Tja, wie erklärt man etwas Trauriges ohne es traurig klingen zu lassen?! Das Projekt VEGA ist vorerst auf Eis gelegt. Für mich, für den Skipper, für die ganze Crew und für das neue Katzenbaby.
Anzeichen waren da, es gibt keine Projekte, die Restaurierung und die Reparaturen haben ziemlich viel Geld verschluckt und unsere anderen Bemühungen, wie im letzten Blog beschrieben, sind leider auch alle im Sande verlaufen. Nun bleibt die VEGA also in Griechenland liegen, die Cocco wird verkauft und die Crew verteilt sich in alle Winde. Und da der Kapitän als letzter das Schiff verlässt, wird der VEGA Skipper wohl den Sommer allein auf der Schönen verbringen. Und da höre ich sie schon, die weisen alten Männer, die jetzt mit dem Finger zeigen können – ich hab´s Dir doch gleich gesagt. Aber wenn man keine Träume hat, wird man sie auch nie leben können. Ich kann mit Bestimmtheit sagen, dass ich meinen Traum gelebt habe und auch weiter lebe. Ich weiß nicht was jetzt aus der VEGA wird. Ob sie verkauft werden kann, oder hier im Hafen einfach ihr Dasein fristet. Ich werde vielleicht ab und an nach ihr schauen, wenn ich in der Gegend bin.
Natürlich bin ich ent-täuscht, aber daran habe ich zu 50% selbst Schuld. Denn ich habe mir tatsächlich eingebildet, die VEGA wirklich unterstützen zu können. Ihr das zurück zu geben, was sie mir gegeben hat. Und auch wenn ich nur hauptsächlich auf ihr gewohnt und gearbeitet habe, ist es toll gewesen sie zu verschönern. Fast 6 Monate habe ich jeden verdammten Tag 5-6 Stunden an ihr herumgeschliffen und gestrichen, habe viel gelernt und unheimliche Freude an dieser Holzarbeit für mich entdeckt. Ich werde vielleicht irgendwann mal, wenn ich genug vom reisen habe, in einer kleinen Werkstatt sitzen und alte Möbel restaurieren. Auch hatte ich eine sehr entspannte Zeit mit dem VEGA Skipper, wir haben tolle Gespräche geführt und Ideen entwickelt, auch wenn sie nicht gefruchtet haben.
Aber ich hatte eine zweite Chance, die mir damals vor fast 4 Jahren verwehrt geblieben ist.
Nun muss ich also wieder einmal Abschied von der Schönen nehmen. Ich liebe Dich Du wundervolle alte Lady. Du hast mehr Seele als so mancher Mensch!
Aber ich muss jetzt auch einmal an mich denken!
Denn wie schrieb jemand so schön Genderfreundlich unter meinen letzten Blogeintrag- “Wenn Man/Frau merkt, dass Mann/Frau ein totes Pferd reitet, sollte Mann/Frau absteigen!” Eigentlich kannte ich diese alte Indianerweisheit.
Wie geht´s nun weiter für mich- nach einer letzten Woche auf der Cocco, die ich mit meinem Sohn und meiner Schwiegertochter verbringen werde, werde ich mit dem Bus nach Athen fahren und von dort mit der Fähre nach Kos übersetzen. Dort erwartet mich eine fast genauso alte Lady, allerdings in menschlicher Form, eine alte Seebärin, von der ich sicher noch so einiges lernen werde. Ich werde also von Kos aus, für 3 Wochen mit einer Sun Odyssee 44 die Ägäis erkunden. Ich bin echt gespannt auf diese sagenumwobenen Inseln, die vorausgesagte raue Witterung und die türkisen Buchten die man so oft auf Werbeplakaten sieht. Danach werde ich wohl Inselhopping mit Fähren und AirBnB machen, aber ich habe auch verschiedene Segelangebote, sowohl als Skipperin, als auch nur Hand gegen Koje, was mir sogar noch vielmehr recht ist. Denn ich bin zu lange heraus aus dem Hamsterrad und kann mich schwer in die Urlaubsstimmung der Touristen, die Kojen chartern, hineinversetzen. Ich bin wohl schon eine eingefleischte Langfahrerin geworden, die lieber die Einsamkeit und Ruhe sucht, statt langer Abende voller Smalltalk oder Party.
