time to say goodbye

Montagsschlumpf ohneHerzlich Willkommen an alle neuen Mitleser unserer Seite.

Den letzten Montag meines Arbeitslebens habe ich nun hinter mich gebracht und habe nun nur noch 4 Arbeitstage vor mir. Ich werde am 31. August  auf den Tag genau 29 Jahre gearbeitet haben. Das sind abzüglich Urlaub und Feiertage ca. 1300 Montage, ich finde das reicht vorerst. Schließlich arbeitet man um zu leben und lebt nicht um zu arbeiten. Es ist also an der Zeit die Sonnenseiten des Lebens zu genießen!

Ich habe mich von meinen Arbeitskollegen bereits per Mail verabschiedet, von meinen Freunden werde ich das noch ausgiebig real tun und vielleicht schauen sie ja hier herein und verfolgen meinen/unseren Weg. Ja ihr werdet mir fehlen, zumindest die Meisten und über einige würde ich mich sogar real freuen, denn unser Schiff wird Platz genug für 4-6 Gäste bieten. Wenn ihr also ein paar Tage oder Wochen mit uns mitsegeln wollt, lasst es mich wissen. Und falls ihr noch nicht ganz auf dem Laufenden seit, hier ein kleines Update:

Einige wissen es schon, ich fahre natürlich nicht mit einer Freundin los, die gab es zwar, aber sie hatte andere Pläne als ich. Grönland und Kap Horn stehen in den nächsten Jahren nicht auf meiner Wunschliste und da sollte man auch realistisch bleiben und dann lieber getrennter Wege gehen.

SIRIS-~1Nein, mein Freund und Partner A. und ich haben vor die Welt zu umsegeln- Start wird in der Türkei sein, nach ein paar Jahren Mittelmeer, dann von den Kanaren in die Karibik und wenn wir die ausgiebig erkundet haben, vielleicht ein wenig Amazonas, dann durch den Panamakanal in den Pazifik. Als nächstes dann Australien und Neuseeland, sehr freu ich mich auf den ganzen asiatischen Raum- Malaysia, Indonesien, Ski Lanka nebst Indien und Malediven, abschließend über Madagaskar nach Südafrika. Es gibt so viele Länder deren Sorten ich bisher nur kenne ;o) und mein Fernweh ist grenzenlos. Wie lange wir unterwegs sein werden wissen wir nicht, das kann Monate oder Jahre dauern, geplant ist open end. Wie wir darauf gekommen sind und zueinander gefunden haben, erfahrt ihr in “ÜBER UNS” und wenn ihr auf “HOME” die Blogeinträge von ganz unten nach oben lest. Wir werden versuchen euch auch von unterwegs zu berichten wie es uns ergangen ist und was wir als nächstes vor haben.

Bleibt gespannt!

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Endspurt Bootskauf

SY.El Cid1Eigentlich wollt ich ja noch nicht rausrücken mit der Sprache, aber ich platze sonst noch :o)

Wir haben derzeit zwei Boote in der sehr engen Auswahl. Diese Ketsch- eine 42iger Gib SEA 126 von 1983. Ein sehr robustes GFK Boot, mit großem Salon, 2 WCs und sage und schreibe 4 Kajüten. Wir können also locker 6 Personen mitnehmen, was sicher selten vorkommt, aber man hat Stauraum und man KÖNNTE. Axel ist heute Probe gesegelt und hat bis auf ein paar Eigenheiten nichts gravierendes gefunden, was uns davon abhalten könnte dieses, zudem auch noch recht günstige, Boot zu kaufen. Es ist genau das was wir gesucht haben und mit etwas Farbe und ein paar Schönheitsreparaturen ein perfektes zu Hause für uns Beide.

10527698_10152247705672263_629819273_n Wenn, ja wenn da nicht auch diese wunderschöne Yawl im Angebot wäre. Mit ihren 22m Gesamtlänge und 16,50m Wasserlänge, ist sie rein äußerlich ein irrer Kahn. Allerdings ist sie von 1936 und zudem aus Holz, also steckt dort eine Menge Arbeit drin und es könnte eine ganz schöne Geldvernichtungsmaschine werden. Aber sie würde sich wahrscheinlich auch besser verchartert lassen, zumal sie 8 Kojen PLUS Eignerkajüte hat. Nuja und das wiederum bedeutet auch wieder Arbeit und Streß… aber wenn die innen genauso aussieht wie außen, dann werden wir das wohl gerne auf uns nehmen.

