Ankunft Mallorca

JpegWas waren das für herrliche 4 Wochen! Ich habe mich lange nicht so wohl gefühlt, auf dieser wundervollen Amel, mit dieser tollen Crew der „Sioned„. Ich danke Euch sehr, für eure Spontanität mich aufzunehmen und eure Gelassenheit mich in eure eigentlich geplante Zweisamkeit mit einzubinden. Der Skipper, ein sehr besonnener, erfahrener und korrekter Mann, der gut plant und hervorragend kochen kann!

IMG_140457714264123Hinter mir liegen fast vier Wochen ruhiges dahinsegeln, Buchtenbummlen, Hafentage mit Stadtbesichtigungen, Strandtage und Sonnenbaden. Wir sind die spanische Küste von Almerimar- einer recht neu erbauten Hafenstadt, dessen moderne Wohnanlagen jedoch fast ausschließlich leer stehen, über Cartagena, Torrevieja und Calpe hinüber nach Ibiza letztendlich nach Mallorca hinübergesegelt. Am besten hat mir Cartagena gefallen, diese alte neue Stadt, mit wunderbar erhaltenen Festungen, dem Amphitheater und der tollen Altstadt. Wir haben dort zum Glück gleich drei Tage halt gemacht, so das ich ausgiebig alles entdecken konnte. Aber auch Calpe mit seinem charakteristischen Felsen, den ich bestiegen hab und dem Salzsee in dem freilebende Flamingos herumstehen, waren einen 2 Tage stop wert. Nur Torrevieja, eine reine Touristadt, die innerhalb der letzten 30 Jahre von 10 auf 100 Tausend Menschen angewachsen ist und im Hochsommer auf eine halbe Millionen ausartet, hat mir Großstadtpflanze so gar nicht gefallen. Genauso war es übrigens mit den Buchten, zwei waren wirklich toll und eine erschreckend hässlich. Dafür hat Ibiza dann entschädigt. Nicht nur das die Überfahrt wie aus dem Bilderbuch, innerhalb von 10 Stunden bei 6-7kt unter Blister von statten ging, so waren auch seinen traumhaft schönen Buchten an der Nordküste ein wunderbarer Ausgleich. Mallorca hat uns erst recht schwellig und dann doch sehr freundlich aufgenommen. Auch dort gibt es idyllische Buchten mit glasklarem Wasser und weißen Sandstränden. Sobald ich meinen neuen Laptop habe, den mein Sohn mir in Deutschland bestellt und mit meinen Daten bestückt hat, werde ich Bilder auf die weltensegler-Facebook-Seite hochladen, aber bitte noch etwas Geduld, er kommt per DHL!

