. Aber ein Tag hätte völlig ausgereicht, selbst ein paar Stunden wären genug gewesen. Aber dafür reist man ja, um die Vorstellung mit der Realität abzugleichen. Zum Glück konnte ich meine Reisetaschen im Hostel in Marrakesch unterstellen und reiste nun nur mit meinem Rucksack, was für eine Erleichterung, so will ich in Zukunft nur noch reisen.
Meine nächste Station war Rabat. Ein schöne alte Stadt am Meer, mit wiedereinmal einer Medina mit Souk, aber auch einer wirklich schönen Kasbah am Meer, in der die Häuser genauso blau/weiß angemalt sind wir in Chefchaouen. Auch war das Hostel wieder ein wirklich schönes Riad, das diesmal sehr junge Gäste hatte, da es ein
Ansonsten ernährte ich mich hauptsächlich von Sandwiches, die es für umgerechnet 1,-€ an jeder Ecke gab und unheimlich sättigte. Ich mag ja diese Hostelcommunitys, Menschen aus aller Herren Länder treffen aufeinander, es werden die verschiedensten Sprachen gesprochen und dennoch versteht man sich. Es werden Reisetipps und Erfahrungen ausgetauscht und viel gelacht und gefeiert.
Die nächste Stadt Meknes, war dann nicht so schön. Sowohl die Stadt, als auch das sehr kalte und regnerische Wetter, als auch die Unterkunft waren nicht so berauschend. Ich hatte zwar mein eigenes Appartement, aber die Pension ansich war sehr steril und kalt. Auch hier hätte wieder nur eine Nacht oder gar nur ein paar Stunden gereicht, um zu sehen was es zu sehen gab. Mittlerweile hatte ich vier Souks in vier Medinas gesehen und eine ähnelte der anderen. Es gab nichts typisches, worin sich diese von den anderen unterschied. In den Königspalast konnte man nicht hinein, klar da wohnte ja der König u
nd die Gassen waren dunkel und schmutzig wie überall. Also freute ich mich wieder einmal auf die Zugfahrt nach Fes. Für 4,- bis max. 12,-€ kann man ganz hervorragend, mit einem sehr modernen Zug, von Ort zu Ort fahren und in den meisten Fällen liegt der Bahnhof recht zentral, zur Not kann man mit dem Sammeltaxi für ein paar Dirham in die Medina fahren, wenn man das nicht mag auch mit dem Taxi ganz alleine für 5,- bis 10,-€.
In Fes angekommen, fuhr ich dieses mal mit dem Taxi und wurde sogar am Medinaeingang abgeholt, da die Medina von Fes einem wahren Labyrinth gleicht. Auch dieses Riad war wirklich schön, in maurischem Stil mit Lichthof von dem die einzelnen Zimmer abgingen. Alles gefliest und dann mit weichen Teppichen ausgelegt. Sehr angenehm auch die Sitte, als erstes einen Tee zu reichen um erst einmal anzukommen.
Fes ansich ist eine wunderschöne Stadt, man fühlt sich zurückversetzt ins Mittelalter, kann den Handwerkern beim handwerken zusehen und kann als Highlight auf den daneben liegenden Berg hinauf und die Stadt von oben besichtigen. Aber auch ein Abendessen auf einer der zahlreichen Terrassen über den Dächern der Stadt ist schon besonders schön, bei Sonnenuntergang und dem Ruf des Muezzin. In Fes verging die Zeit wie im Fluge und ich hätte durchaus noch 1-2 Tage bleiben können, aber die Zeit drängte langsam, ich wollte ja noch in die Wüste.