Ich bin gespannt wo mich meine Reise nun hinführt, aber die Karten werden nun wieder neu gemischt. Der grobe Plan ist immernoch, diesen Sommer in Griechenland zu verbringen. Den Winter dann wahlweise auf Sizilien, natürlich in Licata zu verbringen ODER auf den Kanaren ODER sogar in der Karibik. Aber bis dahin ist noch etwas hin und wie schnell sich Pläne ändern können, habe ich ja wieder einmal direkt erfahren. Ihr seht also, es bleibt immer spannend ![]()

Um also die laufenden Kosten aufzufangen, wird die VEGA nun den Sommer im Ionischen Meer verbringen und nur vereinzelt Touren unternehmen, solange sich keine Projekte ergeben. Ich persönlich bin mit meinem Latein am Ende! Ich habe den gesamten Winter damit verbracht, mich für die VEGA einzubringen und habe natürlich gehofft, dafür im Sommer auch mitsegeln zu können, Griechenland bis hin zur Türkei zu entdecken und im Herbst mit ihr dann über Sizilien auf die Kanaren, Kapverden und hinaus aus Europa zu segeln. Das alles steht nun wieder in den Sternen. Aber ich gebe dennoch nicht auf, zu sehr liegt mir die VEGA am Herzen, vielleicht findet sich ja noch eine gute Idee, wofür man die VEGA einsetzen kann.
Nun möchte ich aber auch mal an mich denken und Griechenland entdecken, deshalb werde ich im Juli/ August also über Land bzw. per Fähre reisen. Ein paar Wochen Athen und danach Inselhopping auf den Kykladen, Sporaden, Dodekanes und Kreta. Welche Inseln das sein werden, entscheidet natürlich die Möglichkeit einer Unterkunft, nicht auf jeder Insel gibt es AirBnB. Sehr erfreut wäre ich natürlich, wenn sich eine Mitsegelgelegenheit ergeben würde, das dass in den Sommermonaten allerdings nicht so einfach ist, weiß ich ja noch aus den letzten Jahren und selbst Skipperaufträge gibt es für dieses Revier kaum. Aber wer weiß
Bis dahin werde ich hoffentlich noch ein paar schöne Touren mit der VEGA zu den ionischen Inseln unternehmen können. Aber erst einmal soll die
Im August werden wir dann weitersehen, aber wenn nicht ein Wunder geschieht, wird die VEGA wohl in Europa bleiben (müssen) und ich strecke schon jetzt mal meine Fühler aus, um eine Mitsegelgelegenheit im Winter über den Atlantik zu finden.
Licata oh mein Licata. Was hast Du Dich in mein Herz geschlichen. Du unheimliche Stadt, so sizilianisch ursprünglich, so herzlich und liebenswert. Du ungeschliffener Diamant im Mittelmeer. Du Bandit!