P_20150426_114143Da ja hier auch viele Nicht-Segler mitlesen, möchte ich mal erläutern wie so ein Alltag auf einem Segelboot so aussieht. Je nach dem wie der geplante Tag so aussieht, wird man entweder mit sanfter Musik, ich mag’s hier am liebsten keltisch, geweckt oder man kann in Ruhe ausschlafen. Dann geht man ins Bad und unterzieht sich einer Katzenwäsche, denn je nach dem wie lange man am Vortag motort ist, je nach dem ist auch warmes Wasser zum duschen da und da wir insgesamt nur 30% der ganzen Reise unter Motor gefahren sind, macht man sich nur mal frisch. Das ist aber gar nicht schlimm, denn zum einen riecht man auf dem Wasser eigentlich wenig und zum anderen, springt man eh im laufe des Tages ins Wasser. Danach wird, mit Süßwasser auf dem Boot oder auch an den Strandduschen, das Salz abgespült, ich hab inzwischen immer Duschbad und auch Haarwäsche dabei 🙂 Nach dem Besuch im Bad, wird dann ausgiebig gefrühstückt, der eine mehr der andere weniger, aber es ist in jedem Fall gesellig. Dann muss abgewaschen werden, da durch die Schaukelei sonst das Geschirr in der Spüle klappern würde. Sofern dann nicht die Bucht oder der nächstgelegene Ort ausgiebig erkundet wird, es also heißt- auf zur nächsten Bucht, wird überprüft ob alle Dinge rutsch und fallsicher verstaut sind und alle Türen zu oder verriegelt sind. Denn während der Fahrt ist es schon kompliziert genug sicher an der Toilette anzukommen, da muss man sich nicht noch einen Hindernissparkur einbauen! Als nächstes werden dann die Schoner von den Segeln abgenommen, das Sonnendach eingerollt, der Tisch abgebaut, die Sitzkissen vorerst in den Salon verfrachtet und die Wasserflaschen aufgefüllt. Bei schwerem Seegang ist man froh um jedes mal das man nicht unter Deck muss. Währenddessen schaut der Skipper noch mal nach dem aktuellen Wetter und schaltet alle Geräte ein. Wer welche braucht, sollte sich Handschuhe anziehen, mir sind die inzwischen lästig, aber als es noch kühler war, war ich froh drum. Ansonsten hat man rutschfestes Schuhwerk an und eine Fleecejacke und ein Hut parat. So, wir sind immer noch nicht gestartet, also weiter im Text… Die Rockerstopper, orange Gummimaxen die links und rechts untereinander ans Boot gehängt werden, um dem Schaukeln bei zu starkem Schwell entgegen zu wirken, müssen noch in die Backskisten. Dann den Ankerball herunterholen und den Wasserschlauch, für den Dreck den der Anker zu Tage befördert, zurecht legen. So und jetzt endlich darf der Motor gestartet und der Anker aufgeholt werden! Gestern morgen haben wir die ganze Prozedur in einer halben Stunde geschafft, an anderen Tagen gerne auch mal 1,5 🙂 Was alles nach dem auslaufen dann passiert, berichte ich dann demnächst, Fortsetzung folgt also!

 

Endlich segeln

IMG_8947385603372Ich sitze hier mit Blick auf die Marina in einer Internetbox, versuche mich mit der spanischen Tastatur zu arrangieren und ein Stueck weiter waescht meine Waesche fleissig vor sich hin. Tagsueber war ich die Altstadt von Cartagena besichtigen, habe wie immer Blasen an den Fuessen und habe dafuer viel gesehen. Warum muss man solche Anstrengungen unternehmen, muss sich finanziell und zeitlich freirudern, nur um die Welt sehen zu koennen?! Es gibt so viele wundervolle Orte auf dieser Welt, die sich jeder ansehen duerfen sollte. Koennte man nicht jedem Erdenbuerger einfach ab einem bestimmten Alter 500,-€ im Monat zur Verfueung stellen, wenns ihm nicht reicht muss er sich was dazu verdienen und wenn doch lebt er eben spartanisch?! Es haben so viele Menschen so wenig und so wenig Menschen so viel und dabei waere es so einfach! Ich haette heute so vieles gern mit meinem Sohn geteilt, die freilaufenden Pfauen auf dem Castillo de la Conception, das Teatro Romano Amphitheater, die kleinen Gaesschen und Plaetze mit huebschen Cafes. Aber er muss arbeiten und ich kann nur hoffen, dass auch er sich diese wundervolle Welt einmal so richtig ansehen kann.

IMG_9139868605091Ihr seht, das Segeln hinterlaesst schon jetzt seine Spuren. Hinter mir liegen drei wundervolle Segeltage, mit 4-5kt bei halben bis achterlichem Wind. Wir haben in den Naechten, in schoenen und nicht so schoenen Buchten, geankert und ich wurde in den Schlaf geschaukelt. Ich bin so dankbar das die Crew der „Sioned“ mich aufgenommen hat, dass sie so lieb und unkompliziert sind und ich auch ne Menge dazulernen darf. Endlich fuehle ich mich wohl, kann mich entspannen und das Leben ist so wie ich es mir vorgestellt habe! Uebermorgen geht’s dann weiter die spanische Kueste hinauf, bis rueber zu den Balearen.