Und so zwängte ich mich über Nacht in einen Überlandbus, um nichts vom Land zu sehen und halb steif nach 10 Stunden Fahrt, am frühen morgen in Rissani anzukommen. Nie wieder! Bitte erinnert mich daran! Da ich, wie anfangs erwähnt, ja auf eigene Faust unterwegs war, wurde ich natürlich auch nicht abgeholt und da Rissani ein wirkliches Dorf ist, gab es auch kein Taxi am Busbahnhof. Ich zwängte mich also mit zwei anderen Frauen auf die Ladefläche eines Motorradtucktucks und wurde durch die staubigen Straßen geschaukelt.
Wieder sah ich nichts von der Landschaft, die doch wirklich beeindruckend ist. Palmen so weit das Auge reichte, wuchsen in Lehmboden, zwischen halbverfallenen Lehmhäusern, ein wirklich skurriler Anblick. Rissani ansich muss man nicht gesehen haben, es sei dann man interessiert sich für das ganz einfache und ursprüngliche Leben der Marokkaner. Auch der Besuch in einem Hamam war eher enttäuschend, denn das hat dort so gar nichts mit den türkischen Badehäusern gemein. Es sind einfach nur geflieste Räume die unterschiedlich beheizten sind, auf dessen Boden die Frauen sitzen und sich mit heißem Wasser waschen. An kalten Tagen vielleicht ganz angenehm und man kann den Staub der Straßen mal so richtig abschrubbeln..
Und dann ging es endlich weiter in die Wüste! Schon die Fahrt dorthin, war ein echtes Erlebnis, in einem Pickup über Stock und Stein, Straßen Fehlanzeige. Eigentlich wollte ich ja zwei Nächte im
Was für ein Angebot! Schon der Blick auf die Wüste war mehr als beeindruckend, ja fast atemberaubend. Im ersten Moment, den ich auf dem Kamel verbrachte, dachte ich- das muss ein Scherz sein. Es war so eine wackelige Angelegenheit, so dass ich jeden Moment Angst hatte herunter zu fallen. Es war sehr anstrengend, nicht nur das auf und absitzen, sondern der gesamte Ritt, ich glaube nicht dass ich das noch einmal machen muss. Dafür entschädigte der Anblick der Wüste, die Farben, die Schatten, die Kamele der anderen Gäste, es war unheimlich ergreifend.
Die Nacht im Berberzelt verging eigentlich recht gut und auch wenn wir auf hartem, mit Decken ausgelegten, Boden schliefen, war uns doch nicht wirklich kalt, obwohl es kaum 5°C hatte. Auch das Essen aus der Tajine und der gute arabische Tee taten ihr übriges. Am nächsten Morgen besuchten wir das, sehr einfache Berberhaus und sattelten nach einem leckeren Frühstück mit den typischen Crepes, Weißbrot und Honig, unsere Kamele und weiter ging´s wiederum 2 Stunden quer durch die Wüste. In einer Oase, die mal ein Camp war, rasteten wir und unser Kamelführer bereitete uns ein leckeres Berberomelette auf offenem Feuer zu.
Nach entspannten 3 Stunden Pause, in denen ich die unglaubliche Weite und minütliche Veränderung der Farben und Schattierungen bewundern konnte, fingen wir unsere Kamele wieder ein und zogen weiter. Nach weiteren zwei Stunden hielten wir ein letztes mal, um den Sonnenuntergang zu genießen. Ein atemberaubender Anblick! Danach ging es es im Galopp ins Wüstencamp, wo wir mit Trommeln und einem reichlichen Dinner aus der Tajine erwartet wurden. Es war ein wirklich schöner Ort, mit exotisch ausgestatteten Zelten und einem Lagerfeuer in der Mitte des Camps. Der Abend war wirklich kurzweilig und angenehm, allerdings auch nicht sehr lang, da wir sehr müde von dem doch anstrengenden Tag waren.