Momentan läuft alles an mir vorbei wie ein Film, ich realisier das alles noch gar nicht, arbeite nur eins nach dem anderen ab. Mal schauen wann es ankommt und ich wirklich begreife was hier gerade passiert. Es fühlt sich gut an, wie ein Schritt nach dem Anderen, alles fügt sich. Meine Impfungen sind beinahe alle erledigt, die Pflanzen verschenkt, der Flug für meinen Sohn nach Barcelona gebucht, ein WG-Zimmer dort hat er auch seit heute. Am 21.8. fällt die Entscheidung welches Boot es sein wird, da wird A. sich die Yawl ansehen. Sollte sie nicht unseren Erwartungen entsprechen, wird er den Kaufvertrag für die GibSEA am 24. unterschreiben und am 25. einziehen. Ansonsten erfahren wir dann ab wann die Yawl frei ist und wie es mit der weitergeht. Ich habe genau am 23./24.8. meine SBF Prüfungen und arbeite noch bis 30.8., danach würde ich dann zu A. fliegen und mein neues zu Hause begutachten, egal welches…

Ich bin ja sooo gespaaannt!!!

Bloß nicht über Haie sprechen

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Warum nicht mal Urlaub auf einer Yacht machen? Unser Knigge bietet Orientierung

 

Was ist das passende Gastgeschenk? Statt Blumen: Konzentrierter, sorgfältig ausgesuchter Alkohol: auf allen Weltmeeren wird getrunken, aber Sie möchten keine Bierkiste an Bord schleppen. Ein Rum aus dem Geburtsjahr des Yachtbesitzers ist interessanter als die x-te Flasche Zero Dosage Champagner. Schöne Leinenservietten von Porthault, mit dezentem Monogramm des Gastgebers. Schlüsselanhänger mit eingraviertem Namen des Bootes. Was dagegen wirklich nicht geht: nautische Gastgeschenke wie Flaschenpost mit Sand oder Rettungsring als Aschenbecher.

Was muss in die persönliche Reiseapotheke? Sie werden unterwegs keinen Nachschub kaufen können, also umsichtiger packen als sonst: Sonnenschutz (so stark es geht), Zigaretten, Kondome, Peroxide zum Desinfizieren, Tonopan (das einzig wirksame Mittel gegen Migräne, gibt es nur in der Schweiz). Gegen Seeübelkeit hilft das „Seaband“ aus Frottee für die Handgelenke. Durch einen Druckknopf wird der Punkt stimuliert, der den Gleichgewichtssinn regelt. Bei einem Quallenbiss das Gift mit einer Kreditkarte rausschaben, danach mit Essig, Wein oder Urin behandeln.

Was ziehe ich bloß an? Es empfiehlt sich, vor Reiseantritt die Farbgebung des Bootes zu erfragen. Ein Hamburger Yachtbesitzer wünscht sich von seinen Gästen, dass ihre Garderobe mit der Farbe seiner Deckpolster und des Meeres korrespondiert. Alles, was nicht blau ist, stört sein ästhetisches Empfinden. Und er meint es ernst. Als die eigene Tochter im bojenroten T-Shirt aufkreuzte, schickte er sie heim. Schuhe sind wirklich nur für Landgänge nötig, und da reicht ein Paar. Noch wichtiger als sonst: gepflegte Füße! Sonnenbrillen, Sonnenhüte in allen Variationen. Außerdem empfehlenswert: Üppige Auswahl an Bade- und Badeliegenklamotten (auch der Deckchair ist ein Laufsteg), ein Dinnerkleid (einfacher als ein Ballkleid, aufwendiger als ein Sommerfummel), auf jeden Fall was Warmes. Sportschuhe fürs Gym und auf Oligarchenyachten für das Joggen an Deck. Basketballschuhe nur für die „Octopus“ von Paul Allen.

Was darf man auf keinen Fall tun? 1. „Spontan“ ins Meer springen. Sie wissen nie, was Sie dort erwartet. 2. Anderen Schiffen zuwinken. 3. Füße einölen! Wer dabei erwischt wird, wird nie wieder eingeladen. Es ist wirklich die schlimmste Sünde, wenn man überall Fettspuren auf dem Holz hinterlässt. Der wohlerzogene Gast hat immer eine Dose K2R in seiner Strandtasche, dass sprayed alles weg, was fettig ist: Von der Gabel gefallene Dorade, verwehte Salatblätter, Sonnencreme.

Wie geht gute Konversation an Bord? Nicht über Haie sprechen. Keine Yachtbesitzer mit noch größeren Schiffen loben. Wenn Sie nicht unter sehr vertrauten Menschen sind: In Badekleidung nicht zu ausführlich über Sex, Figurprobleme oder ansteckende Krankheiten sprechen (Assoziationsekel!). Wie immer gilt: Die anderen Gäste vorher googeln.