Uebrigens der neueste Buschfunk-

Der Skipper der „La Desaster“ (Name geändert) ist zwischenzeitlich zurueck nach Deutschland. Er hatte es gewagt, mit den Kaisis ein Bier trinken zu gehen und hat sich somit dem Schiff auf 50m genaehert, natuerlich stand kurz darauf wieder die Polizei vor dem Lokal, somit ist er Wiederholungstaeter. Seine Exfrau ist waehrenddessen mit der „La Desaster“ (Name geändert) stiften gegangen, sie hat quasi im Morgengrauen die Marina Almerimar verlassen.

Es ist fuer mich immernoch unerklaerlich, wie selbst an so schoenen Orten wie diesen hier, so viel Neid, Missgunst, Heuchlerei und Agression herrscht und dabei ging es nicht einmal um irgendeine Religion. Ich hoffe instaendig fuer die naechste Zeit, nicht mehr mit solcherlei menschlichen Abgruenden in Beruehrung zu kommen, denn sie sind unnuetzt und widerlich!

Deshalb werde ich mich jetzt auch mit schoenen und spannenden Dingen beschaeftigen und dieses Buch lesen, das aus einer Idee heraus in der Facebook-Gruppe „Segeln“ entstanden ist.

 

Desastership

Ich sollte tatsächlich Lotto spielen! Man sollte meinen, der Blitz schlägt nur einmal an ein und der selben Stelle ein, aber nein – ich bins! Aber der Reihe nach…

IMG_79397589877496Nach exakt einem Monat Gran Canaria, bin ich nun am Samstag von Las Palmas nach Malaga geflogen. Von dort wollte ich mit einer Mitfahrgelegenheit nach Almerimar, einem noch recht neuen Stadthafen in Andalusien. Dort lag ein Schiff, mit dessen Eigner ich schon im letzten Jahr kurz geschrieben hatte und der mir angeboten hatte mit ihm mitzufahren. Er hatte hier über den Blog mitverfolgt wie es mir ergangen ist und sich nun wieder gemeldet. Mir kam das natürlich gerade recht, da ich zwar nun nicht ins Mittelmeer hinein segeln konnte, so aber dennoch von Westen nach Osten reisen konnte um dann das Mittelmeer zu erkunden. Der Flug war recht unproblematischen und auch meine erste Fahrt, mit einer Mitfahrgelegenheit über blablacar.es, funktionierte hervorragend. Ich kann das jedem nur empfehlen und werde das in Zukunft jeder Busfahrt vorziehen! Meist kann man sich mit dem Fahrer vorher absprechen und für 1-3 Euro mehr, sogar Umwege vereinbaren. In meinem Fall wurde ich direkt am Flugplatz eingesammelt und vor der Marina abgesetzt. Mit dem Bus hätte ich zudem 3x so lange gebraucht und hätte 2x umsteigen müssen. Auch konnte ich so mein englisch ein wenig aufpolieren, denn der Fahrer konnte ja kein deutsch und ich kein spanisch. Es war eine wirklich angenehme Fahrt!