Am nächsten Tag ging es gleich weiter nach Tinghir, einer alten Stadt im Atlasgebirge. Ich hatte dort, im Tal des Flusses Todgha Gorges, wieder ein schönes Hostel gefunden, dessen Terasse direkt auf das Tal hinaus zeigte. Vom Minibus, nahm mich dieses mal ein anderer Hotelbesitzer mit, das wirklich einzige mal, dass ich für einen Transport oder eine Hilfe nichts bezahlen musste. Mein Hostel war an diesem Abend komplett leer, ich kam mir beinahe vor wie Schneewittchen im Haus der sieben Zwergen.
Aber ich genoss die Ruhe ausgiebig und ließ die ganz bisherige Reise Revue passieren. So viele Städte und wirklich einmalige Orte hatte ich in dieser kurzen Zeit gesehen, Eindrücke die ich ganz sicher nie vergessen werde. Auch werde ich ganz sicher zurückkommen und mir so eine
Mein letzter Stopp in diesem unglaublichen Land, war Ouarzazate, die Filmstadt. Dort wurden viele Filme wie Starwars, Ali Baba oder die Mumie gedreht. Eine Landschaft wie auf einem anderen Planeten umgab mich auf der gesamten Fahrt dorthin, die man weder fotografieren noch beschreiben kann, man muss sie erleben. In dem kleinen Vorort der Filmstadt, wohnte ich standesgemäß im
Am nächsten Morgen ging´s dann wieder zurück nach Marrakesch, wo meine beiden Reisetaschen auf mich warteten. Vorbei waren die drei Wochen, die ich mir Zeit genommen hatte, Zeit die viel zu knapp bemessen war, für dieses große Land. Ein paar Städte hätte ich auslassen können, dafür länger die Natur genießen wollen, die doch sehr einmalig ist. Aber im großen und ganzen war es perfekt ausgesucht, erst die Städte, dann die Landschaft zum erholen. Schön wars! Und im übrigen, ich habe insgesamt sogar mit allen Malzeiten knapp 600,-€ ausgegeben 😉
Weiter ging es dann von Marrakesch aus, für eine Übernachtung nach London, um dann von dort direkt nach Antigua zu fliegen. Ein diesmal sehr kurzweiliges Vergnügen. Und nun bin ich also auf dem HECTOR und freue mich auf die kommenden Wochen im Paradies, das mein Sohn mich ein paar Wochen begleiten wird, macht es natürlich noch zusätzlich perfekt 😀
Da war ich also wieder, auf meiner geliebten VEGA. Das hatte ich mir nach 9 Wochen skippern aber auch verdient. Der neue Eigner hieß mich auch gleich herzlich willkommen und holte mich mit dem Dingi von Land ab. Zwei Tage später kam sein Kumpel und wir machten in den folgenden 4 Tagen einen kleinen Abstecher von Korfu aus, durch das ionische Meer, in Richtung Festland. Was für ein Genuss mit der Schönen endlich wieder segeln zu können. Aber der eigentliche Plan war ja, die VEGA wieder nach Licata auf Sizilien zu bringen, um sie dort den Winter über wieder in der Werft verschönern zu lassen. Das Unterwasserschiff war nun inzwischen fertig, aber das Überwasserschiff benötigte noch einige Pflege und auch der Innenausbau stand noch bevor.
Am Wochenende darauf kam dann also der Rest der Crew, zwei weitere Freunde des Eigners, so das wir nach einem umfangreichen Lidl Einkauf auch in Richtung Italien starten konnten. Die Windvorhersage war mehr als günstig und so fuhren wir gleich Dienstag Morgen, nach einer kurzen Übernachtung vor Anker an der Nordküste Korfus, gutgelaunt los. Bei halbem Wind kamen wir mit 6-7kt gut voran und freuten uns auf eine entspannte Nachtfahrt. Die Nachtwachen waren eingeteilt und so kuschelte ich mich abends wie gewohnt mit meiner Nachtfahrmusik in meine Koje um wenigstens zu ruhen, denn vorschlafen kann ich in der ersten Nacht nie. Das sanfte schauckeln der sich in den Wellen wiegenden VEGA reichte aber schon, um wenigstens ein wenig zu ruhen und abzuschalten. So merkte ich auch nicht, das der Wind gedreht hatte und wir nun am Wind segelten. Das ist das schöne bei diesem Schiff, die 40 Tonnen gleichen auch die größten Wellen aus und da sie ein Langkieler ist, liegt sie auch bei Amwind Kursen, selbst bei ordentlich Welle, schön ruhig im Wasser.