Aber die Cocco wartete auf Korfu auf uns und so feierten wir zum zehnten mal Abschied und brachen am Dienstag den 17. April früh morgens um 4:00Uhr auf und starteten in Richtung Syracusa. Am südlichsten Zipfel Siziliens übernachteten wir dann in einer Bucht in Portopalo di Capo Passero, um dann am Tag darauf das erste mal in diesem Jahr von den ultimativen Glücklichmachern, den Delfinen, begleitet zu werden. Am Abend erreichten wir dann auch Syracusa und erkundeten am Tag darauf diese wundervolle Stadt ausgiebig. Erinnerungen an den Stopp dort im letzten Jahr, als mein Sohn mich besuchte, wurden wach und ich entdeckte ganz neue Orte dort, wie eine Freiluftkirche in der gerade geheiratet wurde und nein ich fing keinen Brautstrauß
Danach ging´s weiter Richtung Catania, das wir nur davor ankerten, betrübte mich nicht weiter, da ich diese Stadt ja 2015 schon eingehend besuchen durfte. Wohingegen Taormina mich schon eher interessiert hätte, allerdings, waren wir erst spät am Nachmittag dort, so dass sich eine Stadtrundfahrt nicht mehr gelohnt hätte, da sie ganz oben auf dem Berg gelegen nur mit dem Bus erreichbar gewesen wäre. Aber es wird ja vielleicht nicht das letzte mal gewesen sein, das ich dort vor Anker lag. Nicht zu vergessen auch Isole Ciclopi, die wir eine Nacht zuvor im dunkeln und dann bei Sonnenaufgang im hellen begutachten durften und mich sehr an die Felsformationen im englischen Kanal erinnerten.
Zum Glück nahm uns Odysseus nicht länger gefangen und wir segelten am 23. April fort vom schönen Sizilien, 68 Stunden non stop die Stiefelsohle entlang. Ein letztes mal versuchte die VEGA sich nach Sizilien zurück zu schmuggeln, denn sobald der Wind nachließ drehte sie sich einfach herum und wollte zurücktreiben. Sie weiß eben, dass sie noch nicht fertig restauriert ist, leider haben wir immer noch sehr viel Wasser im Schiff und wie gut sich um sie gekümmert wurde in Licata. Aber sie muss nun ein paar Monate warten, bis ihr Wellnessprogramm weitergehen kann, jetzt wollen wir uns auch mal erholen. Es war dann eine wirklich gemächliche Überfahrt und mit 4 Crewmitgliedern auch gut zu händeln, des Nachts in 6 Stunden Schichten zu zweit und tagsüber jeweils 3 Stunden alleine, so dass wir jeden Wind ausnutzen konnten und am 26. April sehr entspannt auf Paxos in Griechenland einliefen. Die kleine Bucht Lakka sehr nördlich gelegen, ist wirklich ein Kleinod, dass in der Hauptsaison so sehr überlaufen ist, das man nur in der Vorsaison dort einen guten Platz bekommt.
Wir ruhten dort einen Tag aus und nahmen dann die letzten 25sm in Richtung Korfu in Angriff, um nach insgesamt 270sm auf Korfu bei der Cocco einzutreffen. Der Zustand der Cocco war leider nicht wirklich befriedigend, das Dinghi war geklaut worden, das Boot unter Deck von Schimmel übersäht und auch die Starterbatterie war tot. Es lohnt sich also nicht immer, eine zwar kostenlose aber eben auch unbewachte Marina fürs Winterlager zu nutzen, wenn man nicht vor Ort sein kann.
Insgesamt haben wir wieder einmal festgestellt, das sich ständig wechselnde Crews nicht wirklich lohnen. Man weiß vorher nicht wer sich auf so einen Törn anmeldet und ist nach 14 Tagen dann endlich ein eingespieltes Team, das dann wieder auseinander geht. Deshalb ist der Wunsch nach einer festen Crew wieder einmal intensiver geworden, so dass wir jeden, der Interesse hat auf der VEGA festes Crewmitglied zu werden, dazu animieren wollen, mal eine Probewoche mit uns mit zu segeln. Natürlich kann auch das nicht kostenlos von statten gehen, jeder sollte schon für sich selbst sorgen können, wie wir das auch tun. Aber es stehen einem dann auch alle Türen offen, man kann sich selbst verwirklichen,
Ideen für soziale Projekte mit gestalten und das Leben in einer Gemeinschaft erproben, die sonst wohl schwer zu finden ist. Auch wird gemeinsam entschieden, wo es als nächsten hingehen soll, so dass die VEGA frei von einschränkenden Terminen hinsegeln kann, wohin die Crew es möchte. Also meldet Euch, ihr Freidenker, Reiselustigen und Segelwütigen, lasst Euch ein auf das Segelabenteuer VEGA!
