Da war ich also wieder, auf meiner geliebten VEGA. Das hatte ich mir nach 9 Wochen skippern aber auch verdient. Der neue Eigner hieß mich auch gleich herzlich willkommen und holte mich mit dem Dingi von Land ab. Zwei Tage später kam sein Kumpel und wir machten in den folgenden 4 Tagen einen kleinen Abstecher von Korfu aus, durch das ionische Meer, in Richtung Festland. Was für ein Genuss mit der Schönen endlich wieder segeln zu können. Aber der eigentliche Plan war ja, die VEGA wieder nach Licata auf Sizilien zu bringen, um sie dort den Winter über wieder in der Werft verschönern zu lassen. Das Unterwasserschiff war nun inzwischen fertig, aber das Überwasserschiff benötigte noch einige Pflege und auch der Innenausbau stand noch bevor.
Am Wochenende darauf kam dann also der Rest der Crew, zwei weitere Freunde des Eigners, so das wir nach einem umfangreichen Lidl Einkauf auch in Richtung Italien starten konnten. Die Windvorhersage war mehr als günstig und so fuhren wir gleich Dienstag Morgen, nach einer kurzen Übernachtung vor Anker an der Nordküste Korfus, gutgelaunt los. Bei halbem Wind kamen wir mit 6-7kt gut voran und freuten uns auf eine entspannte Nachtfahrt. Die Nachtwachen waren eingeteilt und so kuschelte ich mich abends wie gewohnt mit meiner Nachtfahrmusik in meine Koje um wenigstens zu ruhen, denn vorschlafen kann ich in der ersten Nacht nie. Das sanfte schauckeln der sich in den Wellen wiegenden VEGA reichte aber schon, um wenigstens ein wenig zu ruhen und abzuschalten. So merkte ich auch nicht, das der Wind gedreht hatte und wir nun am Wind segelten. Das ist das schöne bei diesem Schiff, die 40 Tonnen gleichen auch die größten Wellen aus und da sie ein Langkieler ist, liegt sie auch bei Amwind Kursen, selbst bei ordentlich Welle, schön ruhig im Wasser.
Die VEGA wäre aber auch nicht die VEGA, wenn nicht irgendwelche Problemchen auftreten würden. So wurde ich geweckt vom lauten Fluchen des Eigners, denn er hatte es gewagt in die Bilge zu gucken und einen massiven Wassereinbruch bemerkt. Wir folgten also der Spur des schnell nachfließenden Wassers bis in den Bug und stellten fest, das irgendetwas im Ankerkasten undicht sein musste. Und so war es auch, eine Dichtung des Ankerbleches war durch das stampfen in die Wellen, herausgefetzt und so sprudelte das Wasser fröhlich in die VEGA. Ein altes Tshirt, das in die Fuge hineingeschlagen wurde und gekonntes Fluchen halfen aber um dem Wasserfall Einhalt zu gebieten. Das alles während der Fahrt, mitten in der Nacht und Welle gegenan, schlauchte ganz schön, so das der Eigner stehenden Fußes einfach umfiel und einschlief.
Da ich auch noch keine Wache hatte, kuschelte ich mich auch wieder ein. Als ich dann zu meiner Schicht geweckt wurde, traf mich der Schlag, beim aufstehen rutschte ich beinahe aus, der ganz Boden war unter Wasser, die Bilgenpumpe hatte es nicht geschafft mit den Fluten fertig zu werden. Aus der noch offenen Bilgenluke, plätscherte das Wasser und in ihm schwamm der Inhalt des Faches unter meinem Bett. Zum Glück waren es nicht meine Sachen, die blieben wohlweislich schön Wasserdicht verpackt in ihrer Reisetasche. Ich fischte also einiges Malerzeug aus der Bilge und rief nach dem Eigner, der noch verschlafen schon mit einer zusätzlichen Bilgenpumpe ankam und das Malheur beseitigte.