Die VEGA wäre aber auch nicht die VEGA, wenn nicht irgendwelche Problemchen auftreten würden. So wurde ich geweckt vom lauten Fluchen des Eigners, denn er hatte es gewagt in die Bilge zu gucken und einen massiven Wassereinbruch bemerkt. Wir folgten also der Spur des schnell nachfließenden Wassers bis in den Bug und stellten fest, das irgendetwas im Ankerkasten undicht sein musste. Und so war es auch, eine Dichtung des Ankerbleches war durch das stampfen in die Wellen, herausgefetzt und so sprudelte das Wasser fröhlich in die VEGA. Ein altes Tshirt, das in die Fuge hineingeschlagen wurde und gekonntes Fluchen halfen aber um dem Wasserfall Einhalt zu gebieten. Das alles während der Fahrt, mitten in der Nacht und Welle gegenan, schlauchte ganz schön, so das der Eigner stehenden Fußes einfach umfiel und einschlief.
Da ich auch noch keine Wache hatte, kuschelte ich mich auch wieder ein. Als ich dann zu meiner Schicht geweckt wurde, traf mich der Schlag, beim aufstehen rutschte ich beinahe aus, der ganz Boden war unter Wasser, die Bilgenpumpe hatte es nicht geschafft mit den Fluten fertig zu werden. Aus der noch offenen Bilgenluke, plätscherte das Wasser und in ihm schwamm der Inhalt des Faches unter meinem Bett. Zum Glück waren es nicht meine Sachen, die blieben wohlweislich schön Wasserdicht verpackt in ihrer Reisetasche. Ich fischte also einiges Malerzeug aus der Bilge und rief nach dem Eigner, der noch verschlafen schon mit einer zusätzlichen Bilgenpumpe ankam und das Malheur beseitigte.
Die restliche Nacht und auch die darauffolgende gestaltete sich dann zum Glück ruhiger. Wir segelten fast ausschließlich nachts und machten nur tagsüber ein paar Stunden Pause, da der Wind dann wegblieb und kamen nach nur 76 Stunden und 270sm in Syrakus an. Dort legten wir uns vor Anker und schliefen erst einmal aus. Abends machten wir dann die Stadt unsicher und genossen die erste richtige Pizza und den original Italienischen Aperol Spritz. Syrakus ist ja eine wirklich tolle Stadt und so erkundeten wir sie auch am nächsten Tag noch, bevor der angesagte Starkwind einsetzte.
Der Anker der VEGA ist ja wirklich überdimensional und hat bisher auch allen Winden getrotzt, aber bei fast 50kt slipte er nun doch. Und das nicht nur 1 oder 2x sondern gleich 4x
Am nächsten Morgen hatte sich dann alles einigermaßen beruhigt und wir konnten endlich weiter Richtung Licata. Die Ausfahrt aus der Bucht vor Syrakus war eine echte Herausforderung, wir hatten die, sich in den letzten Tagen aufgebaute, Welle genau gegenan und stampften unter Motor bis ans nächste Kap. Dort wartete auch schon der Wind auf uns, so dass wir im 2. Reff und gereffter Genua, mit erst achterlichem und dann halben Wind bis zur Südspitze Siziliens segeln konnten. Und dann passierte wieder das, was uns auf der gesamten Fahrt mehrfach passiert ist, der Wind lies immer mehr nach und flaute dann ganz ab. Die ersten beiden male, refften wir die Genua aus und warteten ab, da aber meist ein kompletter Winddreher danach folgte und uns plötzlich mit bis zu 30kt aus einer ganz anderen Richtung kam, waren wir dieses mal schlauer und holten die Genua ganz ein.