Der Skipper der „La Desaster“ (Name geändert) wartete schon auf mich, er hatte sich wirklich Mühe gegeben und leckere Spagetti Bolognese gekocht. Wir plauderten auch erst einmal entspannt, es war eine angenehme Atmosphäre. Als ich ihn dann fragte wo ich meine Sachen unterbringen könne, meinte er dass das noch ein Problem wäre. Er schrieb mir ja schon im letzten Jahr, das sich die Beziehung zu seiner Frau dem Ende zuneigen würde und er das Schiff dann nicht alleine segeln könne und wolle. Vor zwei Woche schrieb er mir dann, das sie nun endgültig ausgezogen wäre und er gegen Ende des Monats das Winterlager endlich verlassen möchte und dafür meine Hilfe bräuchte. Nun erfuhr ich aber das seine Exfrau ihre kompletten Sachen noch auf dem Schiff hatte, deshalb wäre nun auch nirgendwo Platz für meine. Sie wolle aber demnächst kommen und alles abholen, solange müsste ich eben noch aus der Reisetasche leben. Die Achterkajüte war zudem auch noch mit Werkzeug belegt, allerdings würde die bis zum Dienstag freigeräumt sein müssen, da dann ein Bekannter von ihm für ein paar Tage zu Besuch käme. Somit musste ich erst einmal im Salon schlafen, aber Hauptsache ein Dach über dem Kopf! An den nächsten beiden Tagen räumten wir also und putzten und so ganz nebenbei erfuhr ich, dass besagte Exfrau seinen Bekannten begleiten würde! Mir war ehrlich nicht wohl bei dem Gedanken, zumal ich inzwischen festgestellt hatte, das er noch lange nicht über diese Trennung hinweg war. Der Dienstag war also schnell heran und ich verzog mich für die Ankunft des Besuches lieber vom Schiff, zum Glück hatte ich schon wieder gute Kontakte geknüpft und bekam bei den „Kaisis“ zwei Boote weiter auf der „Blue Magic“ Asyl. Die beiden waren alles andere als überzeugt, das die Exfrau friedlich ihre Sachen abholen würde, da sie diverse Streitereien mitbekommen hatten. Wir warteten also gemeinsam gespannt mit Poppkorn und Rotwein und was dann passierte, war echt Filmreif!!! Die Exfrau kam und fing Augenblicklich an herumzukeifen, das er sofort seine Sachen zusammen packen solle, da nämlich (und jetzt kommt’s) das Schiff auf ihren Namen laufen würde und SIE somit Eignerin wäre. Sie kramte dann ihre persönliches Papiere zusammen und meinte, sie würde jetzt gehen und wenn sie wiederkäme, hätte ich und auch er von Bord zu sein, sonst würde sie die Polizei holen! Sobald sie weg war, sicherte ich mir sofort meine Sachen, so wie diese Frau drauf war hätte ich ihr zugetraut das sie meine Sachen ins Wasser wirft und auf Polizei hatte ich auch mal so gar keine Lust. Ihr Mann wurde dann tatsächlich am selben Abend noch von der Polizei abgeholt, musste in der Zelle übernachten und durfte am nächsten Tag seine Sachen unter Polizeischutz vom Boot holen. Nun darf er sich ihr und dem Schiff nur auf 50m nähern und ist jetzt bei Bekannten auf dem Boot. Mein Gott, was tun sich Menschen an, da müssen sich irrsinnig viele Enttäuschungen und Verletzungen aufgestaut haben, um so zu reagieren, zumal ich erfuhr dass er den größten finanziellen Anteil am Schiff hat. Mir war das einfach zu viel Aggressivität, in so etwas wollte ich nicht hineingezogen werden, ich will doch einfach nur segeln!!!

sioned3_mm1Ich konnte also meine Sachen erst einmal bei den Kaisis unterstellen und zur Not auch für diese Nacht bei ihnen im Salon schlafen. Aber ich hatte zufällig schon in Las Palmas mit einem Skipper geschrieben, mit dem ich vor ca. 2 Jahren schon einmal Kontakt hatte und der mir ab Juni eine Mitsegelgelegenheit anbot. Er lag zufällig mit seiner wirklich schönen Amel Maramu 46 auch in Almerimar und wir wollten einfach nur mal nen Kennlernkaffee miteinander trinken. Wir sind uns dieser Tage schon 1-2 über den weg gelaufen, er hatte inzwischen auch von Querelen auf der La Desaster (Name geändert) gehört, quasi die ganze Marina wusste bescheid. Zu ihm ging ich also und erzählte von dem kompletten Desaster und es war kaum zu glauben, aber er und seine Freundin stellten mir sofort ihre Bugkajüte zu Verfügung! Ich trank also mit den superlieben Kaisis noch einen Beruhigungsrotwein und zog postwendend auf der „Sioned“ ein. Welch ein Zufall zu alldem auch noch, das sie am Donnerstag bei guter Wetterlage Richtung Balearen wollten und ich mitfahren durfte! Ich konnte dem Chaos also sofort entfliehen und endlich segeln!