Die restliche Nacht und auch die darauffolgende gestaltete sich dann zum Glück ruhiger. Wir segelten fast ausschließlich nachts und machten nur tagsüber ein paar Stunden Pause, da der Wind dann wegblieb und kamen nach nur 76 Stunden und 270sm in Syrakus an. Dort legten wir uns vor Anker und schliefen erst einmal aus. Abends machten wir dann die Stadt unsicher und genossen die erste richtige Pizza und den original Italienischen Aperol Spritz. Syrakus ist ja eine wirklich tolle Stadt und so erkundeten wir sie auch am nächsten Tag noch, bevor der angesagte Starkwind einsetzte.
Der Anker der VEGA ist ja wirklich überdimensional und hat bisher auch allen Winden getrotzt, aber bei fast 50kt slipte er nun doch. Und das nicht nur 1 oder 2x sondern gleich 4x
Es mussten also tatsächlich Ankerwachen eingeteilt werden, die auch berechtigt waren, denn auch Nachts bließ der Wind ohne unterlass, so das wir umankern mussten. Am nächsten Tag gings weiter, sogar die Coast Guard musste zweimal ausrücken. Zum Glück nicht wegen uns, aber ein Katamaran wurde abgerieben und landete an, so das er aus dem flachen Wasser geschubst werden musste und ein Segler wurde in die Bucht geleitet und zwei Mann der Coast Guard stiegen auf das schwankende Schiff über. Wir erfuhren aber nicht, was deren Problem war.
Am nächsten Morgen hatte sich dann alles einigermaßen beruhigt und wir konnten endlich weiter Richtung Licata. Die Ausfahrt aus der Bucht vor Syrakus war eine echte Herausforderung, wir hatten die, sich in den letzten Tagen aufgebaute, Welle genau gegenan und stampften unter Motor bis ans nächste Kap. Dort wartete auch schon der Wind auf uns, so dass wir im 2. Reff und gereffter Genua, mit erst achterlichem und dann halben Wind bis zur Südspitze Siziliens segeln konnten. Und dann passierte wieder das, was uns auf der gesamten Fahrt mehrfach passiert ist, der Wind lies immer mehr nach und flaute dann ganz ab. Die ersten beiden male, refften wir die Genua aus und warteten ab, da aber meist ein kompletter Winddreher danach folgte und uns plötzlich mit bis zu 30kt aus einer ganz anderen Richtung kam, waren wir dieses mal schlauer und holten die Genua ganz ein.
Nun hatten wir das Groß im zweiten Reff und nur noch Sturmfock draußen und das erwies sich als absolut richtig, denn plötzlich kam wie aus dem nichts ein Squal der uns beinahe herumwirbelte wie einen Spielball. Da es dauerhaft bewölkt und inzwischen wieder finstere Nacht war, sahen wir ihn nicht kommen. Genauso schnell wie er da war, war er aber auch wieder verschwunden und wir warteten ab, aus welcher Richtung nun der Wind kommen würde. Und da war er der angekündigte Nordost, der uns fortan mit schönem halben Wind in Richtung Licata schob. Wir waren beinahe zu schnell, denn wir wollten ja nicht im dunklen in der Marina ankommen. Also refften wir wieder um mit 4kt schön in Ruhe durch die Nacht zu gleiten.
Genau zum Sonnenaufgang waren wir auch vor der Hafeneinfahrt. Aber um die Marineros bei Laune zu halten ankerten wir erst einmal am Strand von Marianello und schliefen uns erst einmal aus. Gegen Mittag fuhren wir dann in die Marina und legten mit einem fastperfekten Anlegemanöver an unserem alten Stammplatz an. Da war ich also wieder in “meinem” Licata, was hatte ich dort für schöne Zeiten erlebt. Und genauso setzte es sich auch in den folgenden Tagen fort. Ich wurde sofort wieder auf und angenommen in die Community
Wir begannen mit einem Tag am Strand bei gegrillter Salsiccia und Aperol und es folgte ein Tanzabend dem nächsten, mit Pizza und dem guten sizilianischen Wein. Alle sizilianischen Freunde rissen sich um mich und wollten genau wissen wo ich in den letzten Monaten überall war. Es fühlte sich so unheimlich gut und heimisch an und nach ein paar Tagen war es, als wenn ich nie weggewesen wäre.