Nun hatten wir das Groß im zweiten Reff und nur noch Sturmfock draußen und das erwies sich als absolut richtig, denn plötzlich kam wie aus dem nichts ein Squal der uns beinahe herumwirbelte wie einen Spielball. Da es dauerhaft bewölkt und inzwischen wieder finstere Nacht war, sahen wir ihn nicht kommen. Genauso schnell wie er da war, war er aber auch wieder verschwunden und wir warteten ab, aus welcher Richtung nun der Wind kommen würde. Und da war er der angekündigte Nordost, der uns fortan mit schönem halben Wind in Richtung Licata schob. Wir waren beinahe zu schnell, denn wir wollten ja nicht im dunklen in der Marina ankommen. Also refften wir wieder um mit 4kt schön in Ruhe durch die Nacht zu gleiten.
Genau zum Sonnenaufgang waren wir auch vor der Hafeneinfahrt. Aber um die Marineros bei Laune zu halten ankerten wir erst einmal am Strand von Marianello und schliefen uns erst einmal aus. Gegen Mittag fuhren wir dann in die Marina und legten mit einem fastperfekten Anlegemanöver an unserem alten Stammplatz an. Da war ich also wieder in “meinem” Licata, was hatte ich dort für schöne Zeiten erlebt. Und genauso setzte es sich auch in den folgenden Tagen fort. Ich wurde sofort wieder auf und angenommen in die Community
Zum Glück hatte ich nur 14 Tage geplant, die mir aber wie Wochen vorkamen, soviel erlebte ich, denn wäre ich länger geblieben, wäre ich wohl gleich dageblieben. Aber warum auch nicht? In mir reift immer mehr der Gedanke langfristig auf Sizilien meine Homebase aufzubauen, um nicht immer mit all meinem Hab und Gut durch die Welt reisen zu müssen. Ein zu Hause von dem ich immer wieder starten und landen kann. Die Hostelgeschichte lässt mich auch nicht mehr los, also warum nicht hier. Auch hier gibt es Hostels in denen ich erst einmal den Sommer über arbeiten könnte. Aber auch Häuser in bester Lage sind hier wirklich günstig zu haben, das Klima ist hervorragend, das Essen und der Wein sowieso, von den Menschen mal ganz abgesehen. Und ich könnte wieder regelmäßig Tango tanzen und endlich richtig führen lernen, denn die Sizilianer haben eine sehr ausgeprägte Tanzkultur.
Es ist wirklich eigenartig, da habe ich in die große weite Welt hineingeschnuppert, habe Länder und Inseln gesehen, die ein Traum waren, aber nirgendwo habe ich mich so wohl wie auf Sizilien gefühlt. Abgesehen davon, hat man es als Europäer auch schwer zb. in Mittelamerika Fuß zu fassen – die Visabestimmungen, die Arbeitsgenehmigungen, Aufenthaltserlaubnisse, die Lebenserhaltungskosten sind unheimlich hoch, dafür die Arbeitsmoral um so geringer. Es tut sich also was in mir… aber nun geht es erst einmal weiter, erst für knapp 3 Wochen nach Marokko und dann wieder bis Mai in die Karibik von Antigua hinunter nach Grenada oder sogar Trinidad/Tobago
Die eine Urlaubswoche auf meiner geliebten VEGA war natürlich viel zu kurz, aber dennoch nicht weniger erholsam. Dafür war die Fahrt nach Lefkas, wo mein nächster Törn starten sollte, um so abenteuerlicher. Die Strecke Zakynthos – Lefkas ist mit 250km eigentlich keine große Enfernung, aber es gibt tatsächlich keine direkte Fährverbindung zwischen den beiden Inseln und Samstags ist in Griechenland alles anders als sonst, Busse die sonst über Land große Strecken zurück legen, fahren einfach nicht. So erreichte ich Lefkas nach sage und schreibe 8 Stunden, 1 Fähre und 4 Bussen später. Obwohl alles ein und das selbe Busunternehmen ist, kann man nicht die komplette Strecke auf einmal buchen, selbst die Bushaltestellen sind oft an einem ganz anderen Ort. Ich kam also schwer gebeutelt bei meinem nächsten Chartertörn an.