Vielleicht soll alles einfach so sein! In jedem Fall ist es unfassbar wie hilfsbereit und lieb Fahrtensegler zueinander sind, echt toll!!

Good bye Gran Canaria

IMG_73880157219216Am Samstag habe ich eine neue Bleibe bezogen die ich dank lieber Menschen, die mir inzwischen Freunde geworden sind, hier gefunden habe! Vorübergehend wohne ich jetzt auf der „Albatross“ genau vor Pier 19. Es ist eher die spartanische Variante, aber für ein paar Tage geht das mal. Jetzt kann ich mal in Ruhe durchatmen und ne ganze Woche für mich allein sein 🙂 Aber ich habe hier auch schon einige liebe Freunde gefunden, mit denen ich viel unternehme! An meinem Geburtstag sind wir z.B. zum höchsten Punkt der Insel gefahren, so das ich wenigstens meiner Freundin zuwinken konnte, die gerade auf Teneriffa Urlaub macht! Wir haben im Landesinneren eine Pfauenfarm entdeckt und hübsche kleine Oasen mit Palmen wie im Märchen. Bei Sonnenuntergang am Meer leckere Pizza gegessen, oder Paella am Playa la canteras. Gran Canaria ist wirklich sehenswert, weitab des Tourismus! 

Da ich nun leider keinen Ehemann/Freund besitze der zufällig segelt und es sich ja nun abzeichnet, dass ich zur Bootshopperin werde, hab ich mir mal Gedanken darüber gemacht- was denn nun Hand gegen Koje eigentlich bedeutet?

 1 – 2 Mitsegeln z.B. sagt:

Keine Reisekosten – aber Mithilfe an Bord / Beteiligung an Betriebskosten Hand gegen Koje funktioniert nach dem Prinzip Mitsegeln gegen Mitarbeit. Das Segeln gegen Mithilfe wird sowohl von Privatleuten als auch von professionellen Veranstaltern angeboten. Teils muss lediglich ein Unkostenbeitrag für Essen, Treibstoff, Liegegebühren und ähnliches bezahlt werden. In anderen Fällen werden zusätzlich wöchentliche Pauschalen fällig. In jedem Fall wird bei Hand gegen Koje aktive Mitarbeit bei allen anfallenden Arbeiten erwartet. Das kann klassisch die Arbeit an den Segeln sein, die Mithilfe in der Küche, aber auch mal die Kinderbetreuung. Manche Segler holen sich Mitsegler in erster Linie aufs Boot, um Gesellschaft zu haben. Einige Bootsbesitzer suchen sich speziell für schwierige Passagen erfahrene Segler, die sich möglicherweise in dem speziellen Revier besonders gut auskennen. Art und Umfang der gegenseitigen Erwartungen sollten vor Antritt eines gemeinsamen Törns unbedingt ausführlich geklärt werden, nur so können mögliche Missverständnisse vorab verhindert werden.

Da hab ich ja wirklich die besten Voraussetzungen- ich habe den SBF Binnen & See, kann ganz gut kochen und putzen, bin fleißig und auch sonst sehr gesellig und umgänglich. Ich möchte eben vor allem SEGELN! Ich werde natürlich hellhörig, wenn ich merke das sich nicht an Absprachen gehalten wird und ich ein blödes Bauchgefühl bekomme, oder ich etwas anderes vorfinde als angepriesen, in dem Fall wende ich mich an benachbarte Segler. In jeder Marina gibt es ja Dauerlieger die immer zu helfen wissen oder einem sogar für eine Weile Unterschlupf bieten. Man kann sich auch ohne weiteres an den Trans-Ocean wenden, die jeweiligen Stützpunktleiter sind ein wahrer Quell an Informationen, so das ich sehr froh bin dort inzwischen Mitglied zu sein! Hand-gegen-Koje bedeutet namlich nicht, den Skipper von vorn bis hinten zu bedienen, oder ihm gar sexuell zur Verfügung zu stehen. Es bedeutet auch nicht zusätzlich zur vereinbarten Bordkasse, den Skipper komplett auszuhalten und durchzufüttern. Auch nicht das komplette Boot zu restaurieren oder Jahre lang angesammelten Schmutz zu beseitigen. Und es bedeutete auch nicht, nur in der Marina herumzugammeln, deren Liegegebühren natürlich aus der Bordkasse bezahlt werden. Alles Fälle die es schon gegeben haben soll. 