Zum Glück hatte ich nur 14 Tage geplant, die mir aber wie Wochen vorkamen, soviel erlebte ich, denn wäre ich länger geblieben, wäre ich wohl gleich dageblieben. Aber warum auch nicht? In mir reift immer mehr der Gedanke langfristig auf Sizilien meine Homebase aufzubauen, um nicht immer mit all meinem Hab und Gut durch die Welt reisen zu müssen. Ein zu Hause von dem ich immer wieder starten und landen kann. Die Hostelgeschichte lässt mich auch nicht mehr los, also warum nicht hier. Auch hier gibt es Hostels in denen ich erst einmal den Sommer über arbeiten könnte. Aber auch Häuser in bester Lage sind hier wirklich günstig zu haben, das Klima ist hervorragend, das Essen und der Wein sowieso, von den Menschen mal ganz abgesehen. Und ich könnte wieder regelmäßig Tango tanzen und endlich richtig führen lernen, denn die Sizilianer haben eine sehr ausgeprägte Tanzkultur.
Es ist wirklich eigenartig, da habe ich in die große weite Welt hineingeschnuppert, habe Länder und Inseln gesehen, die ein Traum waren, aber nirgendwo habe ich mich so wohl wie auf Sizilien gefühlt. Abgesehen davon, hat man es als Europäer auch schwer zb. in Mittelamerika Fuß zu fassen – die Visabestimmungen, die Arbeitsgenehmigungen, Aufenthaltserlaubnisse, die Lebenserhaltungskosten sind unheimlich hoch, dafür die Arbeitsmoral um so geringer. Es tut sich also was in mir… aber nun geht es erst einmal weiter, erst für knapp 3 Wochen nach Marokko und dann wieder bis Mai in die Karibik von Antigua hinunter nach Grenada oder sogar Trinidad/Tobago
Ich bin gespannt wie das alles wird und wie ich in einem halben Jahr über all dies hier denke.

Die Zeit vergeht wie im Fluge, vier Wochen Griechenland liegen nun schon wieder hinter mir. Nachdem ich die Türkei verlassen habe, bin ich mit dem Bus nach Thessaloniki gefahren. Ich hatte erst überlegt mit der Fähre zu fahren, aber ich wollte doch lieber schauen wie mir die Landschaft des griechischen Festlandes gefällt, nachdem ich doch einigermaßen enttäuscht von den kahlen griechischen Inseln war und ich wurde angenehm überrascht. Grün und saftig präsentierten sich mir die Berge die sich entlang der Küste erstreckten. Halt hätte ich noch gern in Kavala gemacht, einem kleinen Örtchen kurz hinter der türkischen Grenze, leider wusste ich nicht vorher, das es dort so bezaubernd ist. Die sechsstündige Fahrt war also recht kurzweilig, wenn auch im Vergleich zu den türkischen Preisen, mit 45,-€ verhältnismäßig teuer. Aber auch die Fähre wäre nicht billiger gewesen und sie wäre Nachts gefahren, ich hätte also nichts gesehen.
In Thessaloniki angekommen, fand ich wieder recht unkompliziert mein AirBnB Zimmer, dass dieses mal doch recht enttäuschend, aber mit 15,-€ pro Nacht das günstigste war, das ich finden konnte. Auf Europaletten schlafend, mit abgewohntem Bad und ebensolcher Küche, fühlte ich mich nicht sonderlich wohl, aber immerhin war das Zimmer zentral gelegen. Die Stadt ansich ist sehr hübsch anzusehen, an alten Steinen der Byzantiner, Römer und Griechen mangelt es nicht und so erkundete ich eine Woche lang die Gegend.