Oft werde ich übrigens gefragt, wie ich an diese Törns komme. Nun 2016 hatte ich mich, nachdem mich der VEGA-Skipper überzeugt hatte, dass ich doch locker selbst Skippern könnte, bei diversen Vercharteragenturen beworben und konnte mich plötzlich nicht retten vor Aufträgen. Anscheinend haben meine Scheine und meine Tausende von Meilen, die ich mir ja immer artig in meinem Meilenbuch bestätigen ließ, ausgereicht. Auch werden wohl vermehrt Frauen engagiert, da sie eher behutsam mit allem umgehen und nicht wie die Herren der Schöpfung, das letzte aus den Booten herausholen 😉 Ich habe also in den letzten 3 Jahren immermal freiberuflich für einige der Agenturen gearbeitet und bin nun bei denen gelistet. Anfragen bekomme ich also ständig und kann mir mittlerweile sogar das Revier aussuchen, hingegen ich mir die Boote nicht aussuchen kann. Einige werden von privaten Eignern den Charterfirmen überlassen, andere gehören den Firmen, der Zustand der Boote ist eher dürftig und leider sind sie sehr spartanisch ausgestattet.
Im Gegensatz zu den Eignerbooten, auf denen die Eigner selbst leben, muss beim Charterboot jede Crew sich selbst so grundsätzliche Dinge, wie Salz, Pfeffer, Toilettenpapier oder Spülmittel kaufen, dabei wäre es so einfach und serviceorientiert, all das bereitzustellen, denn die Gäste zahlen ja einiges um mal eine Woche Urlaub darauf zu verbringen. Der Vorteil ist wiederum, dass die Boote von den Charterern vor Ort betreut werden und wenn etwas kaputt geht, wird es meist umgehend repariert. Auch stehen meistens Helferlein an der Pier, die beim an- und ablegen helfen, sofern es nicht die Eigner selbst machen wollen. Ich muss also nehmen, was ich bekomme und mich jede Woche auf ein neues Boot einstellen. Das ist manchmal ärgerlich, oft aber eher belustigend, wie man aus meinen Beiträgen ja hoffentlich herauslesen kann.
Diesmal wartete meine neue Crew also geduldig auf mich und so nahmen sie mich, mit schon gefülltem Kühlschrank und fertig übernommenem Boot, auf der
Ein Highlight dieser Woche war dann noch, George von Georges Taverne auf Kevalonia, der allen Booten die keinen Platz mehr im kleinen Stadthafen bekamen, einen Ankerplatz zuwies und die Crews mit seinem Dingi von den Booten abholte und auch wieder zurück brachte, sehr geschäftstüchtig der Mann. Allerdings erfuhren wir erst davon, als wir mit unserem Dingi hinüber gepaddelt waren, denn mal wieder streikte der Außenborder. Auf dem Rückweg dann durften wir bei George mitfahren und ich sah das erste mal, das auch Dingis fliegen können, als er es in Schlepp nahm und Gas gab 😀 die Paddel sammelten wir dann später wieder ein.