Für mich geht es nun am 11.4. weiter Richtung Malaga, zwar wiedereinmal mit dem Flugzeug, aber von dort dann hoffentlich endlich unter Segel ins Mittelmeer! Mal schauen was mich erwartet…

Die Taufe

20160115_185223Niemand ist offensichtlich davor sicher, jeden trifft es mal und meistens völlig unerwartet und natürlich unpassend. Somit also auch mich! Ich habe bisher noch nicht verstanden, wDSC_0612arum hier niemand eine Gangway hat, die Boote haben also keine direkte Verbindung zum Steg. Man muss einen großen Schritt machen um an Land zu kommen, was in 99,9% der Fälle auch gut geht. Da ich aber gerne alles anders mache, war ich vorgestern nun das erste mal im Atlantik baden, natürlich unfreiwillig! Und damit sich das ganze auch lohnt, hatte ich meinen Laptop und mein Handy dabei. Zwar war beides in einer angeblich wasserdichten Neoprenhülle, aber Wasser sucht sich bekanntlich seinen Weg. Ein lieber Nachbar hat sich gleich erbarmt, in mühevoller Kleinarbeit, alles auseinander zu schrauben und mit dem Föhn zu trocknen, aber es hat leider nichts geholfen. Der Computerfachmann aus dem Ort konnte nur noch den Totenschein ausfüllen und versucht nun wenigstens die Daten von der Festplatte zu retten. Ich denke, das es einen Kurzschluss gab, da ich den PC nie heruntergefahren habe, sondern nur zugeklappt also im Standby hatte. Was für ein Schreck in der Abendstunde, aber zum Glück ist mir nichts passiert und mein Handy hat auch überlebt! Meine Daten liegen als Backup auch noch auf der Festplatte meines Sohnes, aber es macht hier eh wenig Sinn sich einen neuen zu kaufen, da die Tastaturen andere Buchstabenanordnungen haben. Also muss es erst einmal so gehen, zum Glück hab ich ja noch mein Tablet, aber deshalb wird’s jetzt ne Weile auch weniger Fotos geben, sorry!

IMG_55928742353941-2Das Wetter hier ist sehr Seglerunfreundlich, entweder ist es zu stürmisch oder aber die Wellen sind zu hoch, bei zu wenig Wind. Wir sind zwar inzwischen 2-3x rausgefahren, aber mehr als ein wenig vor der Küste zu kreuzen war nicht drin. Das hier ist leider nicht das Schönwettersegeln an malerischen Küsten mit ankern in traumhaften Buchten, das hier ist segeln für Erwachsene! Auch sind die Entfernungen einfach zu weit, um mal eben auf die nächste Insel zu kommen, braucht man schon mal 10-15 Stunden. Wenn man dann noch dort ein wenig herumschnippern oder die Insel besichtigen möchte, müssen die Winde wirklich günstig sein um das in einer Woche zu schaffen. Auch diese beiden Gäste haben also nicht wirklich viel gesegelt und ich kann leider auch nicht meinen Geburtstag mit meiner Freundin feiern, die zum greifen nah gerade auf Teneriffa Urlaub macht.

Aber trotz allem ist meine Stimmung gut, alles ist besser als wenn ich mir vorstelle jetzt irgendwo im kalten Berlin arbeiten gehen zu müssen 😛