Da es sehr heiß war, verließ ich meistens erst gegen 15:00Uhr mein Zimmer und nutzte die kühleren Stunden des Tages. Wirklich schön, fand ich die Altstadt, die natürlich wie immer auf einem Hügel, hoch über die Neustadt emporragte. Dort konnte ich beinahe allein umher streifen, da die allgegenwärtigen Touris wohl den Aufstieg scheuten, auch war der Blick über die Stadt von dort ober sehr beeindruckend.
Und schon ging es weiter nach Athen, dieser beeindruckenden Stadt der Antike. Dieses mal hatte ich für 14,-€ ein ganzes Appartement für mich ganz allein, gemütlich eingerichtet war´s, so dass es mir beinahe schwer viel mich aufzuraffen. Zumal ich dort etwas abseits wohnte, allerdings war das Zentrum mit der Metro oder dem Bus dann doch gut zu erreichen. Ich umrundete die Akropolis eine ganze Woche, wie die Katze den heißen Brei, und bestiegt auch deren Nachbarberg, doch schreckten mich die 20,-€ Eintritt doch zusehr ab, so dass ich bis zum letzten Tag mit mir haderte und letztendlich dann doch von einem Besuch abstand nahm.
Dafür besichtigte ich Athens ersten Friedhof, der beinahe noch beeindruckender war. Enttäuscht war ich von den dortigen Parkanlagen, einst schön angelegt, verwildern sie nun, bewohnt von Obdachlosen und umherstreunenden Hunden. Dafür hatte ich direkt neben meinem Appartement einen kleinen Park mit einer sehr günstige Shishabar, die ich ein, zwei, dreimal aufsuchte. Sieben Tage waren also völlig ausreichend und ich trat die Reise zurück nach Korfu an, die wie alle Bustouren in Griechenland, wieder einmal 45,-€ kostete.
In der Marina Gouvia übernahm ich dann die
Ein kleines Highlight gleich zu beginn war die Segelyacht A, die vor Korfu in der Bucht lag und die wir eingehende bestaunten, denn wenn auch nicht sehr hübsch, ist ihre Größe doch sehr beeindruckend. Von Korfu über Paxos bis hinunter nach Preveza und wieder hinauf über das schöne Parga, die blaue Lagune und den Sonnenuntergang am Strand von Plataria, fuhren wir. Danke Jungs, es war mir ein Fest!
Die zweite Woche auf der
Denn in Lakka auf Paxos kann man es gut auch zwei Tage aushalten und um so entspannter kehrten wir sicher und zufrieden am Freitag nach einem Abstecher wieder über Parga und Plataria in die Gouvia Marina zurück. Und wieder gab es eine Überraschung, denn ich durfte mich noch einmal von meinem Herzstück
Denn nun beginnt für mich wieder eine neue Etappe. Nun geht es fast die gleiche Strecke Richtung Westen zurück, die ich in den letzten vier Jahren gen Osten zurückgelegt habe. Von Neapel soll es nun über Sardinien, Korsika, Nizza, Barcelona, die Balearen, das spanische Festland, hinüber nach Marocco gehen um die Ocean Breeze, eine Moody 45 DS, auf die Kanaren und anschließend Kapverden über den Atlantik in die Karibik zu überführen. Ich hoffe wirklich, dass ich auf ihr gut aufgehoben bin und mich mit dem Eigner und wieder einmal wechselnder Crew arrangieren kann. Ich würde gern endlich länger auf einem Schiff bleiben können, aber habe natürlich auch längst wieder Plan A/B/C in petto. Es bleibt also wie immer spannend!