Die Fahrt zurück nach Athen ging dann ganz unkompliziert, der Bus fuhr durch und mein Taxifahrer Ramos erwartete mich bereits, um mich nach Lavrio zu kutschieren. Dort übernahm ich den bisher größten Katamaran
Das nutzten wir dann auch gnadenlos aus und ankerten die ganze Woche und fuhren mit dem Dingi in die Städtchen. So verpassten wir auf Poros um knapp 5 Minuten einen
Neue Woche, neue Crew, neues Glück. Dieses mal ging es wieder von der Athener Marina Alimnos los, mit einem Lagoon 3900
Edelstahlsäulen anzufassen 😀 Sachen gibts, die gibts gar nicht. Nichts desto trotz wurde es vielleicht auch gerade deshalb, eine sehr lustige und unbeschwerte Woche im saronischen Golf. Dieses mal machte ich einen Zwischenstop in Korfos kurz unter dem Kanal von Korinth, wo wir sogar Schildkröten im Wasser sahen. Diese Woche blieb also ohne weitere Zwischenfälle, auch wenn ich wieder einmal mit Taucherbrille am Steuerstand, dieses mal sogar gegen 39kt Wind und Welle gegenan in die Marina motoren musste. Sehr zum Schrecken der Eignerin, die nun ein völlig versalzenes Boot zurückbekam und vielleicht deshalb die Leinen wieder zurück warf 😉 und mir unbedingt die Mooring entgegen geben wollte, bei immernoch 6bft im Hafen, kein wirkliches Vergnügen. Als verantwortliche Skipperin und um ihr Eigentum zu schützen, musste ich ihr den Sinn der Heckleinen erst kurz und deutlich erklären, dann klappte es wenigstens beim dritten mal und wir lagen fest und sicher.
Auch in meiner letzten Woche als Skipperin, durfte ich wieder den, liebevoll gepflegten, Katamaran
So lernte er auch mal das segeln auf einem Katamaran kennen und es gefiel auch ihm ausgesprochen gut, denn nicht nur der Platz und der Luxus, sondern auch das wir allein entscheiden konnten wann und wo wir hinfuhren, war schon etwas besonderes. Viel zu schnell war diese schöne Woche dann vorbei. Nach 9 Wochen unfallfreiem skippern, passierte mir dann doch genau das, was jeder so beim einparken befürchtet. Meine Leinen wurden bei der Einfahrt in die Box nicht ordentlich angenommen, so das ich bei seitlichen Winden abtrieb und mir eine der zahlreichen Mooringleinen, die sich wohl jeder Boxenbesitzer selbst angebracht hatte, in die Schraube zog, was für ein Dilemma. Zum Glück kam der Taucher recht schnell und befreite die arme Schraube und zum Glück hatten wir eine Kautionsversicherung.
Die beiden darauf folgenden Wochen, verbringe ich nun fast ausschließlich in meinem Athener AirBnB Zimmer. Nach Sightseeing ist mir so gar nicht und so erhole ich mich von der doch auch anstrengenden Zeit als Skipperin und genieße es, mal nicht reden zu müssen. Aber ich freu mich natürlich auch auf die mir nun bevorstehenden Wochen, denn *Trommelwirbel* es geht wieder auf die
Mein erster Törn von der Athener Marina Alimos, begann gleich mit drei Hafentagen, es herrschte Meltemi. Ganz so schlimm fand ich das allerdings nicht, denn so konnte ich mich in Ruhe mit meinem allerersten Katamaran
Die zweite Woche begann mit besserem Wetter und so konnte ich mit neuem Schiff, diesmal einem Lagoon 3800 und diesmal deutlich reduzierter Crew, wieder die Inseln Aegina, Poros und auch Hydra ansteuern. Wir schnorchelten über der versunkene Stadt von Episdauros und wurden auch dieses mal vom Wirt der Taverne Oasis auf Poros freudig begrüßt, ich brauchte ihn nur vorher anzurufen und er reservierte mir einen Platz für die
Selber Katamarantyp, allerdings mit neuem Namen