Sechs Monate habe ich nun hier in Licata auf Sizilien verbracht. Zugegeben, der erste Eindruck war doch recht enttäuschend, nachdem ich Palermo, Catania und Syrakus sehen durfte. Aber so ist das wohl im Leben, wenn man mit wenigen Erwartungen an etwas herangeht, muss es zwangsläufig gut werden und wie gut es wurde!
Licata ist eine recht verschlafene Stadt, die erinnern lässt wie es vor 20 Jahren in der Welt zuging. Alles ist ursprünglicher und rudimentärer, die Zeit scheint stehen geblieben zu sein. Alte Männer sitzen in den Bars und Cafés, das Mittelalter arbeitet sich, für 3 – 4,-€ die Stunde, die Seele aus dem Leib oder wartet einfach auf den nächsten Job und die Jungen scheint es kaum noch zu geben, die hohe Arbeitslosigkeit hat sie aus der Stadt vertrieben.
Demzufolge ist das Beerdigungsinstitut ein hochfrequentierter Ort und der Cimitero wächst zusehends den Hang hinauf. Im Müll wühlende Straßenhunde beobachten das Treiben, sofern sie nicht mit Giftködern aus dem Weg geschafft werden, wie leider kürzlich geschehen. Das Umweltbewusstsein ist hier leider noch nicht angekommen, ich wurde belächelt und argwöhnisch beäugt, aber es wurde zur Kenntnis genommen und letztendliche doch beherzigt, das ich weder aus Plastikbechern Kaffee trinken noch eine Plastiktüte für meine Einkäufe möchte. Dafür sieht man wenig bis gar keine Kinder, so wird die Stadt wohl bald ausgestorben sein.
Sehr schade das, denn die Menschen die dort leben, sind die herzlichsten und freundlichsten Menschen die ich je kennenlernen durfte. Ich habe mich noch nirgendwo auf der Welt so willkommen und angenommen gefühlt wie in Licata. Ob das nun in der örtlichen
Denn dort verbrachten wir mit der VEGA ja fast 3 Monate und so versuchten wir uns zum Abschied mit einem Barbecue für die großartige Arbeit an der alten Lady bei ihnen zu revanchieren. Auch durfte ich einen ganz besonderen Menschen kennenlernen, mit dem ich so manche Tangonächte durchtanzt habe, der mich ungefragt in seinen Freundeskreis aufgenommen hat und den Aufenthalt mit der einen oder anderen Köstlichkeit versüßt hat.
So werden also zum Abschied einige Tränchen fließen und die Wiedersehensfreude im Herbst wohl um so größer sein. Denn auch wenn wir jeden Regenfreien Tag genutzt haben um die
Denn vor allem der Herbst hat hier bis tief in den Januar hinein, wunderbare Temperaturen vorzuweisen, so dass man kurzärmelig an Deck arbeiten kann. Nur sollte man damit rechnen für den Februar ein warmes Plätzchen zu finden, denn dann fällt wohl der gesamte Niederschlag des ganzen Jahres und es wird lausig kalt. Aber auch das ist gut so, denn so fängt das Jahr mit saftigem Grün an und man erlebt die Mandelblüte in voller Pracht. Besonders schön ist sie im naheliegenden Agrigento mit seinen alten Tempelanlagen der Griechen, aber auch die direkten Hochebenen sind wundervoll anzuschauen und man hat eine großartige Aussicht.
Vor allem aber die Strände Marianello und Mollarella hat man in den Wintermonaten zu seiner alleinigen Verfügung und kann mit einem romantischen Picknick die Sonnenuntergänge in voller Pracht genießen.
Deshalb gibt es jetzt wieder einen neuen Anfang – es geht mit der