Tja, wie erklärt man etwas Trauriges ohne es traurig klingen zu lassen?! Das Projekt
Natürlich bin ich ent-täuscht, aber daran habe ich zu 50% selbst Schuld. Denn ich habe mir tatsächlich eingebildet, die VEGA wirklich unterstützen zu können. Ihr das zurück zu geben, was sie mir gegeben hat. Und auch wenn ich nur hauptsächlich auf ihr gewohnt und gearbeitet habe, ist es toll gewesen sie zu verschönern. Fast 6 Monate habe ich jeden verdammten Tag 5-6 Stunden an ihr herumgeschliffen und gestrichen, habe viel gelernt und unheimliche Freude an dieser Holzarbeit für mich entdeckt. Ich werde vielleicht irgendwann mal, wenn ich genug vom reisen habe, in einer kleinen Werkstatt sitzen und alte Möbel restaurieren. Auch hatte ich eine sehr entspannte Zeit mit dem VEGA Skipper, wir haben tolle Gespräche geführt und Ideen entwickelt, auch wenn sie nicht gefruchtet haben.
Nun muss ich also wieder einmal Abschied von der Schönen nehmen. Ich liebe Dich Du wundervolle alte Lady. Du hast mehr Seele als so mancher Mensch!
Wie geht´s nun weiter für mich- nach einer letzten Woche auf der Cocco, die ich mit meinem Sohn und meiner Schwiegertochter verbringen werde, werde ich mit dem Bus nach Athen fahren und von dort mit der Fähre nach Kos übersetzen. Dort erwartet mich eine fast genauso alte Lady, allerdings in menschlicher Form, eine alte Seebärin, von der ich sicher noch so einiges lernen werde. Ich werde also von Kos aus, für 3 Wochen mit einer Sun Odyssee 44 die Ägäis erkunden. Ich bin echt gespannt auf diese sagenumwobenen Inseln, die vorausgesagte raue Witterung und die türkisen Buchten die man so oft auf Werbeplakaten sieht. Danach werde ich wohl Inselhopping mit Fähren und AirBnB machen, aber ich habe auch verschiedene Segelangebote, sowohl als Skipperin, als auch nur Hand gegen Koje, was mir sogar noch vielmehr recht ist. Denn ich bin zu lange heraus aus dem Hamsterrad und kann mich schwer in die Urlaubsstimmung der Touristen, die Kojen chartern, hineinversetzen. Ich bin wohl schon eine eingefleischte Langfahrerin geworden, die lieber die Einsamkeit und Ruhe sucht, statt langer Abende voller Smalltalk oder Party.
Ich bin gespannt wo mich meine Reise nun hinführt, aber die Karten werden nun wieder neu gemischt. Der grobe Plan ist immernoch, diesen Sommer in Griechenland zu verbringen. Den Winter dann wahlweise auf Sizilien, natürlich in Licata zu verbringen ODER auf den Kanaren ODER sogar in der Karibik. Aber bis dahin ist noch etwas hin und wie schnell sich Pläne ändern können, habe ich ja wieder einmal direkt erfahren. Ihr seht also, es bleibt immer spannend
Licata oh mein Licata. Was hast Du Dich in mein Herz geschlichen. Du unheimliche Stadt, so sizilianisch ursprünglich, so herzlich und liebenswert. Du ungeschliffener Diamant im Mittelmeer. Du Bandit!
Aber die Cocco wartete auf Korfu auf uns und so feierten wir zum zehnten mal Abschied und brachen am Dienstag den 17. April früh morgens um 4:00Uhr auf und starteten in Richtung Syracusa. Am südlichsten Zipfel Siziliens übernachteten wir dann in einer Bucht in Portopalo di Capo Passero, um dann am Tag darauf das erste mal in diesem Jahr von den ultimativen Glücklichmachern, den Delfinen, begleitet zu werden. Am Abend erreichten wir dann auch Syracusa und erkundeten am Tag darauf diese wundervolle Stadt ausgiebig. Erinnerungen an den Stopp dort im letzten Jahr, als mein Sohn mich besuchte, wurden wach und ich entdeckte ganz neue Orte dort, wie eine Freiluftkirche in der gerade geheiratet wurde und nein ich fing keinen Brautstrauß
Danach ging´s weiter Richtung Catania, das wir nur davor ankerten, betrübte mich nicht weiter, da ich diese Stadt ja 2015 schon eingehend besuchen durfte. Wohingegen Taormina mich schon eher interessiert hätte, allerdings, waren wir erst spät am Nachmittag dort, so dass sich eine Stadtrundfahrt nicht mehr gelohnt hätte, da sie ganz oben auf dem Berg gelegen nur mit dem Bus erreichbar gewesen wäre. Aber es wird ja vielleicht nicht das letzte mal gewesen sein, das ich dort vor Anker lag. Nicht zu vergessen auch Isole Ciclopi, die wir eine Nacht zuvor im dunkeln und dann bei Sonnenaufgang im hellen begutachten durften und mich sehr an die Felsformationen im englischen Kanal erinnerten.