Die nächste Woche wurde dann echt anstrengend, zwei Familien von denen fast alle schon mal segeln waren und deren Ansprüche schon vom ersten Tag enorm hoch waren. Die Väter wollten unbedingt schon am Anreisetag auslaufen und das obwohl für die gesamte Woche Meltemi angesagt war. Diesmal ging es von Lavrio los und sollte in die Kykladen gehen und so waren Enttäuschungen vorprogrammiert. Um dem Ganzen aber entgegen zu kommen, entschied ich mich dann doch gegen 19:00Uhr noch auszulaufen, da dann nur noch 4 Bft Wind war und der Hafen offen genug war, um unbeschadet mit der Bavaria 51 auszulaufen. Wir hatten auch tollen achterlichen Wind, so das wir geradewegs zum Sonnenuntergang in der Ankerbucht unter dem Tempel des Poseidon den Anker fallen lassen konnten. Doch leider hielt er nicht! Und auch beim zweiten und dritten mal war nichts zu machen. Beim fünften mal kam endlich Ruhe ins Schiff, aber da keine Kennzeichnung an der Ankerkette war, vermutete ich, das zu wenig Kette draußen war und ließ noch einmal 30m nachlaufen. Ich hatte dennoch ein ungutes Gefühl und verordnete Ankerwache. Die Crew war hellauf begeistert und so wachten je zwei Crewmitglieder für zwei Stunden und beobachteten ob sich auch nichts rührte.
Um 5:00Uhr morgens dann, bestätigte sich mein ungutes Gefühl und ich wurde geweckt, weil die Position der
Der Rest der Woche wurde dann noch sehr schön, wir hatten moderaten Wind und sowohl die versunkene Stadt vor Epidauros, als auch wie gewünscht eine ruhige Bucht mit Ankern mit Landleinen beruhigte die erhitzten Gemüter. Nur die Überfahrt auf die Athener Seite des saronischen Golfes, brachte wieder Diskussionen, die Väter wollten hoch, höher, am höchsten segeln, es ging gar nicht schräg genug, bis die Mütter finalen Einspruch einlegten. Genug war genug und die Männer mussten klein beigeben, schließlich wollten sie ja auch in Zukunft wieder mit Familie segeln. Angekommen in der Bucht von Palaia Fokaia stellte sich dann auch heraus, dass man vielleicht doch auf meinen Rat, lieber etwas mehr Wasser und Lebensmittel mitzunehmen, gehört hätte. Denn ein Anlanden war, auf Grund der sich in der Meltemi Woche aufgebauten Welle, eines verloren gegangenen Paddels, einem nur ab und an anspringenden Außenborders und auch einiger Fallwinde, nicht möglich. Somit erübrigte sich aber auch die anstehende Diskussion, unbedingt erst Samstag Morgen wieder in die Marina zurück zu kehren. Ich habe keine Ahnung warum sich manche Menschen selbst im Urlaub so unter Druck setzen.
Die letzte meiner fünf Charter-Wochen lief dann deutlich entspannter an. Endlich konnte ich einen kurzen Abstecher in die Kykladen machen, wo wir auf der Insel Kea eine tolle Ankerbucht entdeckten, an deren Ufer gleich zwei alte Tempel und ein Amphietheater standen. Ich hatte wieder einen Lagoon 3900, der für 9 Personen wirklich sehr geräumig ist. Die Crew war wieder gut zusammen gestellt, so das die Kids von 12-17 auch Ansprechpartner in ihrem Alter hatten. Und auch wenn einer von ihnen immer aus der Rolle fallen musste und sich am letzten Tag sogar beim unerlaubten Sprung in das Fenster einer Kajüte einen Schneidezahn abbrach, war ich dennoch froh, das er nicht auf dem Solarpanel gelandet war, über das er regelmäßig ins Wasser sprang. Ich stehe in solchen Situationen immer zwischen Verantwortung für das Wohl der Gäste und dem sich heraushalten aus Erziehungsmethoden. Zum Glück ist aber nichts schlimmeres passiert, der Zahn konnte später repariert werden und ich denke allen Mitreisenden hat dieser Törn mit der 