Korfu –> Sizilien

Bevor die Cocco auf die Kanaren überführt werden sollte, hatte ich dem VEGA-Skipper ja noch versprochen, die VEGA als Co-Skipperin mit nach Sizilien zu überführen. Die Überfahrt von Korfu begann mit einem Sturm, den wir zum Glück in einer Bucht vor der Marina Gouvia abwettern konnten. Als die Crew dann ankam, war zum Glück wieder alles ruhig, die Vorräte für die nächsten 10 Tage gebunkert und so konnte die Reise beginnen. Die gute Vorbereitung trug ihre Früchte, so das wir mit einer wundervollen Überfahrt zum Hacken des Italienischen Stiefels mit 7-8 Knoten bei halbem Wind die 140sm in 24h hinüberrauschten. Die Wacheinteilung von je 3 Stunden funktionierte hervorragend und auch die Backschaft gab sich größte Mühe Zwinkerndes Smiley In Crotone betraten wir dann erstmals wieder italienischen Boden, füllten unsere Frischevorräte auf und setzten schnurstracks unsere Fahrt am nächsten Morgen fort. [gallery_bank type=“images“ format=“blog“ title=“false“ desc=“false“ display=“all“ sort_by=“random“ special_effect=“grayscale“ animation_effect=“bounce“ album_title=“false“ album_id=“49″] In den nächsten Tagen war zwar für uns günstiger Nordostwind angesagt, aber wie sich herausstellte, war der Gott des Windes uns nun nicht mehr wohlgesonnen und wir motorten die restliche Strecke bis Syrakus mehr als wie segelten. Und dennoch war es ein großartiges Gefühl auf der VEGA zu sein, sie zu spüren und mit ihr eins zu sein. So majestätisch wie sie ausschaut, so legt sie sich auch in die Wellen und spielt mit dem Wind. Ein ganz besonderer Hochgenuß war es sie nicht nur zu steuern und diverse Ankermanöver selbstständig zu fahren, sondern auch rückwärts an die Molen anzulegen. Zum Glück war ich ja inzwischen fit genug mit “kleinen” 50ig Füßern und dennoch war es eine ganz neue Erfahrung für mich diese 35Tonnen schwere Langkieler-Lady einzuparken, aber es klappte von mal zu mal besser. Somit hoffe ich bald den Skipper entlasten zu können und auch ohne seine Hilfe mit der Schönen klar zu kommen, wenn es mal nötig ist.

Syrakus ist eine tolle Stadt mit einer Mittelalterlichen Altstadt, die an Cadis oder auch Cartagena erinnert. Wir erkundeten sie ausgiebig, plünderten den reichhaltigen Wochenmarkt und schwelgten in gebratenem MahiMahi, den wir dort erstanden. Leider kündigte sich für die nächste Woche ein Mistral an, so das ein Abstecher auf die Liparischen Inseln leider ausfiel und mein Sohn, der mich besuchte, leider nur einen kurzen Abstecher mit nach Licata miterleben konnte, aber auch er war von der VEGA begeistert. Denn selbst wenn wir es bis hoch durch die Straße von Messina geschafft hätten, wäre es beinahe unmöglich danach wieder hinunter und südlich ums Eck zu kommen. Der letzte Schlag nach Licata war dann auch recht schnell erledigt und wenn auch am zweiten Tag nur unter Motor, doch recht unkompliziert. Dort angekommen organisierten wir einen Krantermin, denn die VEGA soll nun einen neuen Unterwasseranstrich bekommen bzw, an einigen Stellen neue Planken. Auch soll die mechanische Ruderanlage durch eine hydraulische ersetzt werden, so das ein Autopilot eingebaut und auch der Wassermacher endlich in Betrieb genommen werden kann. In Folge dessen, kann dann oben am Steuerstand der grobe Kastenklotz um die Steuereinheit, durch eine bequeme Sitzbank, ersetzt werden. Auch innen soll noch viel passieren, denn für ihre neue Aufgabe braucht es nun keine 8 Kojen mehr, so das man es sich zu viert oder fünft dort unten gemütlich und nicht mehr zweckmäßig einrichten kann. Die Winterarbeiten stehen also fest, sofern sich in Licata die Möglichkeiten dazu ergeben.

Ich hatte die Hoffnung bis zuletzt nicht aufgegeben, aber es sollte sich irgendwie keine Crew für die Cocco zusammenfinden, die an der Überführung auf die Kanaren teilnehmen wollte. Alleine zu segeln war für mich so gar keine Option und auch wenn ich wohl Hand-gegen-Koje Mitsegler gefunden hätte, wäre ich auf den Kosten für die Liegegebühren auf den Kanaren hängen geblieben, denn auch für dort fanden sich eher schleppend Chartergäste für die Wintersaison. Derzeit liegt die Cocco nun in Griechenland in einer 80% Marina ruhig und sicher, was weiter mit ihr geschieht steht in den Sternen. Schade um das schöne Schiff, aber vielleicht findet sich ja im Frühjahr ein Käufer?! Oder aber wir bieten dort in Griechenland im nächsten Sommer Törns an, das wird die Zeit zeigen.

Segler schreiben ihre Pläne bekanntlich bei Ebbe in den Sand, aber genau deshalb bleibt es ja so spannend. Ich habe mir nun den Status als festes Crewmitglied der VEGA erarbeitet und werde also vorerst auf Sizilien bleiben und nun einmal mehr meine ganze Kraft und Energie in meine große Liebe die VEGA investieren. Denn auch ihr Skipper möchte bald heraus aus dem Mittelmeer über den Atlantik in die Ferne und wir werden die Winterzeit nutzen an einem großartigen Projekt zu arbeiten, um die VEGA für einen einzigartigen Zweck zu nutzen. Denn so schön es auch ist durch die Welt zu segeln, um so mehr hat man Zeit über den Sinn und Zweck nachzudenken. Denn so erschwinglich es ist Touristen spazieren zu fahren, so anstrengend ist es auch, man muss zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten sein, das wiederum heißt viel motoren und sich jede Woche neu auf fremde Menschen einzustellen, man ist irgendwie wieder im Hamsterrad angekommen. Wir möchten aber nachhaltig, biologisch und streßfrei leben und vor allem etwas sinnvolles tun, ein klein wenig dazu beitragen die Welt besser zu machen und ihren Menschen zu helfen. Wir haben viele Ideen, aber ob sich alle verwirklichen lassen, wird sich zeigen. Deshalb suchen wir sowohl aktive als auch passive, Vereinsmitglieder, die unsere Ideen teilen und uns in jeglicher Art und Weise unterstützen wollen, aber schaut selbst auf der neu erstellten Webseite:



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