Was trage ich zum Abendessen? Bikini oder Badehose reichen definitiv nicht aus. Nasse Haare dagegen sind okay. Wirklich albern ist ein halb geglückter „Yacht-Style“ mit über dem Bauchnabel geknoteten Hemd und Piratenjeans. Ein Hochseetrip ist kein Oktoberfest. Achten Sie als Frau unbedingt auf makellose Unterwäsche, denn vor allem eine Segelyacht gerät schon mal in Schieflage. Und vermeiden Sie Accessoires, die von Bord fliegen können. Nichts nervt mehr, als für einen weggeflatterten Pareo noch mal umdrehen zu müssen.

Wie verbringe ich die langen Tage an Bord? Wenn Sie Glück haben, holt der Gastgeber seine Toys raus: Jetski, Dingi, etc. Für Müßiggänger ist das Filetstück der Platz auf dem Vorderdeck. Hier gibt es immer eine leichte Brise, hier lässt es sich wunderbar mit karibischer Playlist auf dem iPod dösen. Wenn man Sie lässt! Meist gesellt sich schon bald die Gattin des Bootsbesitzers dazu und ergeht sich in der prallen Sonne über Kinder, Yoga, Therapeuten. Irgendwann heißt es: Oh, schon wieder ein Tag rum. Und wir haben wieder nur über mich geredet …

Wie mache ich mich als Gast unbeliebt? Extrawürste. Sich eben mal schnell einen Kaffee machen, den Landgang schwänzen, beim Rosé-Besäufnis Wasser trinken, zur Abwechslung ein einfaches Abendessen vorschlagen – das ist hier nicht gefragt. Yachturlaube sind Gruppenerlebnisse. Und das Programm bestimmt der Gastgeber. Aufgepasst bei Spaß in der Kajüte: Auf größeren Schiffen sind diese oft videoüberwacht.

Und wie mache ich mich beliebt? Wenn Sie ein wirklich guter Gast sind, schwimmen Sie am Nachmittag mal langsam ums Boot und befreien den Rumpf von lästigen Algen. Mit einer weichen Bürste, die Sie selbst mitgebracht haben.

Was mache ich, wenn die Yacht auf hoher See ist und plötzlich ein Termin drängt, bei dem es um sehr viel Geld, die Familie oder einfach nur eine noch bessere Party geht? Schiffe verbrauchen wahnsinnig viel Benzin, nicht immer ist im nächsten Hafen was frei. Lassen Sie sich am besten vom Helikopter abholen. Das ist günstiger, als man denkt, und sorgt für Aufsehen.

Wie lange darf ich bleiben? Nur wenige kommen in den Genuss eines Yachturlaubs, wie Truman Capote ihn im kürzlich wieder aufgetauchten Kapitel „Yachts and Things“ seines Nichtromans „Erhörte Gebete“ beschrieben hat. Der Besitzer, im wahren Leben mutmaßlich Gianni Agnelli, überließ dem Autor und einer Freundin (im wahren Leben angeblich die Herausgeberin der „Washington Post“ Katherine Graham) das Schiff, weil er selbst wichtigen Geschäften nachgehen musste. Die beiden kreuzten durch die Ägäis. Sie besichtigte in der glühenden Hitze Tempelanlagen, er blieb trinkend an Bord. Leider sind solche Arrangements die Ausnahme. In der Regel wird vorher vereinbart, wer wo an und von Bord geht. Versuchen Sie nicht ungefragt, ein paar Tage „dranzuhängen“. In der Regel ist Ihre Kabine schon anderweitig vergeben.

Lohnt sich die Mühe überhaupt? Yachten sind eines der weltweit anerkannten Statussymbole. Insofern empfiehlt es sich dringend, eine zu erwerben. Sie sollten sich allerdings darüber im Klaren sein: Zu den größten Fischen werden Sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht gehören. Und Yachtbesitzer haben es so an sich, die Bruttoregistertonnen ihres kleinen Lieblings bei jeder Gelegenheit schiffshornartig herauszutrompeten. Wenn Sie damit leben können: sehr gut. Es gilt die Grundregel: Ein Schiff ist immer kleiner, als man denkt. Laden Sie Menschen, die Sie brauchen, aber nicht besonders gern mögen, nur für zeitlich klar begrenzte Anlässe an Bord (etwa Sundowner von 18 bis 23 Uhr, danach werden alle zurückgeshuttelt). Das Gleiche gilt für Yachtbesucher: entweder kurz oder bei echten Freunden. Und was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte: Seefesten Menschen werden die Sonnenauf- und -untergänge, der Wind, die herumtollenden Delfine ein unvergessliches Erlebnis sein. Wer an Seekrankheit leidet, hat auf einer Yacht nichts verloren. Wer 24 Stunden am Tag die Zähne zusammenbeißen muss, kann niemals ein guter Gast sein.