Zum Glück nahm uns Odysseus nicht länger gefangen und wir segelten am 23. April fort vom schönen Sizilien, 68 Stunden non stop die Stiefelsohle entlang. Ein letztes mal versuchte die VEGA sich nach Sizilien zurück zu schmuggeln, denn sobald der Wind nachließ drehte sie sich einfach herum und wollte zurücktreiben. Sie weiß eben, dass sie noch nicht fertig restauriert ist, leider haben wir immer noch sehr viel Wasser im Schiff und wie gut sich um sie gekümmert wurde in Licata. Aber sie muss nun ein paar Monate warten, bis ihr Wellnessprogramm weitergehen kann, jetzt wollen wir uns auch mal erholen. Es war dann eine wirklich gemächliche Überfahrt und mit 4 Crewmitgliedern auch gut zu händeln, des Nachts in 6 Stunden Schichten zu zweit und tagsüber jeweils 3 Stunden alleine, so dass wir jeden Wind ausnutzen konnten und am 26. April sehr entspannt auf Paxos in Griechenland einliefen. Die kleine Bucht Lakka sehr nördlich gelegen, ist wirklich ein Kleinod, dass in der Hauptsaison so sehr überlaufen ist, das man nur in der Vorsaison dort einen guten Platz bekommt.
Wir ruhten dort einen Tag aus und nahmen dann die letzten 25sm in Richtung Korfu in Angriff, um nach insgesamt 270sm auf Korfu bei der Cocco einzutreffen. Der Zustand der Cocco war leider nicht wirklich befriedigend, das Dinghi war geklaut worden, das Boot unter Deck von Schimmel übersäht und auch die Starterbatterie war tot. Es lohnt sich also nicht immer, eine zwar kostenlose aber eben auch unbewachte Marina fürs Winterlager zu nutzen, wenn man nicht vor Ort sein kann.
Insgesamt haben wir wieder einmal festgestellt, das sich ständig wechselnde Crews nicht wirklich lohnen. Man weiß vorher nicht wer sich auf so einen Törn anmeldet und ist nach 14 Tagen dann endlich ein eingespieltes Team, das dann wieder auseinander geht. Deshalb ist der Wunsch nach einer festen Crew wieder einmal intensiver geworden, so dass wir jeden, der Interesse hat auf der VEGA festes Crewmitglied zu werden, dazu animieren wollen, mal eine Probewoche mit uns mit zu segeln. Natürlich kann auch das nicht kostenlos von statten gehen, jeder sollte schon für sich selbst sorgen können, wie wir das auch tun. Aber es stehen einem dann auch alle Türen offen, man kann sich selbst verwirklichen,
Ideen für soziale Projekte mit gestalten und das Leben in einer Gemeinschaft erproben, die sonst wohl schwer zu finden ist. Auch wird gemeinsam entschieden, wo es als nächsten hingehen soll, so dass die VEGA frei von einschränkenden Terminen hinsegeln kann, wohin die Crew es möchte. Also meldet Euch, ihr Freidenker, Reiselustigen und Segelwütigen, lasst Euch ein auf das Segelabenteuer VEGA!







